Malory
stöhnte laut auf, in erster Linie vor Überraschung doch sie konnte es nicht leugnen - es tat weh.
»Kapitän, wissen Sie, daß es für mich das erste Mal ist?«
Sein ganzes Gewicht senkte sich wieder auf sie, schien nahezu über ihr zusammenzubrechen. Sein Gesicht war an ihrem Hals und seine Lippen glühten auf ihrer Haut.
»Das habe ich auch gerade erst gemerkt«, hörte sie ihn bloß sagen. »Ich glaube, du kannst mich jetzt getrost James nennen.«
»Das überlege ich mir noch, aber würdest du jetzt bitte damit aufhören?«
»Nein.«
Lachte er etwa? Ein plötzliches Zittern durchfuhr seinen Körper.
»War ich zu höflich?«
Jetzt lachte er, ohne Zweifel, laut und herzlich. »Es tut mir leid, ich schwöre es, meine Geliebte, aber ... Mein Gott, diese Überraschung. Ich hätte niemals gedacht, daß du ... daß du so leidenschaftlich sein würdest ... verdammt.«
»Du stotterst ja.«
»Scheint so.« Er erhob sich und streifte dabei ganz leicht mit seinen Lippen ihren Mund, bevor er sie anlächelte: »Meine Liebe, es gibt keinen Grund, jetzt aufzuhören, selbst wenn ich es könnte. Es ist schon passiert und der Schmerz ist vor-
über.« Wie zum Beweis bewegte er sich sanft in ihr, ihre Augen weiteten sich, sie fühlte nichts als sinnliche Wonne. »Soll ich immer noch aufhören?«
Das ist für dich, mein liebes Gewissen: »Nein.«
»Gott sei Dank!«
Seine offensichtliche Erleichterung ließ sie lächeln. Sein nächster Kuß ließ sie aufstöhnen. Die langsamen Bewegungen seiner Hüften steigerten ihre Erregung und übertrafen alles, was sie jemals zuvor gefühlte hatte, bis sich ihre Spannung in einer himmlischen Explosion entlud, und tausend kleine Stiche sie versengten. Ein Aufschrei löste sich von ihren Lippen, wurde von seinem Mund aufgenommen und an sie zurückgegeben, als auch er zum Höhepunkt gekommen war.
Georgina war noch völlig benommen und konnte nicht glauben, was sie soeben gefühlt hatte, daß irgend etwas anderes jemals solch köstliche Empfindungen hervorrufen könnte. Sie hielt den Mann, der ihr gezeigt hatte, zu welch sinnlicher Ekstase ihr Körper fähig war, ganz fest. Gefühle von Dankbarkeit und Zärtlichkeit vermischten sich mit dem Bedürfnis, ihn zu küssen und ihm zu gestehen, wie großartig er gewesen war, und wie himmlisch wohl sie sich jetzt fühl-te. Selbstverständlich tat sie das nicht. Sie hielt ihn nur fest umschlungen, streichelte ihn ganz zart und hauchte einen Kuß auf seine Schulter, so sanft, daß er ihn wahrscheinlich gar nicht bemerkt hatte.
Und doch hatte er ihn gespürt. James Malory, der Weiberheld und übersättigte Aristokrat, war in einem Zustand höchster Sensibilität, er fühlte jede kleinste Bewegung, die das Mädchen machte und war von ihren Zärtlichkeiten mehr verzaubert, als er sich eingestehen wollte. Niemals zuvor hatte er derart intensiv geliebt. Es war beinahe beängstigend ...
22. Kapitel
»Jetzt verstehe ich, warum Menschen diese Dinge tun.«
James seufzte erleichtert auf. Irgend so etwas Unsinniges wollte er von ihr hören, um seine Gefühle wieder ins Lot zu bringen. Sie war doch nur eines von diesen Flittchen, wenn auch ein erstklassiges, und genau wie all die anderen, die er bisher verführt hatte, versuchte er sich einzureden. Nachdem sie ihm nun zu Willen gewesen war, gab es für ihn nichts mehr, was ihn noch an ihr interessiert hätte. Warum also ließ er sie nicht einfach los und schickte sie in ihr eigenes Bett?
Er stützte sich auf seine Ellbogen und ließ seinen Blick langsam über ihr Gesicht schweifen. Ihre Haut war noch immer etwas gerötet, und die Lippen zeigten die Spuren ihrer ungezügelten Leidenschaft. Sanft und unendlich zärtlich streichelten seine Fingerspitzen die kleinen Wunden. Dieser Blick aus ihren samtbraunen Augen, den er vorher noch nie wahrgenommen hatte, verzauberte ihn. Vorher hatte er in ihrem scheuen Rehblick nur Nervosität, Verwirrung oder Enttäuschung gelesen, und das hatte ihn eher amüsiert als fasziniert, besonders in Anbetracht ihrer Verkleidung ... Na-türlich, das hätte er ja beinahe vergessen, ihre Verkleidung!
Ihre Erklärung dafür, das allerdings interessierte ihn noch brennend.
»Diese Dinge, George?«
Seine hochgezogene Augenbraue verriet ihr viel deutlicher als seine Worte, daß er sich schon wieder einmal über sie lustig machte. Was soll's, dachte sie bei sich, im Moment habe ich doch keinen Grund, mich über seine Manieren zu beklagen.
»Das klang wohl nicht besonders
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