MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)
durch. Und bitte informiere Berlin für mich …“
Wenig später donnerte der schwarze SUV an der Tankstelle vorbei
zum Zentrum von Villanuovo. Sebastian Krix, Liasseg und die beiden Soldaten fuhren durch den Ort.
Liasseg warf einen schnellen Seitenblick auf den Deutschen und machte seinem Ärger Luft. „Tja. Und jetzt?“
Sebastian zuckte mit den Schultern.
Mitten in Villanuovo brachte der Ermittlungsleiter den SUV zum Stehen.
„Ich rufe jetzt in Berlin an“, sagte Liasseg gereizt. „Kant erwartet die Fortschrittsmeldungen. Wobei Fortschritt wohl nicht ganz zutreffend ist.“
Er drückte eine Nummer. „Liasseg hier. Ich stehe mit Herrn Krix in Villanu…“
„Sagen Sie Krix, er soll seine Mailbox abhören“, unterbrach Peter Kant ihn sofort. „Von Zollern hat gerade draufgesprochen. Sie müssen den beiden sofort helfen.“
Nach dem kurzen Gespräch mit Liasseg rief Ponisega den Chef des Centro Nacional de Inteligencia an. Und wenige Minuten später startete bereits ein Hubschrauber mit zwölf Spezialeinsatzkräften nach Villanuovo.
„Da rüber!“, sagte Adrian, als er den Hochsitz auf halber Höhe eines stattlichen Baumes entdeckte. Weil er das gut getarnte Versteck beinahe übersehen hätte, hoffte Adrian, dass es ihren Verfolgern ebenso ergehen würde. Der Blick von dem überdachten Ausguck ging über niedrige Bäume hinweg auf eine riesige ovale Senke in südöstlicher Richtung, deren Hauptachse Violetta auf ungefähr zweieinhalb Kilometer Länge schätzte.
„Schade nur, dass wir Villanuovo von hier aus nicht im Blick haben. Sieh mal, dahinten!“ Violetta zeigte mit der verletzten Hand zu der Senke. Erst jetzt bemerkte sie, dass der Fetzen, den Adrian, als sie in der Kiste gefangen waren, von seinem Shirt abgerissen und um ihre Finger gewickelt hatte, inzwischen völlig blutdurchtränkt war.
Adrian schaute in die Richtung und sah eine Gruppe von drei Männern, von denen einer einen Hund an der Leine führte. „Die sind aber früh unterwegs.“
„Ups, vielleicht sitzen wir auf ihrem Hochsitz …“
„Es gibt bestimmt mehr als einen“, sagte Adrian.
„Sieht aber so aus, als steuerten sie ausgerechnet auf unseren zu.“
Villanuovos Bewohner waren vertraut mit dem dumpfen Widerhall von Schüssen. Den meisten war es recht, dass man dem Wild mit der Flinte Einhalt beim Kahlfressen ihrer Äcker gebot, dass sie deshalb häufig im Morgengrauen aus dem Schlaf gerissen wurden, nahmen sie hin. Längst hatten sie sich an Fremde gewöhnt, die Jagdrechte kauften und von weit her anreisten, um in ihrem Wald auf die Jagd zu gehen. Schließlich brachte das Geld in den klammen Dorfsäckel.
Doch so etwas wie an diesem Morgen war ihnen bisher noch nicht begegnet. Von den vier Männern, die aus dem schwarzen Auto stiegen, sahen nur zwei aus wie Menschen. Die beiden anderen ähnelten schwer bewaffneten Robotern aus einem Science-Fiction-Film: mit gepanzerten Westen und schwarzen Helmen und großkalibrigen Waffen.
Das sind keine Jäger, dachten einige, als die beiden Elitekämpfer an der Tankstelle vorbei in den Wald rannten.
Die Jäger kamen auf den Hochsitz zu. Violetta Krix und Adrian von Zollern beobachteten sie. Als die Gruppe den Rand der Senke erreichte und unter dem Dach des Waldes verschwand, wunderte Violetta sich über die Stille. Der Hund musste sie längst gewittert haben. Doch er bellte nicht.
„Lass ihn los!“
Der Hund zerrte immer heftiger an der Leine, und der Mann ließ ihn laufen. Sofort schoss der Hund davon und verschwand im Gebüsch. Neben der Leiter blieb er sitzen und schaute erwartungsvoll nach oben.
„Der Hund hat was gefunden“, nuschelte Álvaro, als er aus dem Dickicht auf den Hochsitz zuging.
Nun standen auch Gonzalez und der Helfer bei der Leiter und schauten hoch. „Erschießt sie!“, befahl der Quellenhüter. Drei Schüsse krachten durch das Holz und durchschlugen den Hochsitz.
Sebastian hörte die Schüsse. Getrieben von maßloser Wut und von Angst um seine Freunde, rannte er los und schloss zu den vorauseilenden Soldaten auf. Als die Verbrecher ihre Waffen wieder durchgeladen hatten, erreichten sie den Hochsitz.
Gonzalez und seine Helfer ließen sich vom Erscheinen der martialisch aussehenden Kämpfer nicht einschüchtern.
Der versteckt hinter einem Busch kauernde Quellenhüter ließ dem ersten Elitekämpfer keine Chance und feuerte, bevor der ihn sehen konnte. Seine Kugel durchschlug den Schutzhelm, und der Soldat war sofort tot.
Der andere fuhr herum
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