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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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war schon fast in der Hängematte, da zögerte sie nochmals, schnappte sich auch noch ihre Hosen und legte sich dann in voller Montour schlafen. Die Lässigkeit, mit der sie in ihr schwankendes Bett geschlüpft war, erinnerte James wieder daran, daß sie mit dieser ungewöhnlichen Bettstatt noch nie Schwierigkeiten gehabt hatte.
    »Du bist doch schon vor deiner Spritztour nach England auf See gewesen, stimmt's, George?«
    »Ich dachte, ich hätte schon hinreichend bewiesen, daß ich kein George bin?«
    »So laß mir doch die Freude, kleines Fräulein, als George bist du mir lieber. Also bist du nun schon zur ...«
    »Sicherlich«, unterbrach sie ihn mitten im Satz und drehte sich ostentativ zur Wand. Doch dann konnte sie sich nicht beherrschen hinzuzufügen: »Ich besitze nämlich ein eigenes Schiff.«
    »Natürlich, meine Liebe«, neckte er sie.
    »Hab ich wirklich, Kapitän.«
    »Mag schon sein, aber was hat dich eigentlich nach England getrieben, wenn du es schon so sehr haßt?«
    Georgina knirschte mit den Zähnen. »Das geht sie einen feuchten Dreck an.«
    »Ich kriege es noch raus, George, verlaß dich drauf.«
    »Angenehme Nachtruhe, Kapitän. Hoffentlich kehren Ihre Kopfschmerzen wieder zurück wenn Sie überhaupt welche hatten, was ich mittlerweile bezweifle.«
    Diesmal hörte sie ihn aus vollem Halse lachen. Ihm war plötzlich klargeworden, daß ihr Temperamentsausbruch heute abend nichts war im Vergleich dazu, wie sie sich ge-bärden würde, wenn sie erführe, daß er ihre Maskerade schon vom ersten Augenblick an durchschaut hatte. Sollte er sich in nächster Zeit einmal langweilen, dann würde er es ihr doch noch auf die Nase binden.
    23. Ka pitel
    Am nächsten Morgen stand James eine ganze Weile neben der Hängematte und betrachtete das schlafende Mädchen.
    Nach dem Erwachen hatte er es zutiefst bedauert, sie letzte Nacht nicht wieder in sein Bett zurückgeholt zu haben. Als Mann von ungewöhnlich großer Begierde wachte er nachts häufig in erregter Stimmung auf und machte sich die Frau, die gerade an seiner Seite lag, weitaus ungehemmter zu eigen, als er es mit ihr getan hatte.
    Deshalb hatte er sie auch vor einigen Tagen so abscheulich behandelt, als sie noch vor ihm aufgestanden war, denn wie sollte er sich herausreden, wenn sie ihm beim Ankleiden behilflich sein wollte, wie es eigentlich ihre Pflicht gewesen wäre. Beim ersten Mal hatte er Höllenqualen ausgestanden, um seine Erregung vor ihr zu verbergen und dies wollte er kein zweites Mal durchmachen.
    Bei dem Gedanken, daß er von nun an die Tatsache, daß er das Weib äußerst anziehend fand, nicht mehr verbergen mußte, schmunzelte er verschmitzt. Warum hatte er ihr bloß heute nacht ihre Zickigkeit durchgehen lassen und die Gelegenheit verpaßt, neben ihrem süßen kleinen Körper einzu-schlafen? Damit war nun Schluß. Heute abend würde sie wieder das Bett mit ihm teilen und auch dort bleiben.
    »Auf auf, George«, riß er sie aus dem Schlaf und rüttelte an ihrer Hängematte. »Ich habe beschlossen, unseren lieben Mitbrüdern hier auf See nichts von unserem kleinen Geheimnis zu erzählen. Also pack deine süßen Brüste wieder ein und hol mein Frühstück!«
    Sie gähnte, blinzelte verschlafen und starrte ihn plötzlich mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich soll weiterhin den Schiffsjungen spielen?« fragte sie entsetzt.
    »Messerscharf gefolgert, George«, antwortete James betont zynisch.
    »Aber ...« Sie hielt inne, als die Idee, genauso weiterzumachen wie bisher, sich ein wenig gesetzt hatte. Dann müßte sie Mac auch nicht erklären, was passiert war - das wäre sowieso unmöglich gewesen. Sie wußte ja selbst nicht einmal genau, was geschehen war, nur das eine wußte sie, daß sie niemandem davon erzählen wollte.
    »Also gut, Kapitän. Aber ich möchte mein eigenes Quartier.«
    »Kommt nicht in Frage«, hob er abwehrend die Hand, als sie weiter debattieren wollte. »Du schläfst seit einer Woche hier, mein liebes Mädchen. Wenn du jetzt umziehst, wird es eine Menge Gerede geben. Außerdem gibt es kein anderes Quartier, wie du sehr wohl weißt. Das Vorderdeck kannst du dir gleich aus dem Kopf schlagen; bevor du dort schläfst, sperre ich dich lieber hinter Schloß und Riegel.«
    Skeptisch runzelte sie die Stirn. »Was ist denn daran so schlimm, die denken doch noch immer, ich sei ein Junge?«
    »Ich habe die Wahrheit auch ziemlich rasch herausgefunden.«
    »Ja, aber nur wegen meinem blöden, naiven Geständnis«, meinte sie

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