Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
Taiki auch die restliche Arbeitszeit.
Er konnte es kaum bis morgen abwarten! Er wollte Yusei sehen!
Sein Herz klopfte so laut bei dem Gedanken an ihr Treffen ...
Gefahr im Verzug
Die zweistündige Bahnfahrt hatte seine Glieder steif werden lassen. Umso angenehmer empfand er jetzt den kleinen Spaziergang bis zum Hafengelände. Die Sonne schien noch hell und wärmte ihn mit ihren Strahlen. Kalt war ihm allerdings nicht, denn über seinem grauen Wollpulli trug er noch eine anthrazitfarbene Jacke und dazu eine dunkelblaue Jeans.
Entspannt seufzend ließ er sich auf die Bank sinken, auf der er den jungen Arzt geküsst hatte. Wenn Taiki doch nur bald käme! Aber noch war er zehn Minuten zu früh dran ...
Yusei hatte nicht die geringste Vorstellung davon, was er sagen oder tun würde, wenn er den Jüngeren endlich sähe, aber er dachte lange Zeit darüber nach. Zuerst würde er ihn in den Arm nehmen. Am Besten auf seinen Schoß ziehen. Dann wollte er ihn küssen, aber nur, wenn dann keine Leute da waren, denn alles andere wäre Taiki sicher unangenehm und er selbst hatte sich auch noch nicht völlig mit seiner neuen Neigung abgefunden. Außerdem wollte er ihn festhalten und nie wieder loslassen.
Ihm fiel auf, dass die Sonne schon sehr viel tiefer stand, als zu dem Zeitpunkt, zu dem er angekommen war ... Irritiert blickte er auf die Zeitanzeige seines Handys hinab. 18 Uhr! So lange hatte er nachgedacht? Nein, Moment ... So lange ließ Taiki ihn warten? Das konnte nicht sein! Nachdenklich machte er sich auf den Weg zum Haus des Schwarzhaarigen.
Es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder er wollte nicht kommen oder er konnte nicht kommen. Letzteres hielt Yusei für sehr viel wahrscheinlicher. Warum sollte Taiki ihn nicht sehen wollen? Er hatte ihn ja kaum weggehen lassen.
Fünfzehn Minuten später stand er vor dem Haus, in dem auch der Assistenzarzt wohnte. Die Eingangstür leistete keinen großen Widerstand, wie in einem Mehrfamilienhaus auch nicht weiter ungewöhnlich. Vor der Wohnungstür wanderte seine Hand zu der Klingel mit der Aufschrift Kohara. Jedoch hielt er jäh inne, als eine laute Stimme an sein feines Gehör drang. Etwas schepperte laut in der Wohnung. Misstrauisch sank seine Hand zu seinem kleinen Türöffner-Freund, wie er den Dietrich nannte. Ihn hatte er immer dabei, da er an seinem Schlüsselbund hing. Nach zwei kaum hörbaren Bewegungen öffnete sich die Tür leise knarrend. Dieses verräterische Geräusch ging allerdings völlig in der lauten Stimme unter. Vorsichtig, aber doch etwas eiliger, drückte er sie ins Schloss und schlich über den Flur auf die Küche zu.
„Das kannst du deiner Mutter nicht antun! ”
„A-Aber Mama ...”
Yusei erstarrte. Der im Flur liegende Toaster hatte bereits Sorge in ihm geweckt, aber die winselnde Stimme des Schwarzhaarigen entsetzte ihn regelrecht.
„ Kein Aber!”
„ ... ich ... ich will mich doch nur mit einem Freund treffen ...”
„Du hast keine Freunde , Taiki! Du hast mich!”
„N-Nein, Mama! Tu das n-nicht wieder!”
Plötzlich säuselte die Stimme lieblich und klang überhaupt nicht wie die Mutter Taikis, welche Yusei kennen gelernt hatte.
„Aber du darfst deine Mutter nicht immer allein lassen! Mama hat doch sonst keinen, der für sie da ist! Taiki muss immer schön bei Mama bleiben!”
Vorsichtig sah der Weißhaarige um die Ecke der Küche und öffnete vor Entsetzen leicht die Augen.
„Mama, bitte”, jaulte Taiki hilflos. „Au ..., d-du hast versprochen, das nie wieder zu tun, bitte!”
„Taiki hat versprochen für Mama da zu sein!”
Das Bild, welches sich Yusei bot, war unglaublich und bizarr! Da stand der junge Mediziner mit dem Hintern an den Herd gepresst, seine einen Kopf kleinere Mutter drückte ihn an der Brust dagegen und an Taikis Hals lag ein rasierklingenscharfes Messer! Warum zum Teufel heulte der erwachsene, junge Mann wie ein zehnjähriges Kind?! Yusei durchzuckte eine schwache Erinnerung. Zehnjährig?
„M-Mama ...” Schmerzhaft biss Taiki sich auf seine Unterlippe und Tränen liefen seine Wangen hinab, als die Klinge noch weiter in seinen Hals schnitt und ihm das Blut warm in den Ausschnitt lief. Nicht wieder! Nicht noch einmal! Sein Winseln war schon kein Wort mehr, als die Klinge stoppte.
Die Frau, in der der Urinstinkt Mutter in krankhaften Zügen vorherrschte, fühlte kaltes Metall im Nacken und wendete ihren Kopf.
„Wenn Taiki dadurch nicht sein letztes Familienmitglied verlieren würde, hielte mich nix
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