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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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„Wir verlangen nichts Großes von Ihnen. Nur ein bisschen Kooperation.“
    „Worum geht es?“, fragte Spiglar mit etwas festerer Stimme.
    Braulio zeigte auf einen Aktenstapel, der auf einem Beistelltisch neben dem Sessel lag. „Sie geben mir jetzt diese Akten, Ihr Mandant wird nichts davon erfahren.“
    Dr. Spiglar schaute hoch und schüttelte heftig den Kopf.
    „Sie haben hier nichts zu entscheiden!“, zischte Braulio Ostrogón.
    „Dann werden Sie Herrn Atakamo bezüglich des Ihnen gegenüber vorgebrachten Anliegens beruhigen.“ Braulio Ostrogón musterte die Geisel scharf.
    Der Anwalt knetete nervös seine Finger.
    Nun ergriff Plummers das Wort. „Außerdem ist es Ihre Aufgabe, Atakamos Vertrauen zu gewinnen. Wir werden ihm bestimmte Informationen zukommen lassen, die er Ihnen, sobald er Ihnen vertraut, weitergeben wird.“
    „Sie wollen meinen Mandanten für einen Plan benutzen?“, fragte Dr. Spiglar fassungslos und starrte die beiden Männer angstvoll an.
    Braulio Ostrogón nickte, ohne auf die Frage des Anwalts einzugehen.
    „Darüber hinaus erwarten wir, dass Sie die von uns weitergegebenen Informationen mit ihm besprechen und diskutieren. Sie werden eine Einschätzung zur Dringlichkeit abgeben, und diese wird immer niedrig sein. Ziel ist es, ihn davon abzuhalten, eine Dummheit zu begehen …“ Braulio machte eine Pause. „Damit sind wir schon beim letzten Punkt. Irgendwann wird Atakamo eine wichtige Information von uns bekommen. Wir schätzen, dass es etwa ein Jahr dauert, bis es so weit ist.“
    Dr. Spiglar blickte verständnislos.
    „Diese Botschaft muss er ans FBI weiterleiten.“ Braulio atmete tief durch. „Und dafür werden Sie sorgen.“
    Mit einem kurzen Nicken beendete Braulio seine Aufzählung.
    Dr. Joseph Spiglars richtete sich im Sessel auf, und er schrie: „Sie wollen, dass ich meinen Mandanten betrüge, ihn falsch berate und das FBI belüge?“ Sein puterroter Kopf schien beinahe zu explodieren. „Sind Sie verrückt?“
    Braulio Ostrogón schaute teilnahmslos im Zimmer herum. Nach einer Weile wandte er sich vollkommen ruhig an Dr. Spiglar, beugte sich zu ihm hinunter und schaute ihm eindringlich in die Augen. Dann schlug er seine Nase zu Brei.
    Nachdem Dr. Spiglars Schmerzensschreie verstummt waren, schüttelte Braulio sacht den Kopf. „Sie schätzen Ihre Situation falsch ein, Dr. Spiglar. Wenn Sie diese Nacht überleben wollen, müssen Sie aufhören, mit mir zu diskutieren.“ Braulio machte einen tiefen Atemzug. „Wollen Sie diese Nacht überleben?“
    Der Anwalt nickte langsam.
    Dann erklärte Braulio ihm die Details seiner Rolle und was er zu beachten hatte. „Haben Sie alles verstanden?“
    Der Anwalt nickte wieder. „Wer sind Sie?“
    „Meine und die Identität meines Freundes werden Sie nicht erfahren! Aber ich verrate Ihnen, dass der Schutz eines wichtigen Mandanten der Kanzlei zu meinen Aufgaben gehört“, sagte Braulio Ostrogón.
    „Sie arbeiten für Dr. Kouglers Kanzlei?“ Entsetzt schüttelte Dr. Spiglar den Kopf.
    „Ich rate Ihnen jedoch dringend, Dr. Kougler gegenüber nichts von unserem kleinen Treffen zu erzählen. Das muss unser Geheimnis bleiben. Und unsere Vereinbarung gilt ab sofort! Sie werden Herrn Atakamo bereits im Lauf des Tages informieren. Dann werden Sie mindestens einmal pro Woche mit ihm Kontakt aufnehmen. Am Anfang werden wir testen, ob er alle Informationen an Sie weitergibt.“ Braulio Ostrogón hielt inne.
    „Was passiert, wenn mir ein … Fehler unterläuft?“
    „Gut, dass Sie diesen heiklen Punkt ansprechen. Unsere Fehlertoleranz ist außerordentlich gering“, sagte Braulio und gab seinem Partner einen Wink, „Zeig’s ihm!“
    Conan Plummers nestelte in seinem Trenchcoat und zog ein Bündel Papier in der Größe von Polaroids heraus. „Wir haben nachgeforscht und umfangreiches Anschauungsmaterial gefunden.“ Die dunkelrote Färbung verschwand aus Dr. Spiglars Gesicht und wich einem farblosen Grau. „Woher haben Sie die?“
    „Was spielt das für eine Rolle?“, fragte Plummers und grinste breit.
    Auf den Fotos war Dr. Spiglar trotz seiner Verkleidung gut zu erkennen. Selbst der knallrote Lippenstift, das grelle Rouge oder der bauschige Faltenrock, den er mit keckem Gesichtsausdruck in die offensichtlich begeisterte Menge zu werfen schien, genügten nicht, um ihn vollständig unkenntlich zu machen. Plummers Fotos zeigten eine stattliche Auswahl ähnlicher Schnappschüsse, die das gesamte Spektrum von Dr. Spiglars Obsession

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