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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Ordnung.«
    »Wo sind wir?«
    »Als Sie geschlafen haben, waren Sie mir lieber«, antwortete der Wegelagerer. »Zu viele Fragen.«
    »Sie könnten mir wenigstens sagen, was wir hier tun«, fragte Nicholas unwillig.
    »Sie sitzen mitten auf der Straße, und ich passe auf, daß Sie da auch bleiben.«
    »Hören Sie, Sie machen mich ziemlich wütend!«
    fauchte Nicholas.
    »Das betrübt mich aber, Kumpel«, höhnte der Kerl.
    Wenn er sich ein wenig Mühe gab und den richtigen Winkel fand, der seinem Stoß Nachdruck verlieh, konnte er diesem schimpflichen Halunken den Kopf mitten in den Bauch rammen. . . Aber Nicholas' Vorhaben wurde von den Geräuschen einer anderen Kutsche durchkreuzt, die sich näherte. Da der Wegelagerer keine Anstalten machte, hastig vom Schauplatz zu verschwinden, mußte Nicholas voller Unbehagen davon ausgehen, daß diese Kutsche erwartet wurde. Was kam wohl als nächstes?
    »Freunde von Ihnen?«
    Der Kerl schüttelte den Kopf. »Ich hab' es dir doch schon gesagt, Kumpel - du stellst zu viele Fragen.«
    Die Lampe, die außen an der Kutsche angebracht war, erhellte die Umgebung, und das, was Nicholas sah, war ihm nur zu vertraut. Der Hyde Park? Er ritt allmorgend-lich auf diesen Wegen und kannte sie so gut wie das Anwesen Silverley. Würden sie es wirklich wagen, sich so nah bei seinem Haus an ihm zu vergreifen?
    Das Fahrzeug hielt in einer Entfernung von sechs Me-tern an, der Kutscher stieg ab und griff nach der Lampe, die außen an der Kutsche hing. Hinter ihm stiegen zwei Männer aus der Kutsche, aber Nicholas konnte nur vage Umrisse erkennen, weil das Licht ihm direkt ins Gesicht fiel. Er versuchte aufzustehen, aber Pyes Knüppel legte sich warnend auf seine Schulter.
    »Oh, welch ein hübscher Anblick, Connie«, hörte er, und dann: »Ja, allerdings. Schön zusammengeschnürt und voller Erwartung.«
    Ihr Gelächter nagte an Nicholas' überreizten Nerven. Er erkannte die Stimmen nicht, aber der Akzent klang kulti-viert. Welche Feinde hatte er sich während der letzten Zeit in der besseren Gesellschaft gemacht? Gütiger Himmel, Dutzende! Sämtliche bisherigen Freier seiner zukünftigen Braut.
    »Saubere Arbeit, meine Lieben.« Eine Geldbörse wurde dem Knüppelschwinger zugeworfen, eine weitere dem kleinen stämmigen Kutscher. »Zündet uns diese Lampe noch an, und dann könnt ihr die Mietkutsche zurückbringen. Wir werden uns seiner Kutsche bedienen, da seine Lordschaft sie bestimmt nicht brauchen wird.«
    Das Licht fiel jetzt nicht mehr in seine Augen, und Nicholas konnte einen ersten Blick auf die beiden Männer werfen. Beide waren groß und bärtig, beide gut gekleidet, und der dünnere trug als Überrock einen Zweireiher. Der andere, der einen langen, dichten Bart hatte, steckte in einem Gehrock. Er sah dunkle Hosen und frischgeputzte Stiefel. Aber wer waren die beiden anderen?
    Der etwas Stärkere hielt einen Spazierstock mit Elfen-beingriff in der Hand. Das ließ ihn in Verbindung mit dem buschigen Bart wie eine Karikatur wirken. Er war älter als sein Gefährte, möglicherweise schon Anfang Vierzig. Er kam ihm irgendwie vertraut vor, aber selbst wenn sein Leben davon abhängen sollte, konnte Nicholas nicht sagen, wer die beiden waren.
    »Bring die andere Lampe rüber, ehe du gehst.«
    Die Lampe von Nicholas' Kutsche wurde so befestigt, daß sie ihr Licht auf ihn warf, die beiden Herren dagegen in Schatten tauchte. Der Kutscher und der Räuber fuhren im Mietwagen fort.
    »Er macht einen recht verwirrten Eindruck, Connie, findest du nicht?« sagte der jüngere Mann, als die Kutsche holpernd fortgefahren war. »Du glaubst doch nicht, er wird mich enttäuschen und mir sagen, daß er sich nicht an mich erinnern kann?«
    »Vielleicht solltest du sein Gedächtnis auffrischen.«
    »Vielleicht sollte ich es aber auch zermalmen.«
    Der Stiefel erwischte Nicholas am Kinn. Er fiel auf seine gefesselten Arme zurück und schnaubte vor Schmerz.
    »Komm schon, Junge, setz dich auf. Das war doch nur ein kleiner Vorgeschmack.«
    Nicholas wurde an seinen gefesselten Handgelenken roh auf die Beine gezogen, und seine Arme wurden ihm dabei umgedreht. Er wankte einen Moment lang, und eine Woge von Schwindelgefühlen überkam ihn, aber dann stützte ihn eine Hand, damit er das Gleichgewicht behielt. Sein Kiefer wurde zum Glück schon gefühllos. Es schmerzte kaum noch, als er die Lippen öffnete. »Falls ich Sie bereits kennengelernt haben sollte...«
    Die Faust, die in seinen Magen geschmettert wurde, raubte

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