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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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ihren Nachforschungen auf
    wenig
    Kooperation
    gestoßen.
    Aber
    verdammt,
    er
    hatte es eilig, endlich nach Hause zu kommen, wo seine junge Frau auf ihn wartete. So hatte er sich den zweiten Tag seiner Ehe wirklich nicht vorgestellt!
    Was
    nur
    einige
    Morgenstunden,
    höchstens
    aber
    den
    Vormittag hätte in Anspruch nehmen sollen, war zu dieser nervtötenden Aktion ausgeartet. Und dabei hatte die Sache so hoffnungsvoll begonnen! Anthony hatte seinem Bruder beim Frühstück gerade von Geordie Cameron er-zählt, um seine schnelle Heirat zu erklären, als der Mann, den er auf Cameron angesetzt hatte, ihn zu sprechen wünschte und ihm die Adresse von Roslynns Vetter nannte.
    Anthonys
    frohlockende
    Miene
    hatte
    in
    James
    den
    Wunsch geweckt, den Bruder auf seinem Rachefeldzug zu begleiten. Nicht, daß Anthony die Absicht gehabt hät-te, den Kerl ernsthaft zu verletzten. Nein, er wollte ihm nur eine tüchtige Tracht Prügel verabreichen und ihm persönlich die freudige Nachricht überbringen, daß Roslynn für ihn verloren war, denn es war durchaus möglich, daß Cameron keine Zeitungen las und die Heirats-anzeigen deshalb ihren Zweck verfehlten. Zuletzt wollte Anthony ihm dringend ans Herz legen, Roslynn nie wieder zu belästigen. Alles ganz einfach. Dazu brauchte er James' Hilfe nicht, aber als sich die Sache dann anders als vorgesehen entwickelte, war er über die Gesellschaft seines Bruders doch recht froh.
    Zu ihrer großen Enttäuschung war Cameron nämlich aus dem Zimmer, das er gemietet hatte, am Vorabend ausgezogen. Daß er es nicht schon früher getan hatte, war interessant, denn immerhin war Roslynn ihm schon einen Tag zuvor entkommen. Er mußte entweder sicher gewesen sein, daß sie nicht zur Polizei gehen würde, oder aber er war einfach dumm. Ein Jammer, daß ihm dann doch noch eingefallen war, seinen Aufenthaltsort zu wechseln. Von Roslynns Heirat konnte er zu diesem Zeitpunkt
    noch
    nichts
    gewußt
    haben,
    weshalb
    Antho-
    ny auch stark bezweifelte, daß Cameron sein Vorhaben aufgegeben
    und
    den
    Rückweg
    nach
    Schottland
    ange-
    treten
    hatte.
    Aus
    diesem
    Grunde
    hatten
    die
    Brüder
    stundenlang
    Erkundigungen
    in
    allen
    Pensionen
    und
    Kneipen
    der
    Gegend
    eingezogen
    -
    bislang
    aber
    ohne
    jeden Erfolg.
    Anthony kannte von Geordie Cameron nur die Beschreibung der Vermieterin, und diese paßte einigerma-
    ßen auf den Kerl an der Theke. Groß, karottenrote Haare, hellblaue Augen, stattlich und sehr gut aussehend -
    soweit Mrs. Pyms Angaben. Die Augen des Burschen hatte Anthony noch nicht gesehen, und ob er gut aussah,
    war
    Ansichtssache,
    aber
    die
    übrige
    Beschreibung
    paßte, sogar die Tatsache, daß er halbwegs ordentlich gekleidet war. Der Kerl hatte einen Gefährten bei sich, vielleicht
    einen
    der
    gedungenen
    Ganoven,
    ein
    kleines
    Männlein mit einer Wollmütze auf dem Kopf, die tief ins Gesicht gezogen war.
    James' Vorschlag, die Unterhaltung der beiden zu be-lauschen,
    war
    zweifellos
    vernünftig,
    obwohl
    Anthony
    mit seiner Geduld fast am Ende war. Nach diesem an-strengenden Tag hätte er Cameron mit Wonne nicht nur verprügelt,
    sondern
    wäre
    auch
    sehr
    versucht gewesen,
    ihn ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Seinetwegen hatte er Mittag- und Abendessen versäumt und -
    was noch viel schlimmer war - auf herrliche Liebesspiele mit
    seiner
    Frau
    verzichten
    müssen.
    Hoffentlich
    würde
    sie seine Bemühungen wenigstens gebührend zu schätzen wissen.
    Er folgte seinem Bruder quer durch den Raum zu einem Tisch, an dem zwei rauhbeinige
    Gesellen saßen,
    und
    beobachtete
    amüsiert,
    wie
    James
    einfach
    dastand
    und die Burschen nur durch seine Blicke zu einem hasti-gen Räumen der Plätze veranlaßte. »Erstaunlich, wie du das machst, alter Junge!«
    James grinste scheinheilig. »Was denn?«
    »Aus deinen kleinen, runden, grünen Kreisen solche mörderische Blitze zu schleudern.«
    »Kann ich etwas dafür, wenn die Burschen dachten, ich wollte ihnen etwas zuleide tun? Das lag überhaupt nicht in meiner Absicht, mußt du wissen. Ich bin nämlich der
    friedlichste
    Mensch
    auf
    Gottes
    weitem
    Erdboden
    und...«
    »Nur gut, daß Connie nicht hier ist«, fiel Anthony ihm trocken ins Wort. »Der Ärmste würde vor Lachen erstik-ken.«
    »Themawechsel,
    Kleiner.
    Wir
    brauchen
    unbedingt
    et-
    was zu trinken, wenn wir nicht noch verdächtiger aussehen wollen, als wir es ohnehin schon tun.«
    Anthony drehte sich um und winkte eine Kellnerin

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