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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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ist nun euer Schwager, da-für habt ihr ja alle gesorgt. Also, wollt ihr mir helfen?«
    »Wir sollen wohl Warren heimlich den Kellerschlüssel wegnehmen?« feixte Drew. »Da bin ich sofort dabei.«
    Boyd verschluckte sich beinahe an seinem Brandy.
    »Kommt nicht in Frage!«
    »Das hatte ich auch gar nicht vor«, klärte Georgina ihn auf.
    »Es ist auch blödsinnig, daß ihr beide euch seinen Ärger zu-zieht. Deshalb ist es besser, wenn er überhaupt nichts von der ganzen Sache erfährt.«
    »Das alte Schloß an der Kellertür ließe sich mit Leichtigkeit aufbrechen«, schlug Drew vor.
    »Nein, das bringt gar nichts«, wehrte Georgina ab. »James würde niemals Schiff und Mannschaft im Stich lassen und türmen. Andererseits ist er aber nicht in der Verfassung, sie alleine zu befreien. Er würde es vielleicht annehmen, aber ...«
    »Also sollen wir ihm dabei helfen?«
    »Genau das habe ich vor. Aber so wütend, wie er momentan ist, würde er eure Hilfe rundweg ablehnen und es statt dessen auf eigene Faust versuchen - um dann sofort wieder geschnappt zu werden. Wenn wir aber sein Schiff und die Besatzung befreien, dann wird es für seine Männer ein leichtes sein, ihn aus dem Keller zu befreien und aufs Schiff zu-rückzubringen. Am nächsten Morgen werden sie dann über alle Berge sein, und Warren wird annehmen, daß seine Männer einen oder zwei von James' Leuten übersehen haben, die dann den anderen zur Flucht verholfen haben.«
    »Und was ist mit dem Wächter, den Warren auf der Maiden Anne zurückgelassen hat? Der wird ihm doch brühwarm berichten -ver an Bord des Schiffes gekommen ist.«
    »Wenn er diejenigen nicht erkennt, kann er nichts er-zählen«, erklärte Georgina zuversichtlich. »Auf dem Weg zum Schiff besprechen wir alles ausführlich. Ich bin in ein paar Minuten wieder unten, ich muß mich nur noch umziehen.«
    Beim Hinausgehen hielt Drew sie am Arm fest und erkundigte sich ganz leise. »Wirst du mit ihm fahren?«
    Ohne Zögern oder irgendeine Gefühlsregung kam die Antwort. »Nein. Er will mich nicht.«
    »Mir schien, als hätte er vorhin etwas anderes verlauten lassen?«
    Georginas Rücken wurde steif, als sie sich an James' frei-mütiges Bekenntnis, daß sie eine vorzügliche Mätresse abgegeben habe, erinnerte. »Dann laß es mich anders ausdrük-ken: Er will keine Ehefrau.«
    »Sich darüber zu unterhalten wäre sowieso Zeitver-schwendung, denn weder Clinton noch Warren würden dich jemals mit ihm gehen lassen. Sie haben dich zwar mit ihm verheiratet, aber niemals auch nur im entferntesten mit dem Gedanken gespielt, dir zu erlauben, mit ihm zusam-menzuleben.«
    Darüber wollte sie sich auch gar nicht unterhalten, und mit James zu leben, kam auch nicht mehr in Frage. Als sie behauptete, ihn nicht mehr zu lieben, hatte sie insgeheim doch noch ein wenig daran geglaubt, aber jetzt nicht mehr.
    Wirklich nicht. Und wenn sie es sich noch lange genug vor-betete, dann würde es auch ganz bestimmt so sein ...
    36. Kapitel
    Eine knappe Stunde später hatten die drei jüngsten Andersons die kleine Bucht erreicht, in der die Maiden Anne noch immer vor Anker lag. Warrens Männer hatten das Schiff mit einem einfachen Trick erobert: Unter der Vortäuschung eines offiziellen Besuches des Hafenmeisters waren sie an Bord gelangt, und da Conrad Sharpe nicht sicher war, ob dieser Küstenstrich noch zu dem Einflußgebiet von Bridgeport zählte, hatte er wenig dagegen unternehmen können.
    Zum Glück wurde niemand bei dieser Aktion verletzt. Der Plan klappte vorzüglich und er konnte genügend Leute von seiner Nereus auf die Maiden Anne bringen, um die ahnungslose Mannschaft zu überwältigen. Da Warren keinen Befehl gegeben hatte, das Schiff nach Bridgeport zu schleppen, wurde die Besatzung der Maiden Anne einfach in die Frachträume gesperrt und einige Männer als Wachen zurückgelassen. Die Nereus war dann unverzüglich mit der restlichen Mannschaft nach Bridgeport zurückgekehrt.
    Georgina hoffte, daß James irgendwo an der Küste ein Beiboot festgemacht hatte, das er bei seinem Landgang benützt hatte, und mit dem sie jetzt hinaus zur Maiden Anne rudern könnten. Nachdem sie jedoch zehn Minuten erfolglos gesucht hatten, mußten sie annehmen, daß sich James gestern abend von jemanden an Land rudern ließ.
    »Also, auf ein mitternächtliches Bad war ich eigentlich nicht vorbereitet, als ich mich mit diesem verrückten Plan einverstanden erklärt habe. Es ist immerhin Mitte Oktober, falls du das noch nicht bemerkt

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