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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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Gespielin abgegeben!«
    Georgina rang nach Luft, und ihre Brüder fielen über James her.
    »Du Schwein!«
    »Du heiratest sie, oder ...«
    »Ja, ja, ich weiß schon«, unterbrach James den Wort-schwall, »... oder du erschießt mich.«
    »Wir machen etwas viel besseres«, brummte Warren. »Wir jagen dein Schiff in die Luft.«
    James setzte sich stockgerade hin und erfuhr von Clinton:
    »Wir haben bereits jemanden geschickt, der dein Schiff ausfindig machen soll, nachdem es offensichtlich nicht im Hafen liegt, denn sonst hätten wir es schon erfahren.«
    James stand auf, und Warren spann den Faden weiter:
    »Wir werden natürlich auch deine Mannschaft festhalten, dann können wir euren ganzen Haufen gemeinsam dem Henker übergeben.«
    In das lastende Schweigen, das dieser Ankündigung folgte, stellte Boyd eine Frage: »Glaubst du, wir sollten ihn hängen lassen, wenn er Georginas Ehemann ist? Einen Schwager zu hängen gehört sich nicht, glaube ich.«
    »Hängen!« rief Georgina entsetzt aus, die gerade aus einer neuen Ohnmacht erwacht war. »Seid ihr denn jetzt alle verrückt geworden?«
    »Er hat sich zur Piraterie bekannt, Georgie, und ich glaube, daß Skylark nicht sein einziges Opfer gewesen ist. Bei aller Liebe, aber das kann man doch nicht so einfach unter den Teppich kehren?«
    »Selbstverständlich nicht. Er wird Entschädigung leisten.
    Los, sag ihnen schon, daß du alles ersetzen wirst, James!«
    Doch als sie ihn auffordernd und Zustimmung heischend anblickte, ging ein Strahlen über sein Gesicht, er schien vor Stolz beinahe zu platzen und kein Wort kam über seine Lippen. »Thomas!« jammerte sie, der Panik nahe, »das geht doch zu weit. Wir sprechen von Vergehen, die ... die schon Jahre zurückliegen.«
    »Sieben oder acht«, erklärte er und zuckte achtlos mit den Schultern. »Mein Gedächtnis ist etwas lückenhaft, doch Kapitän Malorys Auftritt hat es wieder ein wenig aufge-frischt.«
    James lachte über diese letzte Bemerkung, doch es war alles andere als ein fröhliches Lachen. »Erpressung, wie? Und Nötigung? Gewaltandrohung und Körperverletzung? Und ihr armseligen Provinzler schimpft mich einen Piraten?«
    »Wir wollen dich nur dem Gericht übergeben, doch da Boyd und ich die einzigen Zeugen sind ...«
    Der Rest blieb unausgesprochen, doch selbst Georgina begriff, worauf Thomas hinauswollte. Falls James in das Geschäft einwilligte, würde es aus Mangel an Zeugen kein Ge-richtsverfahren geben. Sie begann sich gerade etwas zu entspannen, als sich ein anderer Bruder vernehmen ließ:
    »Dein Gedächtnis mag ja von deiner Gefühlsduselei bene-belt sin, Thomas«, meinte Warren, »aber ich habe sein Ge-ständnis laut und deutlich zur Kenntnis genommen. Und das werde ich verdammt noch mal auch bezeugen.«
    »Aus euch wird ja kein Mensch schlau, Freunde. Wie ist es denn nun? Rachsucht oder Ehrenrettung? Oder wollt ihr euch vielleicht gegenseitig den Bären aufbinden, daß das ei-ne mit dem anderen einhergeht?«
    James beißender Humor reizte Warren bis aufs Messer. »Es wird keine Ehrenrettung geben, solange ich hier etwas zu sagen habe. Außerdem besteht keinerlei Veranlassung, ein solches Thema mit Ihnen zu diskutieren, Hawke.« Diesen Namen spuckte er mit einer solchen Verachtung aus, als wäre es ein Schimpfwort. »Außerdem ist da immer noch das Schiff und die Mannschaft. Und es liegt in Ihrer geschätzten Hand, ob die Mannschaft mit zur Verantwortung gezogen wird, oder nicht.«
    Es brauchte eigentlich schon eine ganze Menge, um James seine feinen Umgangsformen vergessen zu lassen. Schon lange hatte er das aufbrausende Temperament seiner Jugend abgelegt, und obwohl er doch von Zeit zu Zeit einmal ärgerlich werden konnte, mußte man ihn schon sehr genau kennen, um seinen Ärger überhaupt zu bemerken. Aber seiner Familie konnte man nicht drohen und denken, ungeschoren davonzukommen - und die halbe Mannschaft war wie eine Familie für ihn.
    Langsam ging er auf Warren zu. Georgina beobachtete ihn und hatte zwar das unbestimmte Gefühl, daß ihr Bruder zu weit gegangen war, doch schien er das gefährliche Tier in sich, das Mac und sie schon beim allerersten Zusammentreffen bemerkt hatten, noch unter Kontrolle zu haben.
    Selbst seine weiche Stimme täuschte darüber hinweg, als er ihren Bruder warnte: »Du überschreitest bei weitem deine Rechte, wenn du meine Mannschaft und mein Schiff in diese Angelegenheit mit hineinziehst.«
    Warren schnaufte nur abfällig: »Ein englisches Schiff, das sich

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