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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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Besonderes – es war bloß die Art, wie er alle Frauen ansprach.
    Er hätte sie ebenso gut »Miss« nennen können oder gar bei ihrem Vornamen, so unromantisch war dieses Wort für ihn.
    Und dann begriff Gabrielle. Hatte Drew nicht darauf getrunken, dass sie sich wie Piraten benahmen? Hatte er das wirklich gesagt? Die Bemerkung, die er neulich auf dem Ball gemacht hatte, fiel ihr wieder ein. Er hatte ihr vorgeschlagen zu beweisen, dass sie eine Piratin sei, indem sie die Nacht mit ihm verbrachte. War das der Grund, warum er mit dieser Einladung an ihre Tür geklopft hatte? Wollte er ihr weitere Avancen machen? Sie vielleicht sogar wieder küssen?
    Ihr Herz fing aufgeregt an zu klopfen. Sie merkte kaum, wie Drew sie zum Sofa führte, sie Platz nehmen ließ und ihr Glas auf den Couchtisch stellte. Sie erschauerte. Das entging ihm nicht.
    »Kalt?«
    Gabrielle war so durcheinander, dass sie über die Frage nachdenken musste. Sie hatten sich vom Feuer entfernt, also ja, ihr war kalt, aber dann auch wieder nicht. Seinetwegen. Er saß so nah bei ihr, dass ihre Beine sich beinah berührten und sie die Hitze seines Körpers spüren konnte. Gabrielle lächelte.
    Das war mehr als ausreichend, um sie zu wärmen.
    »Nein, mir ist überhaupt nicht kalt«, erwiderte sie.
    »Wirklich?«
    Die Antwort schien ihn ernstlich zu wundern, was Gabrielle erkennen ließ, dass er nunmehr das Erschauern, das er bemerkt hatte, mit sich selbst in Verbindung brachte. Und da es zu spät war, ihre Worte zurückzunehmen, wurde sie rot.
    Auf der Suche nach Hilfe oder zumindest nach Ablenkung schaute sie zu Margery hinüber, doch die späte Stunde oder der Alkohol waren zu viel für sie gewesen. Sie war fest eingeschlafen. Also versuchte Gabrielle, ihre Unsicherheit mit einem Schluck Port hinunterzuspülen und leerte dabei unab-sichtlich das ganze Glas. Nun, das half tatsächlich. Sie fühlte sich nicht länger so, als würde sie jeden Moment erröten, und eigentlich erschien es ihr sogar dumm, dass sie sich überhaupt geschämt hatte.
    Ihr Kichern verriet Drew das Gleiche .. Ach, du lieber Himmel, sie hatte gerade gekichert. Sie kicherte sonst nie. Das fand sie so lustig, dass sie gleich noch einmal kicherte.
    »Nicht an Port gewöhnt?«, riet er laut.
    »Nein, ich halt es eher mit Rum.«
    »Sie meinen wohl, Sie halten sich eher am Rum fest«, neck-te er sie mit einem freundlichen Lächeln.
    »Ja. Das heißt nein.« Gabrielle seufzte kopfschüttelnd.
    »Versuchen Sie nicht, mich durcheinanderzubringen. Ich bin an starken Alkohol gewöhnt. Allerdings nur in Maßen.«
    Drew strich ihr mit einem Finger sanft über die Wange.
    »Sie sind weicher geworden, Gabby. Das habe ich gestern Nacht sofort bemerkt. Und heute, mein Gott, das war schön, nicht wahr? Darf ich hoffen, dass Sie meinen Vorschlag überdacht haben?«
    »Welchen Vorschlag meinen Sie?«
    Drew rückte näher und seine Stimme war immer noch leise – fast wie ein Flüstern. »Muss ich ihn wirklich wiederholen?«
    Als ob sie die Bemerkung vergessen könnte, die, seit er sie gemacht hatte, durch ihre Gedanken geisterte. Doch dieser Versuchung musste sie widerstehen. Gleich würde ihr auch einfallen, warum sie widerstehen musste. Der Port benebelte sie ... Ach ja, sie wollte, dass er über eine Heirat nachdachte, nicht nur darüber, wie er sie ins Bett bekam.
    »Sie wissen doch, dass ich keine echte Pir...«
    Als sie zu dieser Erklärung ansetzte, wandte Gabrielle Drew ihr Gesicht zu, doch es war kein guter Zeitpunkt, das zu tun. Er war noch viel zu nah bei ihr. Und am Ende sah es so aus, als habe sie absichtlich mit ihren Lippen über seinen Mund gestrichen, obwohl das gar nicht der Fall war. Drew machte sich diesen Zufall jedenfalls sofort zunutze, um seinen Mund fest auf ihren zu pressen. Und sie gab auf der Stelle jeden Widerstand auf.
    Hatte sie wirklich geglaubt, die Leidenschaft, die heute zwischen ihnen aufgeflammt war, sei auf die Umstände zu-rückzuführen, aus denen sich diese Situation ergeben hatte?
    Das war vollkommen falsch. Denn das gleiche leidenschaftliche Begehren überwältigte sie erneut und unmittelbar! Es lag an ihnen selbst. Es passierte in dem Augenblick, in dem ihre Lippen sich berührten.
    Drews Arm schlang sich um ihren Hals, sodass ihr Kopf an seiner Schulter ruhte, während seine Lippen von ihrem Mund Besitz ergriffen. Sie legte ihre Hand an seine Wange. Und als seine Zunge in ihren Mund glitt, strich sie ihm mit den Fingern durchs Haar und grub sie in seine weichen

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