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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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- war nicht von ihrer Seite gewichen, oder aber James hatte den Brief seinem Sohn gegeben, damit dieser ihn ihr zukommen ließ. Er würde in dieser Hinsicht jedenfalls keine Lügen von ihr dulden!
    Als der Junge den Kopf aus seinem Zimmer am Ende des Korridors heraussteckte, fragte Anthony ihn streng:
    »Hat dein Vater dir aufgetragen, meiner Frau etwas zu übergeben?«
    Jeremy stöhnte. »Verdammt, Tony, ich dachte, du wä-
    rest weggegangen. Ich habe den Zettel eben erst hinge-legt . . . Du solltest ihn nämlich nicht sehen«, schloß er betreten.
    Anthony
    zerknüllte
    das
    Papier.
    »Schon
    gut,
    Junge.
    Mach dir deswegen keine Gedanken.«
    Er schloß die Tür und ärgerte sich über sich selbst, über
    sein
    Mißtrauen
    und
    seine
    törichte
    Unterstellung.
    Sie hatte James' Briefchen nicht gelesen. Und das bedeutete . . . Verdammt, er hätte sich ohrfeigen mögen. Ausgerechnet in diesem entscheidenden Moment hatte er sie unterbrochen und ihr Vorwürfe gemacht!
    Sie hatte sich von der Chaiselongue erhoben, ihre Augen funkelten vor Empörung, und sie streckte die Hand nach dem Zettel aus. »Wenn du mir das bitte geben würdest!«
    Sie war in ihren schottischen Dialekt verfallen, ein unverkennbares Zeichen, daß sie sehr wütend war. »Hör zu, Roslynn. Es tut mir leid, daß ich falsche Schlüsse gezogen habe. Der Brief ist nicht wichtig. W a s . . . «
    »Was wichtig ist, entscheide ich lieber selbst. Der Brief lag auf meinem Toilettentisch und war folglich für mich bestimmt, nicht für dich.«
    »Dann lies ihn eben.«
    Er streckte seine Hand aus. Das zerknüllte Papierknäu-el lag lose darauf. Sie griff danach, kam aber nicht dazu, den Brief zu lesen, denn Anthonys Finger legten sich um ihre Hand, und dann zog er sie in seine Arme.
    »Du kannst das später lesen«, sagte er sanft. »Erzähl mir erst, was du damit gemeint hast, daß du unrecht hattest.«
    Sie vergaß den Brief. »Ich habe es dir doch schon gesagt . . . Diese Bedingungen. . . Ich - ich hätte nie Bedingungen für unsere Ehe aufstellen dürfen.«
    »Stimmt. Ist das alles?«
    Er lächelte ihr zu, und es war jenes unwiderstehliche Lächeln, das sie dahinschmelzen ließ. »Ich hätte nicht so zu dir kommen dürfen - ich meine, nur wegen des Kindes - aber ich hatte Angst, daß ich mich zu sehr an dich gewöhnen würde...«
    »Und du hast es getan?« Seine Lippen berührten ihre Wange, ihren Mundwinkel.
    »Was?«
    »Dich viel zu sehr an mich gewöhnt?«
    Sie konnte nicht antworten, denn seine Lippen lagen auf ihrem Mund, raubten ihr den Atem, riefen einen sü-
    ßen Schwindel hervor. Sie schob ihn von sich. »O Mann, wenn du mich so küßt, werde ich nie alles sagen, was ich zu sagen habe.«
    Er lachte leise. »Das alles war nicht notwendig, Liebling. Du bist von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen. Du hast geglaubt, ich würde dich ewig das Blümchen-rühr-mich-nicht-an
    spielen
    lassen.
    Falsch!
    Und du hast geglaubt, ich hätte deine absurden Bedingungen akzeptiert. Wieder falsch!« Er küßte sie leidenschaftlich, bevor er fortfuhr: »Ich hasse es, dich enttäuschen zu müssen, Liebling, aber du kannst deine ungewöhnlichen Forderungen nur so lange durchsetzen, wie ich es dir erlaube. Und ich hätte dir höchstens noch ein paar Wochen Zeit gegeben, um zur Vernunft zu kommen.«
    »Und dann?«
    »Dann wäre ich hier eingezogen.«
    »Tatsächlich?« Sie spielte auf entrüstet, aber ihre Lippen zuckten. »Auch ohne meine Erlaubnis?«
    »Das werden wir jetzt nie erfahren.« Er grinste. »Was wolltest du mir sonst noch sagen?«
    Er blickte sie warm und zärtlich an, sein Mund war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt, und er hielt sie eng an sich gedrückt. Und plötzlich war es wirklich nicht schwer, es auszusprechen. »Ich liebe dich.«
    Er preßte sie so fest an sich, daß sie keine Luft bekam.
    »O Gott, Roslynn, ich dachte schon, ich würde diese Worte nie von dir hören! Liebst du mich wirklich? Obwohl ich oft so ein dummes Arschloch war?«
    »Ja.« Sie lachte, entzückt über seine Reaktion.
    »Dann lies jetzt James' Brief.«
    Das war das letzte, was sie in diesem Augenblick erwartet hätte. Aber ihre Neugier war geweckt, und so glättete sie das zerknüllte Papier. Es war ein sehr kurzer Brief.
    Nachdem
    Tony
    zu
    störrisch
    ist,
    um
    es
    Dir
    zu
    sagen,
    dachte
    ich,
    daß
    Du
    es
    wissen
    solltest,
    daß
    die
    kleine
    Hure
    sich
    an
    jenem
    Abend
    mit
    mir
    begnügen
    mußte,
    obwohl Tony ihre erste Wahl war, so wie er ja auch

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