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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Frage!« brüllte er. »Ich lasse nicht zu, daß diese großspurigen Mistkerle meinen ... « Er preßte die Lippen zusammen. »Geh endlich essen!«
    Als sie in das Kinderzimmer zurückkehrte, lächelte Reggie, und ihre Laune hatte sich entschieden gebessert.

Wenn ihr das nicht einiges zu denken gab!
    29.
    Nicholas setzte sich langsam auf und runzelte die Stirn, als er das ungewohnte Geräusch hörte, das ihn geweckt hatte. Er schüttelte den Kopf und legte sich wieder hin, aber schon im nächsten Augenblick war er hellwach. Der Säugling schrie. Er hatte Hunger, oder?
    Hellwach fragte er sich, wie oft ihn dieses Gebrüll noch aus dem Schlaf reißen würde. Aber darauf kam es nicht an. Morgen würde er sie alle nach Silverley bringen. Und selbst wenn er auch dort blieb, waren seine Zimmer weiter von dem Kinderzimmer entfernt als hier.
    Wenn er dort blieb? Warum hätte er nicht dort bleiben sollen? Miriam hatte ihn jahrelang von Silverley fernge-halten, aber nachdem sie Regina von den Umständen seiner Geburt erzählt hatte, gab es nichts Schlimmeres mehr, was sie noch anrichten könnte. Da das passiert war, spielte es auch keine Rolle mehr, wenn es die ganze Welt erfuhr. Miriam konnte ihm jetzt nichts mehr anha-ben. Und ganz bestimmt würde er nicht zulassen, daß Regina ihn von Silverley fernhielt. Silverley war, wie er sich
    eindringlich
    ermahnte,
    sein
    Zuhause.
    Gewisse
    Rechte besaß selbst er noch auf dieser Welt.
    Es war jetzt still im Haus, und der Säugling wurde zweifellos von einer Amme gestillt. Ob Regina wohl auf-gewacht war? Er stellte sie sich im Nebenzimmer vor, im Bett zusammengerollt, und wahrscheinlich schlief sie tief und fest. Sicher war sie diese Ruhestörungen gewohnt und schlief einfach weiter, als wäre nichts geschehen.
    Da er sie noch nie im Bett gesehen hatte, konnte er sich jetzt kein klares Bild von ihr machen. Ob sie wohl die Hände unter dem Kinn gefaltet hatte wie ein kleines Kind? Ob ihr dunkles Haar gelöst war, oder ob sie es unter eine Schlafmütze steckte? Wie lang war ihr Haar überhaupt? Er hatte es nie unfrisiert gesehen. Was trug sie nachts? Er wußte überhaupt nichts über sie, und sie war seine Frau.
    Es war sein volles Recht, diese wenigen Meter zu ihrem Zimmer zurückzulegen, sie zu wecken und mit ihr zu schlafen. Er wollte es. Aber er würde es niemals tun. Sie war nicht mehr die leidenschaftliche und doch unschuldige Frau, die ihm in einer warmen Sommernacht ihre Jungfräulichkeit hingegeben hatte. Sie würde ihn abwei-sen, ihn mit Verachtung und Hohn behandeln. Das würde er sich nicht antun.
    Aber - sie brauchte nichts davon zu erfahren, wenn er sich auf Zehenspitzen in ihr Zimmer schlich und sie ansah, oder? Nicholas war schon aus dem Bett gesprungen und hatte seinen Morgenmantel übergezogen, ehe er diesen Gedanken überhaupt zu Ende gedacht hatte. Kurz darauf stand er in dem Gang zwischen Reginas Wohnzimmer und dem Kinderzimmer. Ihre Tür war geschlossen, kein Lichtschein fiel durch die Ritzen. Die Tür des Kinderzimmers stand einen Spalt breit offen, Licht drang heraus.
    Eine Frau summte leise ein bekanntes Schlaflied vor sich hin.
    Nicholas blieb mit der Hand auf der Klinke der geschlossenen Tür stehen, der Tür zu Reginas Zimmer. Aber er fühlte sich auf seltsame Weise in das Kinderzimmer gezogen. Die Amme würde es nicht mögen, wenn er sie störte, und doch überkam ihn plötzlich ein übermächtiger Drang, diesen Raum und nicht Reginas Schlafzimmer aufzusuchen. Er hatte den Jungen bisher noch gar nicht nä-
    her betrachtet.
    Behutsam öffnete Nicholas die Tür des Kinderzimmers.
    Das Kindermädchen lag in einem Bett, das an der Wand stand, und schlief fest. Eine kleine Lampe brannte auf dem Tisch neben einem Polstersessel. In diesem Sessel saß Regina und stillte ihren Sohn.
    Er war außer sich. Damen, die etwas auf sich hielten, stillten ihre Kinder nicht. Das gehörte sich nicht. Sie saß mit dem Profil zu ihm, hatte den Kopf zu dem Kind hin-untergeneigt und summte leise vor sich hin. Die modisch kurzen Löckchen, die er tagsüber an ihr gesehen hatte, umrahmten ihr Gesicht, während ihr übriges Haar lang und schimmernd in nachtschwarzen Wellen über die Stuhllehne fiel. Sie trug einen einfachen, langärmeligen weißen Morgenmantel, der offenstand und ein Nachthemd zeigte, das auf einer Seite heruntergezogen war, um ihre Brust zu entblößen. Der Mund des Kindes saugte gierig, und eine kleine Hand lag direkt über der Brustwarze, als wolle sie die Brust

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