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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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du deinen Hut vor dem Jungen ziehen. Für einen verhätschelten Gecken hat er sich doch viel besser gehalten, als ich es erwartet hätte.« Conrad kicherte in sich hinein. »Wie denkt dein eigener Körper jetzt eigentlich über solche Racheak-te?«
    »Sei still, Conrad. Himmel, Arsch und Zwirn, der Kerl hat eine heimtückische Rechte.«
    »Das ist mir aufgefallen«, sagte Conrad lachend.
    Hawke seufzte. »Weißt du, wenn die Dinge anders lä-
    gen, könnte ich ihn fast gern haben. Es ist ein Jammer, daß ich ausgerechnet zu einem Zeitpunkt über ihn gestolpert bin, wo er ein so junger Hund mit diesem gehässigen Mundwerk war.«
    »Waren wir nicht alle mal in diesem Alter?«
    »Ja, ich denke, du hast recht. Und wir müssen alle etwas daraus lernen.« Hawke versuchte, sich zu seiner vollen Größe aufzurichten, aber er stöhnte und sackte wieder in sich zusammen. »Bring mich in irgendein Bett, Connie.
    Ich glaube, ich habe jetzt mindestens eine Woche Ruhe nötig.«
    »War es das wert?«
    »Ja, bei Gott!«
    18.
    Der letzte Polizeibeamte und der Arzt verließen das Zimmer, und Nicholas' Kammerdiener Harris schloß die Tür hinter ihnen.
    Nicholas gestattete sich ein Lächeln, das jedoch zu einer Grimasse wurde, als seine gespaltene Lippe sich dehnte.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, Sir, übernehme ich das Lächeln für uns beide«, erbot sich Harris. Das tat er dann auch wirklich, und sein Schnurrbart, der auf beiden Seiten herunterhing, wurde zu einer geraden Linie, als er über das ganze Gesicht strahlte.
    »Es ist doch besser ausgegangen, als ich es hoffen konnte, oder?« fragte Nicholas.
    »Allerdings, Sir. Jetzt wird er nicht wegen eines ganz normalen tätlichen Angriffs vor den Polizeirichter gestellt, sondern man erhebt Anklage wegen Piraterie.«
    Nicholas hätte wieder gern gelächelt, aber diesmal be-sann er sich rechtzeitig anders. Jetzt wußte er, wie Captain Hawke sich fühlte, wenn er Rechnungen beglich.
    Aber Hawkes Sieg war ein äußerst kurzlebiger gewesen.
    »Ich vermute, ich sollte mich nicht damit brüsten, aber der Kerl hat nichts Besseres verdient«, meinte Nicholas.
    »Wahrhaftig nicht, Sir. Der Arzt hat schließlich gesagt, Sie könnten froh sein, daß Ihr Kieferknochen noch heil ist. Und ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so viele Platzwunden und...«
    »Ach, das macht nichts. Sie glauben doch nicht etwa, daß er jetzt nicht leidet? Es ist eine Frage des Prinzips. Ich hätte diesen Schweinehund nie auch nur kennengelernt, wenn er mein Schiff nicht angegriffen hätte. Und doch hat er einen Groll gegen mich gehegt! Aber ich glaube nicht, daß er jetzt, wenn er im Gefängnis sitzt, noch dar-
    über lacht.«
    »Es ist ein Glück, daß die Wache Sie genau dann gefunden hat, Sir.«
    »Ja. Das war wirklich ein reiner Glücksfall.«
    Kurz, nachdem Hawke und der rothaarige Connie in Nicholas' Kutsche abgefahren waren, hatte Nicholas das Bewußtsein wiedererlangt und kurz darauf nicht allzu-weit entfernt Pferdehufe gehört. Es gelang ihm, so laut zu rufen, daß die beiden Nachtwächter ihn hörten. Und dann erforderte es einige Überzeugungskraft, sie dazu zu bringen, daß sie ihn liegen ließen und statt dessen seiner Kutsche folgten. Dreißig Minuten später kehrten sie mit den erfreulichen Nachrichten zu ihm zurück, daß man die Kutsche gefunden und seinen verletzten Angreifer festge-nommen hatte - wenngleich es dessen Begleiter auch gelungen war, fortzulaufen und sich der Verhaftung zu entziehen.
    Nicholas erzählte den guten Kerlen, die ihn nach Hause brachten, die ganze Geschichte, und einem von beiden sagte der Name Hawke etwas. Eine ganze Horde von Be-amten stürzte sich auf Nicholas, während der Arzt ihn noch behandelte. Sie teilten ihm mit, Hawke wäre ein gesuchter Schwerverbrecher.
    »Außerdem ist es ein Glück«, fuhr sein Diener geschwätzig fort, während er Nicholas' Bettdecke glatt-strich, »daß Lady Ashton nicht bei Ihnen war, als Sie diese Schurken trafen. Ich vermute, der Abend verlief wie geplant und sie ging wieder vor Ihnen.«
    Nicholas antwortete nicht. Allein der Gedanke, was hätte passieren können... Nein, es war zwecklos, dar-
    über nachzudenken. Sie war in Sicherheit, weil George Fowler sie nach Hause gebracht hatte.
    Hm. George Fowler. Ein unerklärlicher Zorn, glühend und heftig, ergriff ihn.
    »Sir?«
    »Was ist?« knurrte Nicholas, doch dann fing er sich wieder. »Ja, Harris, was die Dame betrifft, ist der Abend er-wartungsgemäß verlaufen.«
    Der Diener

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