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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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an der richtigen Stelle festhalten.
    Nicholas fühlte sich hypnotisiert. Aus seinem tiefsten Inneren bestürmten ihn Gefühle, die er nicht kannte, zärtliche Gefühle, die ihn in ihrem Bann hielten. Selbst, als sie seine Anwesenheit wahrnahm und aufblickte, rührte er sich nicht von der Stelle.
    Sie sahen einander in die Augen. Lange Zeit starrten sie sich einfach nur an. Sie wirkte weder überrascht noch verärgert. Er spürte nichts von ihrer Feindseligkeit. Sie schienen einander ohne Hände zu berühren, und zwischen ihnen bewegten sich Ströme, die ihre Streitigkeiten nichtig erscheinen ließen.
    Regina wandte ihren Blick als erste ab. »Tut mir leid, daß er dich geweckt hat.«
    »Nein, nein, das macht nichts. Ich - ich habe allerdings nicht damit gerechnet, dich hier anzutreffen.« Dann fragte er schüchtern: »Konntest du denn keine Amme für ihn finden?«
    Reggie lächelte. »Ich habe keine gesucht. Als Tess mir erzählte, daß meine Mutter diesen Brauch abgelehnt und mich selbst gestillt hat, beschloß ich, es mit Thomas genauso zu machen. Ich habe es auch noch keine Sekunde lang bereut.«
    »Aber für dich ist das doch eine ziemliche Belastung, oder?«
    »Ich habe nichts zu tun und keine Lust auszugehen.
    Wenn ich das Haus verließe, müßte ich mich für längere Zeit von Thomas trennen. Natürlich kann ich keine Besuche machen, aber das ist mir wirklich egal.«
    Er hatte nichts mehr zu sagen. Aber er wollte nicht gehen. »Ich habe noch nie eine Mutter gesehen, die ihr Baby stillt. Störe ich dich?« fragte er unbeholfen.
    »Es ist dein... Nein, ich habe nichts dagegen«, beendete sie ihren Satz, ohne ihren Blick von dem Baby abzuwenden.
    Er lehnte sich einen Moment lang an die Tür und musterte sie. War das sein Kind? Sie behauptete es. Und seine gesamten Instinkte sagten ihm, daß es sein Kind war.
    Warum also wollte er beharrlich die Wahrheit leugnen?
    Weil es etwas anderes war, eine Frau zu verlassen, die sich einem aufgedrängt hatte, als eine schwangere Frau. Es stimmte, sie hatte es ihm nicht gesagt. Aber angesichts der Schwangerschaft, die sie ganz allein durchgemacht hatte, war
    sein
    Verschwinden
    verabscheuungswürdig.
    Ver-
    dammt noch mal! In diese Lage hatte sie ihn gebracht, indem sie ihm ihren Zustand verschwiegen hatte. Wie zum Teufel sollte er sich aus dieser Klemme winden?
    Reggie drehte den Jungen um, und gab ihm ihre andere Brust. Nicholas hielt den Atem an, als einen Moment lang die beiden weißen Halbkugeln vor seinen Augen enthüllt waren, ehe sie wieder eine Brust bedeckte.
    Er trat langsam näher, gegen seinen Willen zu ihr hinge-zogen, und er blieb erst stehen, als er direkt vor dem Sessel stand. Sie schaute zu ihm auf, aber er vermied es, ihr in die Augen zu sehen. Er durfte ihren Blick nicht erwidern, weil er fürchtete, sie sonst zu berühren.
    Er sah auf das Kind, aber dann wanderten seine Augen wie aus eigenem Antrieb über ihre Brust, ihren Hals und ihre zarten Lippen. Was sie wohl täte, wenn er sie küßte?
    Er beugte sich vor, um es herauszufinden.
    Ehe sein Mund ihre Lippen fand, hörte er, daß sie tief Luft holte. Er küßte sie flüchtig und zart und beendete den Kuß, bevor sie sich von ihm abwenden konnte. Dann richtete er sich wieder auf, sah ihr aber immer noch nicht in die Augen. »Es ist ein wunderschönes Baby, Regina.«
    Es dauerte einen Moment lang, bis sie antwortete: «Das möchte ich auch gern glauben.«
    Er lächelte zögernd. »Im Moment beneide ich ihn.«
    »Warum?«
    Jetzt sah er direkt in diese dunklen, klaren blauen Augen. »Mußt du das noch fragen?«
    »Du willst mich nicht, Nicholas. Das hast du deutlich gezeigt, ehe du gegangen bist. Bist du nun anderen Sinnes geworden?«
    Er zuckte zusammen. Sie wollte von ihm angefleht werden, das war es doch? Das gab ihr die Gelegenheit, ihn zu demütigen. Sie hatte geschworen, ihm nie zu verzeihen, und wahrscheinlich würde sie ihm auch nie verzeihen. Er konnte es ihr nicht vorwerfen, aber er wollte alles nicht noch schlimmer machen. Wortlos verließ er das Zimmer.
    30.
    Es war sein Ernst! Er wollte wirklich, daß sie alles einpack-ten, was nach Silverley gebracht werden sollte, und noch am selben Tag abfuhren. Nicholas traf diese anmaßende Anordnung beim Frühstück, und er war auch noch so dreist, als Vorwand zu benutzen, er könnte nicht in einem Haus bleiben, in dem er kein Arbeitszimmer hätte. Was sollte sie dazu sagen, sie, die ihm in einem längst vergangenen Augenblick, wo sie vom Hafer gestochen

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