Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
richtig gewesen, einen Krankenwagen vom Judento zu rufen, um die Stellung seines Freundes auszunutzen. Der junge Notarzt würde sich um alles kümmern und sicher keine Fragen stellen.
„Ich schaffe das”, antwortete Taiki, obwohl er ziemlich fertig mit den Nerven war. Aber er hatte Yusei wieder getroffen! Zwar hatte er sich ihr Wiedersehen etwas weniger dramatisch vorgestellt. Doch, dass jetzt, während sie in Richtung Bahnhof gingen, der haltende Arm um seine Schultern lag, war alles, was er sich gewünscht hatte.
Erst im Zug beruhigten sich Taikis vollkommen durcheinander geratene Gedanken und Gefühle völlig. Er bewunderte Yusei dafür, wie souverän er durchsetzte, dass sie ohne Reservierung ein Einzelabteil bekamen, und lehnte sich, als sie schließlich in dem kleinen Abteil zur Ruhe kamen, bei ihm an.
Der Ältere genoss die Nähe zu ihm und die Zufriedenheit, welche Taiki augenblicklich umgab. Schon nach kurzem lächelte er über die gleichmäßigen Atemzüge und den Schopf, welcher immer tiefer an seine Brust sank. Schließlich grinste er entzückt, als sich die zarte Hand in der Nähe seines Schrittes auf seinem Oberschenkel niederließ. Als wäre der junge Mediziner nicht schon unschuldig genug, setzte er im Schlaf noch eine Schippe drauf.
Äußerst fröhlich blickte Yusei aus dem Fenster und betrachtete gleichmütig die vorbeiziehende Landschaft. Da hatte er sich nur zum Eisessen mit ihm treffen wollen und nun gaben die Umstände vor, dass er Taiki bei sich wohnen ließ. Besser hätte es für ihn doch gar nicht kommen können. Nun konnte er in aller Ruhe herausfinden, warum der Kleine ihn so anzog. Warum er seine Anwesenheit so sehr genoss und warum zum Teufel nicht mal das zwölfjährige „Ich” des Jüngeren Angst vor seinen verdammten Augen hatte. Das war auch noch eine Sache, nach der er ihn fragen wollte … Aber jetzt … gehörte er erstmal ihm. Liebevoll blickte Yusei auf den sorglos Schlummernden herab.
„Fahrkarten”, kam es dumpf von der Tür, bevor sie aufgezogen wurde und der Kontrolleur halb in die Tür trat.
Grinsend legte Yusei einen Finger an die Lippen und zog seine Geldbörse aus der Jackentasche, als der Mann verständnisvoll nickte.
„Da ist meine”, erklärte Yusei leise, als er die Karte übergab, und deutete dann auf Taiki. „Er war nicht geplant. Ich zahl’ nach.” Wieder nickte der Kontrolleur und nannte einen Preis. Während Yusei die Münzen zusammensuchte, regte sich Taiki plötzlich.
„Mhm ...”, brummte der Schwarzhaarige und legte seinen Hand von dem Oberschenkel um die Taille. „ ... sei ...”
Hauchzart flogen Yuseis Finger durch die schwarzen Haare, während er dem Jüngeren ein sanftes Lächeln schenkte und schnell die Münzen übergab, um den Anblick nicht länger teilen zu müssen.
Leise seufzend überlegte er, ob es einen noch niedlicheren Anblick geben konnte.
Umzug voller Unsicherheiten
Eineinhalb Stunden später kuschelte sich der junge Mediziner verschlafen blinzelnd an Yusei, während der Zug in den Bahnhof Shinjuku einfuhr. Zielstrebig verließ der Weißhaarige mit Taiki an seiner Seite den Zug und hielt auf den Ausgang zu.
Fasziniert löste Taiki sich von Yusei und sah über die unzähligen Bahnsteige hinweg. Auch ihren Bahnsteig blickte er entlang. Er wusste, dass dieser Bahnsteig erst in dem zweiten Bahnhof innerhalb des Shinjuku-Bahnhof endete, aber es zu wissen und es zu sehen waren definitiv zwei verschiedene Dinge! Der Shinjuku-Nishiguchi schien eine Ewigkeit weit entfernt zu sein!
„Wahnsinn!”, staunte Taiki überwältigt. Ein wenig erschreckte er sich, als ein Finger in seine Hüfte pikste.
„Sag bloß ... Bist du noch nie hier gewesen?”, grinste Yusei neckend. „Ein Kind Tokyos und noch nie den Shinjuku gesehen?” Amüsiert führte er seine Neckerei fort, aber Taiki verzog das Gesicht.
„Mach dich nicht über mich lustig!” Entschlossen riss der Jüngere seinen faszinierten Blick los, drückte die pikende Hand weg und marschierte auf den Ausgang zu. Jedoch hielt seine gespielte Selbstsicherheit nur bis sechs Schritte hinter der Ausgangstür. Denn dort sah er sich mit einem der größten Busbahnhöfe Japans konfrontiert und ... war völlig überfordert.
„Äh ... Yusei?”, fragte er verunsichert und drehte sich auf dem Absatz um. Weg! Der Weißhaarige mit der schwarzen Wollmütze war weg!! Hysterisch und mit offenem Mund warf Taiki verzweifelte Blicke in die Menschenmenge. Ganz allein! Hier, wo er niemanden
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