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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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er schnell nutzen mußte, denn sie waren schon auf halbem Wege nach Silverley. Er ließ sich diese Idee noch einmal durch den Kopf gehen und kam zu dem Schluß, daß es klappen könnte.
    Ohne den Plan genauer zu durchdenken und eventu-elle Mängel daran zu finden, rief Nicholas dem Kutscher zu, er sollte vor dem nächsten Gasthaus anhalten.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte Eleanor.
    »Keineswegs, Tante Ellie. Mir ist nur gerade klargeworden, daß mir eine warme Mahlzeit heute abend lieber ist als das kalte Essen, mit dem wir in Silverley rechnen müssen, wenn wir um diese Tageszeit dort ankommen.«
    »Aber so spät ist es doch noch gar nicht. Sind wir nicht schon fast da?« wollte Reggie wissen.
    »Nein, noch nicht, Liebling. Und ich bin absolut ausge-hungert. Ich kann nicht mehr warten.«
    In dem Gasthaus, das sie kurz darauf erreichten, war Nicholas schon oft abgestiegen. Er kannte den Besitzer gut genug, um ihm genau erklären zu können, was er wollte. Und jetzt, dachte er, mußte er nur noch hoffen, daß sein Glück ihn für den Rest der Nacht nicht verließ...
    31.
    Reggie kicherte auf dem Weg ins Bett. Meg hatte sie verlassen, ihr aber vorher, als sie ihr beim Ausziehen geholfen hatte, eine ordentliche Strafpredigt gehalten. Meg glaubte, sie wäre betrunken. Aber das stimmte natürlich nicht. Eleanor litt unter den Folgen ihres Alkoholkon-sums. Das war lustig, denn Reggie hatte sich gezwungen gesehen, die ältere Frau auf ihr Zimmer zu bringen, und dort hatte deren Zofe alle beide gescholten. Wie dreist das Personal doch heutzutage war!
    Ellie hatte doch nicht mehr als - wie viele waren es denn gewesen? - ein halbes Dutzend Gläser von dem köstlichen Wein getrunken, den der Gastwirt eigens für sie aufgeho-ben hatte, wie seiner an Nicholas gerichteten Bemerkung zu entnehmen war. Reggie hatte genausoviel getrunken, und sie fühlte sich ganz wunderbar, aber beschwipst war sie nicht, nein, das nicht. Sie vertrug wohl einfach mehr als Eleanor.
    Sie ließ sich auf das Bett fallen, schaukelte darauf herum und richtete sich dann auf. Das hier war nicht ihr geräumiges Zimmer in Silverley, aber für eine Nacht würde es reichen. Während des Essens hatte Nicholas ihnen gesagt, sie könnten sich ruhig Zeit lassen, er wäre in seiner Hast unbedacht gewesen, wobei er sich darauf herausredete, er wäre es nicht gewohnt, mit soviel Begleitung zu reisen. Er hätte erkannt, wie unaufmerksam von ihm es wäre, zu so später Stunde und ohne Vorankündigung in Silverley zu erscheinen, denn dort würde man sämtliche Dienstboten aus den Betten holen müssen, damit sie die Zimmer be-reitmachten, das Gepäck abluden, und so weiter. Deshalb hatte er entschieden, daß es besser war, am Vormittag dort anzukommen, und Zimmer im Gasthaus bestellt.
    Das Abendessen war genüßlich und zog sich in die Länge. Nicholas bemühte sich, sie für die Ungelegenheiten zu entschädigen, die er ihnen bereitet hatte. Er war sogar wirklich recht charmant und brachte seine Tante mit seinen komischen Anekdoten zum Lachen. Bald ertappte sich auch Regina dabei, daß sie herzlich lachte. Sie hoffte, daß Meg und Tess und die anderen Dienstboten genausoviel Spaß hatten.
    Reggie gähnte und streckte ihre Hand aus, um die Lampe auf dem Nachttisch auszuschalten. Sie griff daneben, und das erheiterte sie von neuem. Ehe sie es ein zweites Mal versuchen konnte, ging die Tür auf, und Nicholas betrat das Zimmer.
    Reggie war eher belustigt als sonst etwas, als sie ihn dort stehen sah. Er entschuldigte sich nicht für seinen Irrtum.
    War es ein Irrtum? Warum stand er in ihrem Zimmer?
    »Wolltest du irgend etwas, Nicholas?«
    Er lächelte. Ein Blick in das Zimmer zeigte ihm, daß einer ihrer Koffer nach oben gebracht worden war, aber nichts von seinen Sachen. Harris hatte Einwände gegen Nicholas' Vorkehrungen erhoben, insbesondere, nachdem er erfahren hatte, daß er mit den Lakaien im Stall schlafen würde, um die Geschichte glaubhaft erscheinen zu lassen, das Gasthaus wäre zu voll, um allen eine eigene bequeme Unterkunft zu bieten.
    Reggie runzelte die Stirn, als er seine Jacke ausziehen wollte. »Was - was tust du da?«
    »Ich gehe schlafen«, sagte er beiläufig.
    »Aber...«
    »Habe ich es dir denn nicht gesagt?« Er hob die Brauen.
    »Ich dachte, ich hätte es dir gesagt.«
    Sie wirkte verwirrt. »Was hast du mir nicht gesagt?«
    »Daß hier nur drei Zimmer zu haben waren. Meine Tante und ihre Zofe haben das eine, deine Zofe und das Kindermädchen das

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