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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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und die erstaunliche Bandbreite von Transvestitentreffen an der Ostküste beleuchteten.
    Als der Anwalt sich alles angeschaut hatte, sagte Braulio Ostrogón:
    „Um auf Ihre Frage der Konsequenzen eines Fehlers zurückzukommen: Diese Fotos werden mit Ihren persönlichen Daten an Adressaten weitergeleitet, die wir so auswählen, dass der Schaden für Ihre Reputation so groß sein wird wie nur möglich.“
    Braulio Ostrogón nahm Atakamos Dokumente an sich und gab Plummers die Fotos zurück. Dann räusperte er sich. „Bei einem weiteren Fehler töten wir Sie.“

Spanien, Gegenwart
    Mit einem wölfischen Grinsen saß Gonzalez auf dem umgedrehten Stuhl vor ihr und legte die Arme auf die Lehne. Irgendwie musste sie verhindern, dass der Kerl an ihr Handy dachte.
    „Ich muss zur Toilette“, log sie.
    „Álvaro, bring die Kleine hin und warte dort!“ Zu Violetta sagte er grinsend: „Danach zeige ich dir was …“
    In der kleinen Toilettenkabine wog Violetta ihre Chancen ab. Zum ersten Mal seit der Fahrt waren nun ihre Hände frei. Doch außer dem Toilettenpapier befand sich nichts in dem winzigen Kabuff. Bestimmt hatte Gonzalez eine Waffe, Álvaro möglicherweise ebenso. Sie hingegen musste ausschließlich auf ihren Verstand vertrauen.
    „Mist!“, fluchte sie leise. „Kein Fenster!“ Auch auf dem Weg von der Küche zur Toilette war ihr nichts aufgefallen. Sie betätigte die Spülung und klopfte.
    Álvaro brachte sie zurück.
    „Weißt du, was das ist?“, sagte Gonzalez, als sie wiederkam, und fummelte in seiner Hose herum.
    Violettas Augen weiteten sich.
    Doch jetzt grinste Gonzalez wieder breit und hielt einen kleinen Gegenstand in die Höhe.
    Sie versuchte zu erkennen, was es war, zuckte aber nur mit den Schultern. „Keine Ahnung.“
    Sein Grinsen wurde noch breiter. „Ein Akku.“
    Wieder zuckte Violetta mit den Schultern. „Na und?“
    Ihr Entführer blickte sie triumphierend an. „Dein Akku.“
    Violetta sank in sich zusammen. „Verdammt!“
    „Bevor wir losgefahren sind, habe ich das Ding rausgenommen.“
    Okay, keine Ortung. Jetzt weiß niemand, wo ich bin, dachte sie.
    „Wo sind wir denn hier? Am Ende der Welt?“
    I grinste. „Das habe ich Ihnen doch gesagt! Hier gibt es nichts Interessantes.“
    „Das ist doch kein Hotel, die Hütte da“, stellte Adrian von Zollern beim Blick auf das uralte Steinhaus fest.
    „Nein?“
    „I, langsam gehen Sie mir auf den Wecker! Warum bringen Sie mich hierher?“
    „Ein Haus unserer Organisation.“
    „Der spanische Geheimdienst hat einen Stützpunkt in Villanuovo?“, fragte Adrian skeptisch.
    Der Agent machte eine indifferente Kopfbewegung. „Gehen wir hinein, dann zeige ich es Ihnen.“
    Adrian schaute sich um. Es gab keine Laterne, die das Dunkel durchdrungen hätte. Dennoch erlaubte der schwache Mondschein eine grobe Orientierung. Die weiß gekalkte Hauswand war leicht schief, und Adrian tippte auf ein jahrhundertealtes Bauwerk. Die Balken des Fachwerks waren ungleichmäßig dick, und auch der First mit seinen unregelmäßigen Lücken sprach für das große Alter. Das Anwesen lag eingebettet in üppige Natur. Als er rechts am Haus vorbei zur Rückseite schaute, sah er mehrere Baustellen. Vor den Baumreihen zur Linken erblickte Adrian einen Bagger und Baumaterial.
    Durch die Eingangstür traten sie direkt in eine große Wohnküche, wie man sie früher aus Bauernhäusern kannte. Der gewaltige Holzofen in der Ecke war nicht angezündet. Daneben brummte die Vorkriegsausgabe eines Kühlschrankes gegen das Ticken einer antiquarischen Standuhr an. Das Ganze wurde von einem kahlen Küchentisch mit sechs Stühlen in der Mitte des Raums ergänzt. Sonst gab es nichts in dem Raum. Kein Zierrat, keine Blumen, keine Bilder an den Wänden.
    „Also I, ich kenne mich mit konspirativen Unterkünften bei Nachrichtendiensten nicht aus, aber das hier sieht mir doch sehr karg aus.“
    I nahm ein Estrella aus dem Kühlschrank und stürzte es in einem
    Zug hinunter. Als er sich wieder Adrian von Zollern zuwandte, erlosch die letzte Spur von Mitgefühl in seinem Gesicht. „Setzen Sie sich!“
    Adrian reagierte nicht auf den Befehl. „Kann ich auch ein Bier bekommen?“, fragte er stattdessen.
    „Setzen Sie sich!“, wiederholte I.
    Einen Moment lang blickte Adrian I verblüfft an. „Was ist hier …“ Bevor er die Frage zu Ende bringen konnte, packte I ihn an den Armen und presste ihn auf einen Stuhl.
    „Schluss mit den Spielchen!“ Mit zwei Schritten war I am Ofen

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