Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
Vom Netzwerk:
Drängen.
    Reggies Vettern allerdings verstanden sich gut mit den Amerikanern; Derek und Jeremy hatten die beiden jüngeren Andersons sogar unter ihre Fittiche genommen. Allerdings war Drew Anderson, der viertjüngste Bruder, genauso ein Herzensbrecher wie Jeremy, und Boyd, der jüngste und ernsthafteste, neigte noch stärker zu Eroberungen, also vergnügte er sich ebenfalls mit ihnen.
    Reggie seufzte. Da Warren jetzt in England bleiben würde, um die Reederei Skylark Lines zu führen, für die eine große Flotte von Handelsschiffen, die der Familie Anderson gehörten, um die Welt fuhr, würde sich ihr Ehemann sicher mit Warren sehr anfreunden. Sie hatten schließlich eine ganze Menge gemeinsam, vor allem konnten sie beide James Malory nicht ausstehen.
    Reggie hätte sich bestimmt Sorgen gemacht, wenn Nicholas sich mit dem Amerikaner anfreunden würde, doch hatte sich Anderson grundlegend geändert, nachdem er Amy gebeten hatte, ihn zu heiraten.
    Nie zuvor war Reggie einem so streitsüchtigen Mann begegnet. Warren machte den Eindruck, er müsse gegen die ganze Welt angehen. Hinzu kam noch ein recht aufbrausendes Temperament. Wenn man sich jedoch den Mann jetzt ansah, hätte man das nie geglaubt. Jetzt war er einfach nur glücklich, und daran war Amy Malory schuld.
    Reggie wurde es unbehaglich zumute, als sie fest-stellte, daß Derek ihren Mann mit ihren Onkeln allein gelassen hatte. Für gewöhnlich ärgerte sich Nicholas immer, wenn er mit den beiden redete, weil er die Wortgefechte mit Onkel James ständig verlor.
    Sie wollte ihn gerade retten, als er von sich aus wegging und dabei lächelte.
    Auch sie lächelte. So sehr sie ihre beiden jüngsten Onkel liebte, ihren Mann liebte sie noch mehr. Und wenn er gerade aus einem der zahlreichen Wortduelle als Sieger hervorgegangen war, so freute sie sich für ihn. Allerdings gab ihm der Anlaß für dieses Familientreffen auch die nötige Munition, um James zu ärgern. Schließ-
    lich konnte sich James unmöglich darüber freuen, daß ein weiterer seiner Hauptgegner gerade zum Familienmitglied avanciert war. Nein, darüber konnte er wirklich nicht froh sein.
    »Hiermit ist es offiziell«, bemerkte Anthony Malory zu seinem Bruder, während sie beide das frischvermählte Paar betrachteten. »Jetzt gehört er wirklich zu unserer Familie. Dein Schwager war er natürlich immer schon, aber zumindest war er mit uns nicht verwandt – bis jetzt.«
    »Schwäger kann man ignorieren. Meine George ignoriert dich ja auch ganz hervorragend, oder?«
    Anthony schmunzelte. »Das liebe Mädchen mag mich recht gern, und das weißt du auch.«
    James schnaubte: »Ungefähr so gern, wie ich ihre Familie.«
    Anthony grinste. »Wann hörst du endlich auf, dem Amerikaner die Schuld dafür zu geben, daß sie dich hängen wollten? Schließlich hast du das ganze Debakel verursacht.«
    »Ich gebe ihm ja gar nicht die Schuld«, gestand James ihm zu. »Aber daß er gedroht hat, meine ganze Mannschaft mit mir zusammen zu hängen, hat ihm meinen ewigen Zorn eingetragen.«
    »Ja, ich glaube, du hast recht«, nickte Anthony.
    James war über zehn Jahre lang Kapitän auf der Maiden Anne gewesen, und in dieser Zeit war ihm die Mannschaft wie eine Familie ans Herz gewachsen – eigentlich war sie damals sogar seine einzige Familie gewesen, da ihn seine eigenen Angehörigen verstoßen hatten. Jetzt allerdings gehörte er wieder zum Malory-Clan, da er seine anstößige Laufbahn als Pirat vor ein paar Jahren aufgegeben hatte – damals, als ihm klargeworden war, daß er einen sechzehnjährigen Sohn hatte, der einen Vater brauchte.
    »Glaubst du, er macht sie glücklich?« fragte Anthony, der immer noch zu dem jungen Paar hinüberschaute.
    »Ich warte geduldig auf den Tag, an dem er es nicht mehr tut.«
    Anthony lachte. »Ich gebe es ungerne zu, aber Nick hatte recht. Wir mögen unsere Nichten so sehr, daß uns in bezug auf ihre Ehemänner die Hände gebunden sind.«
    »Ja, das muß wohl so sein«, seufzte James. »Obwohl ich gerne hinzufügen möchte ›Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß‹. Das gibt einem ein bißchen mehr Spielraum.«
    »Hmmm, in der Tat. Ich frage mich, ob der Yankee wohl weiter Boxunterricht nehmen will.«
    »Ich hab’ selbst schon dran gedacht, ihn zu fragen.«
    Anthony schmunzelte. In diesem Augenblick kam ein neuer Gast, und er zupfte seinen Bruder am Ärmel.
    »Jetzt sieh dir das mal an. Frances ist tatsächlich gekommen.«
    James’ Blick folgte dem seines Bruders zu der

Weitere Kostenlose Bücher