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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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Klappe, wenn du schon nichts Wichtiges beizutragen hast. Und du, Drew, hör auf, so überempfindlich zu sein.
    Das bringt uns auch nicht weiter.«
    »Nun, ich glaub's genausowenig wie Boyd.« James konnte langsam die einzelnen Stimmen unterscheiden und Warrens aufgebrachte, schnarrende Stimme war nicht zu überhören.
    »Dieser Schwachkopf glaubt es also auch nicht ...«
    Eine wilde Schlägerei setzte der Diskussion ein Ende, und James betete inbrünstig, sie mögen sich gegenseitig umbringen, nachdem er herausgefunden hatte, worum es eigentlich ging. Er war gerade dabei, sich mühsam aufzurappeln, als sich der ganze wildgewordene Haufen auf ihn stürzte und seinen geschundenen Körper noch einmal richtig nieder-walzte. Seinen geschwollenen Lippen entrang sich nur noch ein gequältes Stöhnen.
    »Wie fühlen sie sich, Malory?« wurde er von einer erstaunlich gutgelaunten Stimme gefragt. »Kräftig genug für eine Hochzeit?«
    James riß seine Augen auf und starrte direkt in Boyds grinsendes Jungengesicht. Mit aller Verachtung, deren er fä-
    hig war, brachte er heraus: »Meine Brüder haben mich ganz anders rangenommen als ihr winselnden Schlappschwän-ze.«
    »Nun ja, dann mal auf zur nächsten Runde!« meinte Warren gelassen.
    »Hinsetzen, Warren«, kam es zur Überraschung aller von Thomas.
    Entschlossen versuchte James noch einmal, sich aufzusetzen und plötzlich kam es ihm: »Was für eine Hochzeit, zum Teufel?«
    »Eure und Georgies, mein verehrter Kapitän. Sie haben sie kompromittiert, also werden Sie sie auch heiraten, und wenn Ihnen nicht der Sinn danach steht - bringen wir Sie kaltlä-
    chelnd um.«
    »Dann lächle ruhig, mein Freund, und drück den Abzug.
    Ich laß mich nicht zwingen ...«
    »Sind Sie etwa nicht hergekommen, um ihr einen Antrag zu machen, Malory?« erkundigte sich Thomas scheinheilig.
    James warf ihm einen finsteren Blick zu, während sich die anderen königlich amüsierten.
    »Bist du total übergeschnappt, Thomas?«
    »Nun, das erklärt doch wohl alles, oder?« tönte es sarkastisch von unten herauf.
    »Wie kommst du nur auf diese abstrusen Ideen? Erst deine sonderbare Meinung über Georgie, und dann dies?«
    »Hättest du vielleicht die Güte, uns das zu erklären, Tom?«
    »Ist nicht so wichtig«, meinte er mit einem kurzen Seitenblick auf James. »Der englische Verstand begreift das sowieso nicht.«
    James schenkte sich einen Kommentar dazu. Sich mit diesen Schwachköpfen zu unterhalten war schon enervierend genug. Langsam und mit äußerster Vorsicht gelang es ihm, aufzustehen. Gleichzeitig mit ihm erhoben sich auch Warren und Clinton. Dachten sie tatsächlich, sie hätten noch etwas von ihm zu befürchten? Verfluchte Holzbrocken! Der kleine George konnte natürlich keine gewöhnlich Familie haben ...
    »Nebenbei bemerkt, wo ist eigentlich George?« wollte James wissen.
    Der Jüngste, der vor lauter Aufregung ständig im Zimmer hin und her lief, blieb vor ihm stehen und schenkte ihm einen wütenden Blick. »Das ist nicht ihr richtiger Name, Malory.«
    »Gütiger Himmel, streiten wir uns jetzt um Namen?« Und da er selten etwas auf sich beruhen lassen konnte, fuhr er fort: »Ich nenne sie, wie es mir paßt, du kleiner Scheißer. Al-so, wo habt ihr sie hingebracht?«
    »Wir haben sie nirgends hingebracht«, ertönte Drews Stimme hinter ihm. »Sie ist hier.«
    James fuhr auf dem Absatz herum, bereute aber die schnelle Bewegung noch im selben Augenblick und sah Drew zwischen ihm und dem Sofa stehen. Auf dem Sofa ausgestreckt lag Georgina, blaß wie die Wand, und scheinbar ohne Bewußtsein.
    »Verflucht!«
    Drew, der als einziger den mörderischen Blick bemerkte, der in James' Augen aufloderte, versuchte sich diesem in den Weg zu stellen, wurde aber mit voller Wucht in die nächste Ecke geschleudert. Krachend flogen sämtliche Bilder von der Wand und auch aus der Halle war ein furchtbares Gepolter zu hören. Ein Diener hatte vor lauter Schreck ein Tablett voller Gläser fallengelassen.
    »Laß ihn, Warren«, hielt Thomas seinen Bruder zurück.
    »Er wird ihr nichts tun.« Und zu James gewandt: »Sie ist in Ohnmacht gefallen, als sie Sie gesehen hat.«
    »Sie fällt doch nie in Ohnmacht«, beharrte Boyd. »Ich glaube, sie tut nur so, damit sie Clintons Geschrei nicht mehr hö-
    ren muß.«
    »Du hättest sie gleich vermöbeln sollen, Clint«, kam es von Warren und brachte ihm entrüstete Blicke von allen Seiten ein - und etwas gänzlich Unerwartetes von Seiten des einzigen

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