Mama, ich liebe einen Killer (Sex and Crime) (German Edition)
auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich war ‘ne lange Zeit Teil dieser Gang.” „Du bist es immer noch”, bemerkte Keisuke, doch sein Boss schnaubte nur leise. „In gewisser Weise”, stimmte Yusei zu. „Aber ich bin anders als ihr. Ich habe einen Job, ich habe eine Wohnung, Kohle, ein Auto und alles, was man halt so hat, wenn man nicht auf der Straße lebt.” Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er daran dachte, was er jetzt noch hatte. Die Sonne kaschierte es gut. „Warum, fragst du ... Neben der äußerst unglücklichen Tatsache, dass ich diesen Idiot”, grinste Yusei und tippte mit seiner Fußsohle immer wieder gegen Akios Kopf, welcher sich das mit einem grimmigen Blick gefallen ließ, „und den roten Idiot da vorn ein klein wenig mag, habe ich auch absolut keinen Bock, in einem Viertel zu wohnen, wo einem jederzeit ‘ne Kugel in den Kopf gejagt werden könnte.” Wieder richtete er seinen scharfen Blick auf den Schwarzhaarigen. „Genau so wenig wie du.” Jiro konnte nur nicken. „Störst du mein Viertel, gibt’s auf’s Maul”, stellte Yusei wiederholt klar. „Das ist alles. Ich bin nicht dein Babysitter. Wenn du klaust, ist das deine Sache. Deine Beute, dein Risiko. Ich sehe seelenruhig zu, wenn die Bullen dich abführen.” Wieder nickte der Schwarzhaarige. „Verstehe ...” „Jetzt lass mich in Ruhe”, brummte Yusei. Verträumt betrachtete er das kleine Schmuckstück an seiner Kette, welches er über sein Gesicht hielt. Jiro entfernte sich gehorsam. „Das eine Mal hast du uns geholfen”, bemerkte Akio leise, ohne sich umzudrehen. „Das war anders”, entgegnete der Bandenchef abwesend. „Das war keine Polizei. Nur ein paar Wichser, die mein Viertel bedroht haben.” „Stimmt”, meinte der Große und schloss lächelnd die Augen. Ebenfalls lächelnd senkte Keisuke seinen Kopf zum Ohr des Weißhaarigen. „Verliebt zu sein schadet deinem Image, Boss”, flüsterte er. Sofort fühlte er die Hand in seinen Locken fest zupacken, was doch ein wenig weh tat und ihn schluckend das Gesicht verziehen ließ. Doch scheinbar war sie sich nicht ganz schlüssig und dann gab sie ihn nach einem Moment frei, was ihn abermals verwunderte. „Du schadest meinem Image, Feuerbirne”, murmelte Yusei zurück. „Tratsch das rum und ich kill dich.” „Ich doch nicht”, lächelte der Rothaarige beschwichtigend. „Du kennst mich doch.” „Jup”, grinste Yusei und wuschelte einmal über die roten Locken. „Sei schön brav, sonst muss ich dich schlagen.”
Zufrieden seufzend ließ sich der Assistenzarzt zwanzig Minuten vor Schichtende an dem niedrigeren Tisch am Empfang nieder.
Taoka und er hatten ein längeres Gespräch hinter sich gebracht, welches vornehmlich daraus bestanden hatte, dass Taiki versicherte, dass es ihm gut ginge und der ominöse Anrufer namens Connor Smith kein verrückter Spinner sei, sowie dem ausführlicheren Bericht des Arztes über den Zustand seiner Mutter, über welchen dieser sich ihm zuliebe, obwohl es nicht in seinen Bereich fiel, informiert hatte, zuzuhören. Nach kaum fünf ruhigen Minuten kam die junge Krankenschwester auf ihn zu und setzte sich dazu. Sie sagte gar nichts, schien ihn nur nachdenklich anzusehen, weshalb Taiki fragend eine Augenbraue hob. „Hm?” „Ich frage mich nur,”, lächelte die junge Frau, „ob wir wieder gemeinsam Heim gehen könnten ...” „Oh, das tut mir leid ...” Verlegen kratzte der Schwarzhaarige sich am Hinterkopf. „Ich wohne jetzt in Shinjuku und werde am Bahnhof erwartet.” Vor Überraschung machte Minako große Augen. „So weit weg? Das müssen doch zweieinhalb Stunden mit der Bahn sein ...” Lächelnd nickte ihr Sensei. „Das macht mir nichts”, meinte Taiki und erhob sich. „Es ist schön dort.” „Ja, das ist wahr”, stimmte Minako zu und begleitete ihn zu seinem Spind, in den er seinen Kittel hängte. „Besonders Shinjuku-san-chrome ist so friedlich. Kennen Sie es? Es liegt direkt am Bahn hof.” Grinsend schloss der Assistenzarzt seinen Spind. „Genau da, im dritten Viertel, wohne ich. Bis morgen, Minako-san!” „Kommen Sie gut nach Hause, Kohara-sensei!” Lächelnd schritt er mit seiner Tasche über der Schulter die wenigen Treppenstufen, die zum Haupteingang des Judento führten, hinab und wollte schon den Weg zum Bahnhof einschlagen, als es hupte. Sein Blick fiel auf den schwarzen Sportwagen, der direkt vor dem Krankenhaus im Halteverbot stand. Beschämt legte
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