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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 06. Stuermische Begegnung
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Nick mit einem Grinsen zurück.
    Molly war der vorwurfsvolle Blick nicht entgangen, den Anthonys Frau ihm zuwarf. »Es ist Weihnachten, also seid zur Abwechslung einmal nett zueinander.«
    Anthonys schwarze Brauen schnellten in die Höhe.
    »Zur Abwechslung? Ich bin immer nett. Es gibt einfach nett, und dann gibt es – nett. Letzteres bleibt Schurken wie Eden vorbehalten.«
    Molly seufzte. So sehr sie auch alle aus Jasons Familie mochte, Nicholas Eden hatte sie besonders in ihr Herz geschlossen, da er ihrem Sohn während der gemeinsamen Schulzeit treu zur Seite stand, als Derek damit zu kämpfen hatte, ein uneheliches Kind zu sein. Nick und Derek waren seitdem eng befreundet. Und typisch war wieder, daß Derek sofort einsprang, um Anthony von Nick abzulenken.
    »Reggie, erinnerst du dich noch an das Grab, das wir an der Ostlichtung vor vielen, vielen Jahren entdeckt haben?« fragte Derek seine Cousine. »Soviel ich weiß, wolltest du dich bei einem der Gärtner danach erkun-digen. Hast du das eigentlich getan?«
    Reggie sah ihn wie eine Eule an. »Du meine Güte, wie kommst du denn jetzt auf dieses alte Grab? Es ist schon so lange her, daß ich es ganz vergessen hatte.«
    »Amy ist gestern abend daran vorbeigekommen und erzählte davon. Mein Vater weiß nicht einmal, wem es gehört.«
    Reggie blickte fragend zu ihrer Cousine Amy hinüber.
    »Was hat dich gestern abend zu der Lichtung geführt?«
    »Frag mich nicht«, murmelte Amy.
    Und Warren, der die Katastrophen des gestrigen Tages jetzt eher vergnüglich sah, antwortete: »Ein kleines Är-gernis mit der Kutsche.«
    »Klein!« schnaubte Amy unfein. »Diese Kutsche ist verhext, glaube mir. Von wem, sagtest du, hast du sie gekauft, Warren? Da hat man dich ganz schön üben Ohr gehauen.«
    Er lachte in sich hinein und tätschelte ihre Hand.
    »Mach dir deswegen keine Gedanken, mein Liebes. Sicherlich werden die Leute, die ich heute morgen zum Abwracken hingeschickt habe, über das gute Brenn-holz froh sein.«
    Amy nickte und wandte sich dann wieder ihrer Cousine zu. »Es blieb uns gestern abend nichts anderes übrig, als die Lichtung zu Fuß zu überqueren. Es überraschte mich eben, ausgerechnet dort ein Grab zu entdecken, weit vom Familienfriedhof entfernt, aber doch auf dem Gelände von Haverston.«
    »Jetzt, da du davon sprichst, erinnere ich mich. Derek und ich stutzen auch, als wir damals zufällig daraufstie-
    ßen«, bemerkte Reggie nachdenklich. »Aber nein, Derek, ich glaube nicht, daß ich einen der Gärtner danach gefragt habe. Außerdem Hegt es zu weit vom Park entfernt. Wahrscheinlich wohnte derjenige, der es pflegte, nicht in Haverston. Also hätte es nichts gebracht, groß danach zu fragen.«
    »Es sei denn, einer der Gärtner war ausdrücklich mit der Grabpflege betraut worden«, wandte Anthony ein.
    »Old John Markus war schon alt, als er hier noch lebte, und er arbeitete auf Haverston, soweit ich mich erinnern kann. Wenn jemand etwas über das Grab weiß, dann er. Ich glaube aber nicht, daß er noch hier ist, oder, Jason?«
    Wie alle anderen auch blickte Molly zu Jason und sah die Zärtlichkeit in seinem Blick. Mollys Wangen wurden flammend rot. Er hatte es geschafft! Sie konnte es nicht fassen, daß er es getan hatte! Und die Hälfte seiner Familie war Zeuge geworden. Aber ihre Angst war grundlos. Es war nur ein kurzer Blick gewesen, und keiner drehte sich um, um zu sehen, wem er gegolten hatte. Alle waren zu sehr auf die Antwort gespannt, die er jetzt gab.
    »Hier in Haverston, nein«, entgegnete Jason. »Er setzte sich vor ungefähr fünfzehn Jahren zur Ruhe. Aber er lebt noch, das habe ich jedenfalls gehört. Er wohnt bei seiner Tochter drüben in Havers Town.«
    »Ich glaube, ich werde heute nachmittag zu Mr. Markus reiten und ihm einen Besuch abstatten«, sagte Derek.
    »Ich begleite dich«, erbot sich Reggie. »Ich muß noch ein paar Weihnachtsgeschenke besorgen und wäre heute sowieso nach Havers Town gegangen.«
    Warren schüttelte verwundert den Kopf. »Ich verstehe nicht, was euch an diesem alten Grab interessiert. Offensichtlich liegt dort kein Angehöriger der Familie, sonst wäre er ja in der Gruft bestattet worden.«
    Wahrscheinlich würdest du dir auch nichts dabei denken, wenn jemand in deinem Garten begraben wird und dir keiner erzählt, wer das war und warum man ausgerechnet deinen Garten ausgesucht hat«, meinte Anthony scherzhaft. »Ist es in Amerika üblich, Yank, daß man auf seinem eigenen Grundstück ab und zu ein

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