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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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glaub'
    mir. Und mehr als dir lieb sind.«
    »Nein, niemals! Ich bin doch schon viel zu alt.«
    »Natürlich, im reifen Alter von zweiundzwanzig Jahren«, nickte Mac verständnisvoll und unterdrückte ein zynisches Lächeln. »Das ist wirklich steinalt.«
    Ihr Blick hellte sich ein wenig auf. »Jetzt bist du auf einmal meiner Meinung.«
    »So, bin ich das?« gab Mac zurück, und seine hochgezogenen, buschigen Augenbrauen heuchelten Überraschung.
    Georgina schniefte kurz und jammerte dann weiter: »Oh, mein Gott. Warum konnte diese Frau nicht schon früher auftauchen? Niemals hätte ich dann diesem elenden Schuft gestanden, daß ich ihn noch immer heiraten wolle. Aber so ha-be ich einen erbärmlichen Trottel aus mir gemacht.«
    »So so, jetzt ist er auf einmal ein elender Schuft.«
    »Der gemeinste, niederträchtigste ...«
    »Ich weiß schon, was du meinst, Liebes. War schon in Ordnung, daß du ihm alles gesagt hast. Daran hat er jetzt wenigstens was zu knabbern. Hast dich ganz gut revan-chiert, das wolltest du doch damit bezwecken, oder?«
    »Du mit deiner männlichen Logik. Das ist zu hoch für mich. Das war alles andere als eine Revanche für mich, das war die reinste Niederlage.«
    »Nein, du hast dem Kerl nur gezeigt, was ihm entgangen ist, indem er dich sitzengelassen hat: Eine junge Frau, die mittlerweile so phantastisch aussieht, daß er sie nicht mehr erkannt hat, und die langersehnte Chance, als Kapitän auf einem eigenen Schiff zu fahren. Der wird sich im Moment am liebsten in den Hintern beißen wollen. Was ihm dadurch entgangen ist, wird er noch lange bedauern, darauf kannste wetten.«
    »Das Schiff? Ja, vielleicht. Aber ich ...? Er hat doch alles, worauf ein Mann stolz sein kann: einen guten Job, zwei reizende Kinder und eine hübsche Frau.«
    »Hübsch schon - aber sie ist keine Georgina Anderson, die Besitzerin der Amphitrite und Teilhaberin der Skylark-Linie, die sich nicht selber um die Geschäfte kümmern muß und trotzdem ihren Profit einstreicht, und vor allem das aner-kannt hübscheste Geschöpf der ganzen Ostküste ist.«
    »Ist das alles?«
    »Das scheint dich ja nicht besonders zu trösten.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Besagtes Mädchen mag zwar ein hübsches Geschöpf sein, das war sie aber nicht immer.
    Und was nützt ihr jetzt ihr blendendes Aussehen, wenn sie die besten Jahre ihres Lebens verschenkt hat?«
    Mac brummte irgendeinen Einwand, aber Georgina zog es vor, ihn zu überhören. »Außerdem mag das Mädchen reich sein und ein ansehnliches Sümmchen besitzen, doch im Augenblick hat sie nicht mal genug Geld in der Tasche, um ihre Heimfahrt zu bezahlen. Ansehen und Geld ändern doch nichts an der Tatsache, daß sie eine Närrin ist, dumm und einfältig, schlechte Menschenkenntnis besitzt und nicht besonders klug ist, und ...«
    »Du wiederholst dich: Dumm und nicht besonders klug ...«
    »Laß mich bitte weiterreden.«
    »Nein, laß ich nicht. Nicht, wenn du nur lauter Unsinn da-herschwatzt. Na, wenigstens hast du jetzt aufgehört zu heulen. Jetzt kannst du langsam anfangen, zur Abwechslung mal die guten Seiten zu betrachten.«
    »Da gibt es keine guten Seiten.«
    »Doch , doch. Mit so 'nem gemeinen, niederträchtigen Schuft wärst du doch niemals glücklich geworden ...«
    Ihre Lippen bebten zwar noch ein wenig, aber sie versuchte tapfer ein kleines Lächeln. »Ich find' es ja sehr lieb von dir, daß du mir helfen und mich aufmuntern willst, aber es hat keinen Sinn. Das einzige, was ich im Augenblick möchte, ist, so schnell wie möglich nach Hause fahren und niemals wieder einen dieser Engländer sehen, mit ihrer gestelzten Aussprache, ihrer aufgeblasenen, arroganten Art und ihren un-treuen Söhnen.«
    »Tut mir schrecklich leid, aber diese Illusion muß ich dir nehmen. Jedes Land hat seine treulosen Söhne.«
    »Und jedes Land hat seine Haudegen, auch von denen würde ich keinen heiraten.«
    »Wen heiraten? Was soll dieser Unsinn? Wie kommst du plötzlich auf Haudegen? Das würd' mich interessieren.«
    »Bring mich heim, Mac, bitte! Such ein Schiff für uns, irgendeines! Es muß nicht unbedingt ein amerikanisches sein.
    Hauptsache, es fährt in unsere Richtung - und zwar möglichst bald. Am besten noch heute. Hier, nimm diesen Ring und kauf damit unsere Schiffskarten!«
    »Bist du jetzt total übergeschnappt, Kleine? Diesen Jadering hat dir dein Vater geschenkt, und ...«
    »Das ist mir jetzt ganz gleichgültig, Mac«, antwortete sie trotzig und setzte wieder ihren sturen Blick

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