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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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Oje: Kann das wahr sein? Bleibt das nun immer so? Und ist so ein Gefühl überhaupt erlaubt?
    Das Gewissen findet: »Nein! So darf eine liebevolle Mama wirklich nicht denken!« Aber du weißt es besser: Das ist normal, das ist in Ordnung. Es ist sogar gut, zu fühlen, was gerade in dir vorgeht, mit dem Wissen, dass solche Momente kommen – und wieder gehen. Natürlich ist deine kleine Tochter manchmal ein Biest oder dein kleiner Sohn eine entsetzliche Nervensäge. Und natürlich sind sie im nächsten Augenblick wieder eine Sonnenblume und ein Engelchen – bis zum nächsten Moment. Das schlechte Gewissen darf das Ganze gerne staunend betrachten, aber wenn es sich immerzu einmischt und dir das Leben schwer macht, dann ist der Moment für einen kleinen Abstand gekommen.
    Und tschüss …

    Wenn das schlechte Gewissen sich einschleicht und beginnt, dir Vorwürfe zu machen, winke ihm freundlich von Ferne ein »Mach’s gut« zu und lass es ziehen.

Ein kleines, viereckiges Kerlchen im Halbformat, von Weitem stämmig und mürrisch, von Nahem niedlich und klein. So sieht jedenfalls mein Helmut aus, die Personifizierung dieses Gewissens, das uns oft furchtbar stört und unter Druck setzt. Es kann aber auch sehr wichtig und hilfreich sein, wenn wir ihm mal ganz anders zuhören.
    Es zeigt an, wie wir sein wollen oder was wir tun möchten. Und wenn es sich auch manchmal im falschen Moment einmischt, so gibt es uns doch wichtige Hinweise dafür, was unsere eigentlichen Wünsche und Ziele sind. Und wo es nun sowieso schon mal da ist, ist es durchaus hilfreich, mit ihm einen Pakt zu schließen:
    Wir können uns ab und zu in Ruhe hinsetzen und darauf hören, was es uns eigentlich mitteilen möchte mit seinen Bemerkungen und Bewertungen. Oft sind es ganz elementare Dinge.
    Wenn wir genauer zuhören, uns in einem ruhigen Augenblick Zeit für die Zwischenrufe unseres schlechten Gewissens nehmen, werden wir erfahren, was uns im Zusammenleben mit unseren Kindern (oder auch mit anderen Menschen, die uns viel bedeuten), besonders wichtig ist. Dann kommen wir zu Zielen, die sich dauerhaft verfolgen lassen.

    Was wünschen wir uns zum Beispiel für den Lebensweg unseres Kindes und was können wir dafür beisteuern? Mir sind etwa wichtig: ein fest verankertes Selbstwertgefühl meines Kindes, das nicht schnell ins Wanken geraten kann. Oder seine Fähigkeit, Liebe zu verspüren und diese auch zeigen zu können. Ferner wünsche ich ihm Mut zu neuen Dingen und auch den Mut, etwas einfach nicht auszuprobieren, wenn es nicht mag. Und es soll sagen können, wenn es etwas falsch gemacht hat. Ohne Angst vor den Lehrern oder vor den Eltern. Und …
    Wünsche säen
    Was können wir dafür tun? Wir können diese Wünsche, Ziele, Vorhaben aufschreiben – zum Beispiel in dem schönsten Notizbuch der Welt, das du für dich finden kannst. Auf diese Weise können sie in uns keimen, so wie ein Samenkorn in der Erde. Im Yoga gibt es solch eine Wunschform, die Sankalpa genannt wird. Ein Entschluss darüber, was uns im Leben wichtig ist und einer positiven Veränderung bedarf. Hier beschäftigen wir uns genau mit den Dingen, die uns unser Gewissen gerne sagen möchte, aber diesmal ganz ohne Druck und ganz ohne Vorwürfe. Trage in die Wunschliste alles ein, was dir schon lange auf dem Herzen liegt.
    In ein paar Wochen kannst du staunen, was davon schon »nebenbei« umgesetzt wurde, allein dadurch, dass du es klar formuliert hast. Es ist nützlich, sich immer mal wieder mit seinen Herzenswünschen zu befassen: Wie alle Dinge dieser Welt, ob es nun unsere Fahrräder sind oder unsere Denkweisen – sie müssen gepflegt, manchmal repariert und erneuert werden. So bleiben die Ziele erhalten und im Hintergrund wirksam.

    Manche Zeiten verlangen ganz besonders danach, sich mit neuen Wegen auseinanderzusetzen. Krisen beispielsweise zwingen uns dazu. Ob wir wollen oder nicht, da geht es gar nicht anders, als dass wir uns mit unseren wichtigsten Bedürfnissen und Wünschen auseinandersetzen. Aber es gibt natürlich auch andere, schönere Zeiten, die uns die Gelegenheit geben, uns zu »erneuern« – wie in den Jahreszeiten. Zum Beispiel im Frühling: Alles beginnt, sich neu zu entfalten, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf – warum nicht auch wir? Die Fastenzeit im März, April ist hervorragend geeignet, da sind es noch sieben Wochen bis Ostern: Es muss nicht immer etwas Essbares sein, auf das wir verzichten, wir können genauso gut versuchen, ungeliebte

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