Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
Rücksprache mit mir getroffen.
»Ich weiß sehr gut, was gut für mich ist. Und du kannst einen Großteil dazu beitragen, dass ich mich gut fühle!« Ich wartete nicht auf seinen Kuss, sondern drückte meine Lippen zärtlich auf seinen Mund. Er leistete keinen Widerstand. Ganz im Gegenteil.
Das Hin und Her hatte zur Folge, dass Elena keinen Flug mehr bekam und das Wochenende allein in ihrer Villa in Basel verbringen musste. Es lagen fast zwei Wochen ungestörter Liebesurlaub vor mir. Wir alberten, lachten und schmusten miteinander. Er war so unbekümmert und spontan. Ich war verknallt bis über beide Ohren.
»Zu Hause darfst du Papa aber nicht küssen. Das wird Großmama nicht gefallen.«
»Ach, Maurice. Sich zu küssen bedeutet nur, dass man sich gern hat. Wir beide küssen uns doch auch.« Ich verschloss den letzten Koffer und brachte ihn in den Flur. Nicht Frankreich, sondern die Schweiz sollte mein künftiges Zuhause werden. Am letzten Abend fragte ich ihn nach den Todesumständen der Mütter seiner Kinder.
»Wie kommt es, dass du so früh Witwer geworden bist?«
»Florentines Mutter starb bei ihrer Geburt«, sagte er nüchtern.
»Und Maurice Mutter?«
»Sie auch.« Bitte? Beide Ehefrauen starben bei der Entbindung? Unglaublich!
Ich bezog wieder Florentines Kinderzimmer und verbrachte meine Nächte auf der Schlafcouch. Aus Dennis wurde wieder Herr Weissenbach. So regelmäßig wie Elena samstags ins Theater ging, so regelmäßig trafen wir uns in seinem Bett.
»Was wird das hier mit uns? Wann bekennst du dich endlich zu mir? Wenn du es nicht ernst meinst, dann sage es doch einfach. Ich fahre zurück nach Hamburg und dann war es das mit uns!« Nein, er wollte nicht, dass ich gehe. Immer wieder umfasste er mein Gesicht und bettelte mich an, zu bleiben.
»Dann sprich endlich mit deiner Mutter. Tust du es nicht, dann bin ich weg!«
Er brachte den Mut nicht auf und ich tröstete den weinenden Maurice, der mir dabei zusah, wie ich meine Sachen zusammenpackte. Immer wieder umklammerte er meine Beine und rief, dass ich nicht weggehen soll. Elena nahm meinen Abschied gelassener auf.
»Auch meine Familie freut sich darauf, Weihnachten zusammen mit mir zu verbringen. Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Machen Sie es gut und grüßen Sie Ihren Sohn. Ich weiß, dass ich beruhigt abfahren kann. Sie werden schon einen adäquaten Ersatz für mich finden.« Ich investierte mein ganzes Startkapital in einen Linienflug. So schnell wie möglich wollte ich in die weite Ebene Norddeutschlands zurückkehren. Während des Fluges war mir permanent zum Heulen zu Mute. Aber ich riss mich zusammen. Auf keinen Fall sollten Käthe und Papa von meinem Liebeskummer Wind bekommen. Aber Oma sah es mir schon an der Nasenspitze an. Ich konnte ihr noch nie etwas vormachen.
»Vergiss ihn, Bea und suche dir einen netten Jungen in deinem Alter. Dieser Mann passt nicht zu dir.«
»Aber ich hab ihn doch so lieb.«
»Wenn er dich genauso lieb hätte, dann wärst du jetzt nicht hier.« Ich wusste, dass Oma Recht hatte. Mal wieder! Sie lag meistens richtig mit ihren Vermutungen und Analysen. Aber in diesem Fall waren sie kein Trost für mich. Ich heulte wie ein Schlosshund in ihren Armen.
»Sehe es doch einfach als eine wichtige Erfahrung. Du wirst noch mehr Männern begegnen, die dir das Herz brechen. Konzentriere dich doch auf dein Studium. Schreibe dich endlich bei der Uni ein. Das ist die beste Möglichkeit, ihn aus dem Kopf zu bekommen.«
Es war der Wechsel ins Jahr 1980. Eine Zeit in der Mobiltelefone, Mails und Facebook noch Utopie waren. Kleine gelbe Telefonhäuschen pflasterten die Straßenecken und Briefe wurden noch per Hand geschrieben. In ganz wichtigen Fällen stand der Postbote vor der Tür und überbrachte ein Telegramm. Aber ich erhielt keins. Es herrschte quälende Funkstille zwischen Dennis und mir. Am Silvesterabend stand ich allein auf der Straße. Papa und Oma schauten sich das Feuerwerk durch die verschlossenen Fenster an. Mein Blick war gen Himmel gerichtet und ich bestaunte grüne, rote und blaue Raketen, als ich seine Stimme hörte.
»Frohes neues Jahr. Du feierst nicht mit Freunden?«
»Seitdem mir so ein feiger Schweizer das Herz gebrochen hat, bin ich nicht mehr in Feierlaune.«
»Ich vermisse dich. Bitte komm wieder mit zurück.«
»Als Kinderfrau und deine heimliche Samstagabend-Geliebte? Nein,
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