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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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wie es sich anhörte, war auch er nicht besonders glücklich darüber, heute Nacht ihre Eskorte sein zu müssen. Es war ihm nur nicht gelungen, sich eine passende Entschuldigung auszudenken, wie sein Bruder Boyd es getan hatte. Wenn sie nicht noch an seiner Bemerkung geknabbert hätte, hätte Gabrielle deswegen sicher Gewissensbisse gehabt.
    Georgina drängte zur Eile. Die Fahrt zur Park Lane dauerte nicht lang, deshalb konnte in der Kutsche keine große Unterhaltung aufkommen. Das war ein Glück. Gabrielle hatte genug damit zu tun, die Neuigkeit zu verdauen, dass der Mann vom Kai, den sie so attraktiv gefunden hatte, jetzt nicht nur direkt neben ihr saß, sondern auch noch mit ihr im selben Haus wohnte. Das bedeutete, dass sie ihn wahrscheinlich in den nächsten Wochen viel zu häufig zu sehen bekommen würde.
    Sie fragte sich, ob sie ihre Meinung ändern und versuchen sollte, sich für ihre Grobheit an jenem Tag zu entschuldigen.
    Doch ihr untypisches Verhalten zu erklären, kam deswegen nicht infrage, weil sie dann auch zugeben musste, wie attraktiv sie den blonden Riesen fand. Vielleicht fiel ihr ja noch eine plausible Erklärung für ihr Verhalten ein.
    Sie erinnerte sich an sein charmantes Lächeln und welche Wirkung es auf sie gehabt hatte. Er war erst unhöflich geworden, nachdem sie damit angefangen hatte. War das der einzige Grund, warum er immer noch so mürrisch war? Oder hatte er tatsächlich etwas dagegen, sie und seine Schwester zu begleiten?
    Kaum hatten sie das große Stadthaus betreten, das Nicho-las und Regina Eden gehörte, machte Georgina sich auf die Suche nach Regina und ließ Gabrielle für eine Weile allein mit dem Hünen. Er führte sie in den Salon, der recht voll war, und grüßte einen Bekannten, wich jedoch nicht von ihrer Seite.
    Allerdings schien er ihr nicht die geringste Aufmerksamkeit zu schenken, daher gelang es ihr beinahe, sich zu entspannen. Dann fragte er unvermittelt: »Sind Sie wirklich hier, um sich einen Mann zu angeln, Piratenlady?«
    Gabrielle schnappte nach Luft. Ihm hatte man also auch von ihrem Vater erzählt? Wollte er sie nur beleidigen, indem er sie eine Piratin nannte – oder hielt er sie tatsächlich für eine?
    Natürlich war ihm als Seemann klar, dass es Piratinnen gab, und wahrscheinlich hatte er auch von denen gehört, die es in der Blütezeit der Seeräuberei in der Karibik gegeben hatte.
    Pierre lebte sogar heute noch mit einer solchen Frau. Red wurde sie genannt und den Gerüchten nach kämpfte sie ebenso gut wie ein Mann, sogar noch brutaler. Das gefiel dem gemeinen Kerl sicher an ihr.
    Gabrielle schauderte bei dem Gedanken an diesen speziellen Kapitän. Und solange sie in der Karibik war, hatte sie ihre Angst vor ihm auch nie verloren, nicht einmal, als sie erfuhr, dass er etwas mit Red angefangen hatte. Doch da sie nun wieder nach England zurückgekehrt war, würde sie ihn sicher nie wieder sehen. Schließlich lag zwischen England und seinen Lieblingsrevieren ein ganzer Ozean.
    »Ist Ihnen kalt?«, wollte Drew wissen. »Oder wollen Sie vielleicht doch keinen Ehemann?«
    Er hatte ihr Schaudern bemerkt. Wieso brachte er es mit seiner ersten Frage über ihre Suche nach einem Ehemann in Verbindung? Und warum hörte er sich ein klein wenig hoff-nungsvoll an? Seine Frage war viel zu persönlich, als dass sie ihm antworten würde.
    »Hören Sie, Kapitän ...«
    »Ich heiße Drew«, unterbrach er sie, »Drew Anderson.«
    »Ja, ich weiß«, entgegnete sie. »Ich hatte heute eine lange Unterhaltung mit Ihrer Schwester.«
    »So? Es überrascht mich, dass sie Ihnen helfen will. Eigentlich wundert mich schon, dass sie sich lange genug mit Piraten einlässt, um sich mit ihnen zu unterhalten. Andererseits, verdammt, ich muss das zurücknehmen, sie hat es ja schon einmal getan.«
    Mit dieser rätselhaften Bemerkung stachelte er ihre Neugier an. Gabrielle bezweifelte jedoch, dass er ihr Näheres er-klären würde, wenn sie nach Einzelheiten fragte.
    Doch ihre Neugier veranlasste sie, es trotzdem zu versuchen. »Und wie kam das?«
    »Es war nicht absichtlich. Sie wusste überhaupt nicht, dass sie es mit einem Piraten zu tun hatte. Fairerweise müsste ich eigentlich sogar sagen – mit einem ehemaligen Piraten.«
    »Ihrem Ehemann, nehme ich an? Wie konnte sie nur so einen Rohling heiraten?«
    Noch bevor Drew die Stirn auf eine Art runzelte, die an-deutete, dass sie zu weit gegangen war, bereute Gabrielle ihre Frage. Es war zwar nur natürlich, dass sie etwas über die

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