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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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es sie einhält oder wo es sie auch mal mit hartnäckigem Protest zu seinen Gunsten verändern kann.
    Mir ist es beispielsweise ein vollkommenes Rätsel, warum Lea stundenlang wach ist und lautstark brüllt, obwohl sie total müde ist, das sieht man doch an ihren Augen! Ich wäre jedenfalls verdammt selig über ein paar Stunden Schlaf! Und warum isst Felix seit drei Tagen nichts? Er muss doch Hunger haben! Ich habe keinen blassen Schimmer. Auch sämtliche Ratgeber erweisen sich plötzlich als erschreckend ratlos.
    Na ja, Lea braucht wohl gerade nicht so dringend Schlaf wie ich und Felix hat anscheinend was Besseres zu tun, als zu essen. Der Appetit wird mit ziemlicher Sicherheit von selbst wiederkehren. In unserem Fall kam er schon am nächsten Tag wieder angaloppiert. Und dass Lea nachts wieder recht gut schläft, ergab sich auch von selbst. (Gestern allerdings ist sie um vier Uhr nachts ins Zimmer gewankt und rief: »So! Aufstehen allerseits!«) Vieles, was uns momentan unlösbar erscheint, löst sich nach und nach, oft sogar von selbst.

    Aber was tun in diesen Momenten der Ratlosigkeit? Oft fühlen wir uns allein und beim besten Willen fällt uns niemand ein, der jetzt helfen, da sein und Fragen beantworten könnte. Stimmt, so ist es auch mal. Manchmal braucht die Antwort einfach ein bisschen auf dem Weg zu dir. Aber keine Sorge, sie ist schon unterwegs. Wir haben ein feines Gespür für die innere Wahrheit, die sich offenbar manchmal etwas Zeit lässt, um aufzutauchen. Und dann: Ach, das ist es – das ist die Lösung!
    Mother’s Finest

    Wenn du zwischendurch denkst, du seist nicht geeignet fürs Elternsein, erinnere dich daran: »Wenn es hier eine Richtige gibt, dann bin das ich, basta!« Und dann lässt du die Zweifel da, wo sie sind. Du musst sie nicht beiseiteschieben. Sie merken schon von selbst, dass sie nicht nötig sind.
    Allein – manchmal »leider« und manchmal »zum Glück«
    Stimmt, man ist allein. Wir sind allein. Eigentlich immer, meistens merken wir es nur nicht so genau. Alleinsein bedeutet aber nicht Einsamkeit, sondern im Gegenteil: mit allem eins. Ganz wörtlich: eins mit dem All. Wie auch immer das bei dir ankommt: wenn du in den Himmel siehst, die Sterne, die Weite, die Natur, die Sonne … Du bist mit dieser Welt verbunden, mit der Luft, einfach mit allem. Du bist nicht einsam. Deine Fragen haben viele, deine Wünsche werden gehört – vom Leben. Denn du bist in dieser Welt. Hier und jetzt, allein oder mit anderen kannst du fühlen: Da bin ich. Hier bin ich.

Es ist also alles ganz normal, was uns mit unseren Kindern passiert. Es wäre allerdings auch ganz schön, wenn es etwas einfacher wäre. Unkomplizierter und idealer vielleicht?
    An den richtigen Stellen wären sie lieb (diese Stelle wäre beispielsweise in Mamas Armen) und vernünftig (etwa ein fröhliches »Na klar!« auf die Bitte, den Tisch zu decken).
    Ideal in jeder Hinsicht kämen unsere Kinder wunderbar durchs Leben. Sie hätten keine Probleme, könnten sich gut durchsetzen und prima abgrenzen, wenn nötig.
    Stattdessen sind sie aber kein bisschen perfekt, sondern einfach nur so, wie sie eben sind. Mal zum Anbeißen und mal unmöglich. Anders, als wir es je beschreiben könnten. Denn sobald wir das versuchen, haben wir sie – schnapp! – in eine Rolle gedrängt. Viel zu eng.
    Wenn ich eben noch konstatierte, mein Felix sei ein ziemlich unsensibler Grobian, kann es sehr gut sein, dass er gerade mit Lea Rollenspiele macht und sich dabei als liebevoller, zärtlicher Kompagnon erweist. Und wenn ich mich schon darauf freue, mit der sanften, ruhigen Lea zu schmusen, kann es gut sein, dass sie darauf gerade absolut keine
Lust hat und mich – wie soll ich sagen – unsensibel und ganz wie ein Grobian von sich schiebt.
    So, wie wir uns Bilder von uns selbst machen, so machen wir auch welche von unseren Kindern. Schon bei der Suche nach einem Namen für unser Baby sind wir, ohne es zu ahnen, dabei, unsere eigenen Träume auf unser Kind zu projizieren. Klingt der Name bedeutsam, lieblich, originell? Vielleicht ist ein Verwandter namensgebend oder eine Freundin Vorbild?
    Ist das nun falsch, dass wir uns dieser Projektionen nicht bewusst sind? Nein, das ist nur unser liebenswertes Bedürfnis, das Beste für unsere Kinder zu wollen. Aber wissen wir denn, was das Beste für sie ist? Nein, zum Glück nicht, denn dann können sie es im Lauf ihres Lebens selbst herausfinden.
    Wenn wir nicht auf unseren Vorstellungen von unserem Kind

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