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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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vor?“
    „Genau das habe ich diese Leute gefragt. Dabei ergab sich eine überraschende Deckungsgleichheit bei den Antworten“, log er weiter. Yasuhiro blickte von seinem grünen Tee auf. „Ach ja?“
    „Zunächst einmal revidiere ich meine Aussage von vorgestern. Ich werde dem FBI nichts melden, keine einzige Seite Ihrer Aufzeichnungen. Auch nicht die Sache in Messines und Rotterdam.“
    „Warum nicht? Alle geologischen Daten und das Ausspionieren der Rotter Handelscompagnie B.V. finden Sie in den Akten. Das sind Tatsachen!“, beharrte der Japaner.
    „Schon richtig. Doch, wenn überhaupt, beweist das viel zu wenig, um für das FBI interessant zu sein. Glauben Sie mir, der Schuss geht nach hinten los.“
    Nun schwieg Yasuhiro Atakamo.
    „Ich komme selbstverständlich nicht mit leeren Händen, sondern bringe Ihnen den Rat meiner Experten mit.“
    „Ach ja?“, sagte Yasuhiro Atakamo abermals.
    „Man empfiehlt, dass Sie Ostrogón weiter beobachten. Sammeln sie alle Aufgaben, die er Ihnen überträgt, und ebenso deren Lösungen. Wir beide treffen uns und besprechen Ihre Erkenntnisse, vielleicht einmal im Monat. Ich trage das anonymisiert den Fachleuten vor und komme mit deren Kommentaren wieder zu Ihnen. Wenn sich im Zeitraum von mehreren Monaten oder von ein, zwei Jahren, belastbares Material zu einem Bild fügt, das Ostrogón tatsächlich gefährlich erscheinen lässt, dann wenden wir uns an das FBI.“
    Der Japaner trank seine Tasse aus. „Darüber muss ich erst einmal nachdenken.“
    Dr. Spiglar nickte verständnisvoll.
    „Ich weiß allerdings nicht, ob ich mir jeden Monat tausend Dollar für diese Art der Unterstützung leisten will“, bemerkte Yasuhiro Atakamo schließlich.
    „Darüber habe ich bereits nachgedacht. Weil es keine anwaltliche
    Unterstützung im klassischen Sinne ist, schlage ich Ihnen eine Pauschale von fünfhundert Dollar für diese Leistung vor.“
    „Angenommen“, sagte Yasuhiro und fügte hinzu: „Und bitte geben Sie mir die Dokumente so lange zurück, bis wir beschließen, das FBI einzuschalten.“
    Dr. Spiglar erschrak innerlich über diese Forderung, doch er ließ sich nichts anmerken. „Nein, das geht nicht. Solange ich die Details noch nicht so gut kenne wie Sie, brauche ich die Unterlagen. Sie können ganz beruhigt sein, ich bewahre sie sicher im Tresor auf.“

Spanien, Gegenwart
    In dieser Nacht fielen Angst, Schmerz und die Schrecken des Tages von Sebastian Krix ab wie lästiger Staub. Er wusste, dass zwei Menschen seine Hilfe brauchten, egal, welche Regeln er dafür brechen musste.
    Sebastian wählte Liassegs Nummer. „Schon gut“, begann er, nachdem dieser sich gemeldet hatte, „ich verstehe ja, dass Sie bereits mit Berlin in Verbindung stehen, aber alles Telefonieren und Beratschlagen kann Adrian und Violetta nicht retten. Wir müssen sofort etwas tun!“
    „Aber …“
    Sebastian unterbrach ihn. „Ein Aber können die beiden sich wahrscheinlich nicht leisten!“
    „Selbst wenn es so wäre … Sie sind kein Ermittler.“
    „Nein. Aber ich bin der einzige Augenzeuge!“
    „Berlin arbeitet längst mit meiner Zentrale zusammen und hat vorhin ein Einsatzkommando angefordert. Allerdings dauert das
    eine Weile.“
    „Die Zeit drängt!“, beharrte Sebastian. „Lassen Sie uns sofort hinfahren! Bitte!“
    Liasseg überlegte kurz. „Okay. Aber ich brauche das Einverständnis Ihres Arztes“, sagte er schließlich.
    Sebastian drückte den Alarmknopf.
    „Sie haben den Alarm gedrückt?“, fragte der Arzt.
    „Ja“, bestätigte er.
    Der Stationsarzt wurde ungeduldig. „Was haben Sie denn?“
    „Ein Agent holt mich gleich ab. Ich brauche meine Entlassungspapiere.“
    Der Arzt nickte verwirrt. „Aber auf eigene Verantwortung. Sie können die Papiere am Empfang abholen.“ Dann ging er.
    Sebastian atmete tief durch.
    Ein paar Minuten später betrat Liasseg das Krankenzimmer. „Sie verhalten sich mucksmäuschenstill und bleiben im Hintergrund!“, wies der Agent Sebastian Krix an. „Klar?“
    „Klar“, erwiderte Sebastian.
    Sebastian Krix holte am Empfang seine Papiere ab und trat mit Liasseg aus dem Gebäude.
    „Dort“, sagte Liasseg und zeigte auf einen schwarzen SUV, der mit laufendem Motor wartete. „Ich habe Unterstützung mitgebracht.“
    Auf der Rückbank machte Sebastian durch die getönten Scheiben zwei dunkle männliche Gestalten aus. Als er einstieg, sah er, dass sie schwarze Kampfanzüge trugen, so dass sie sich kaum von den schwarzen

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