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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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war ganz seiner Meinung, hauchte nur ein schwaches Nein und begann, sein erregendes Spiel zu erwidern. Deutlich spürte sie die Versteifung in seiner Leistenge-gend, doch diesmal wußte sie sogleich, was es damit auf sich hatte. Wenn sie sich jetzt gleich liebten, würde diese unbe-queme Fragerei bestimmt aufhören, dachte sie im stillen, wobei sie die wollüstigen Gefühle, die sich in ihr regten, nicht mit ihm in Verbindung brachte.
    Einige Zeit später, als die Laken noch zerwühlter waren als vorhin, sagte er augenzwinkernd: »Nun wollen wir uns einmal darüber unterhalten, wie ich mich fühlte, als ich herausgefunden hatte, daß der Bursche, den ich unter meine Fittiche genommen hatte, in Wirklichkeit ein Weib ist. Die Beschämung, die ich empfinde, wenn ich nur daran denke, wie du mir beim Baden geholfen hast, doch wie ich mich abends
    ... vor dir ausgezogen habe.«
    So betrachtet hatte Georgina allen Grund, sich zu schä-
    men. Ihr Verkleidungsspiel war schon schlimm genug gewesen, doch im nachhinein war es noch viel schlimmer, den Kapitän in eine derart kompromittierende Lage gebracht zu haben. Eigentlich hätte sie gleich am ersten Tag die Wahrheit enthüllen müssen, spätestens jedoch als er sich angeschickt hatte, sein Bad zu nehmen. Statt dessen hatte sie törichterweise angenommen, ihre Maskerade für die Dauer der Reise aufrechterhalten zu können, ohne durchschaut zu werden. Demnach konnte er mit Recht wü-
    tend auf sie sein, und so fragte sie ganz zaghaft: »Sind Sie sehr böse auf mich?«
    »Nein, jetzt nicht mehr. Ich würde sagen, ich bin für diese Unannehmlichkeiten angemessen entschädigt worden. Ja, genaugenommen hast du dir damit deine Überfahrt ehrlich verdient. Wir sind quitt.«
    Wie konnte er so etwas nur sagen, dachte Georgina fassungslos, nach allem, was zwischen ihnen geschehen war?
    Ganz klar, du Dummkopf. Er ist doch Engländer, oder nicht?
    Ein verfluchter, arroganter Lord. Wie hat er dich genannt - ein Weib? Wenigstens weißt du jetzt genau, was er von dir hält.
    Langsam setzte sie sich auf. Wie sie ihn so von oben herab anblickte, ihre Stirn in zornige Falten gelegt, konnte James nicht daran zweifeln, daß er sie zutiefst verletzt hatte.
    »Sie hätten ruhig bis morgen früh mit ihren Abscheulich-keiten warten können, Sie Mistkerl!«
    »Ich bitte um Verzeihung, ich hab mich wohl verhört?«
    »Haben Sie nicht, aber eine Entschuldigung wäre wohl angebracht.«
    James streckte die Hand nach ihr aus, doch sie war schon aus dem Bett gesprungen.
    »Du hast das falsch verstanden, George, so hab ich das nicht gemeint«, versuchte er sie zu beschwichtigen. Sie wirbelte auf dem Absatz herum und starrte ihn wutentbrannt an. »Nennen Sie mich nicht so!«
    Endlich sah er ein, wie sinnlos dieser Streit war und lenkte mit ruhiger Stimme behutsam ein: »Nun, ich kenne immer noch nicht deinen richtigen Namen.«
    »Georgina.«
    »Gütiger Himmel, mein herzliches Beileid! Da bleibe ich lieber bei George«, wehrte er mit gespieltem Entsetzen ab.
    Glaubte er etwa, ihr damit ein Lächeln abringen zu können? Nein, der Witz über die Passage, die sie sich soeben verdient hätte, der hatte sie zu tief verletzt. »Ich gehe zu Bett, Kapitän - in mein Bett«, erwiderte sie gespreizt und fügte herablassend mit einem hochmütigen Blick hinzu, ganz Da-me, obwohl sie splitternackt war: »Ich würde es begrüßen, wenn Sie morgen ein anderes Quartier für mich arrangieren könnten, Kapitän.«
    »So, da haben wir endlich den echten George, mit seinen vollendeten Manieren.«
    »Geh zum Teufel«, murmelte sie, als sie ums Bett herumging um ihre Kleider aufzusammeln.
    »Oh, warum so eingeschnappt? Ich wollte dir nur ein Kompliment machen ... auf meine Art.«
    »Ihre Art stinkt«, zischte sie und schickte dann ein absichtlich in die Länge gezogenes »Sir« hinterher.
    James seufzte, doch als er sie dann durch den Raum stolzieren sah, mit den langen braunen Locken, die ihren Rük-ken umschmeichelten, da grinste er wieder und mußte beinahe laut lachen. Wie entzückend die Kleine doch war.
    »Wie hast du nur diese Woche so demütig ertragen?«
    »Indem ich mir Löcher in die Zunge gebissen habe«, schnauzte sie zurück.
    Leise lachend, damit sie es nicht hörte, drehte er sich auf die Seite und beobachtete amüsiert, wie sie mit typisch weiblicher Wut demonstrativ ihre Kleider in die Ecke schleuderte. Noch im selben Moment jedoch erkannte sie ihren Fehler, kramte ihr Hemd wieder heraus und zog es über. Sie

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