MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)
und schoss, während er sprang. Sein Projektil traf Gonzalez in den Oberschenkel, der daraufhin brüllend zu Boden ging. Trotz der schweren Verletzung gab der Quellenhüter nicht auf, sondern lud mit fanatischem Eifer die Waffe nach.
Bevor Adrian zu der Leiter trat und am Geländer hinunterrutschte, hatte er sich einen Überblick über die Lage verschafft. Die Gegner
konzentrierten sich auf den verbliebenen Elitekämpfer. Er nahm die Gelegenheit wahr und sprang mit einem Satz hinter den toten Soldaten, nahm dessen Halbautomatik und kauerte sich hinter den Körper in Deckung. Dann feuerte er.
Adrian brachte Álvaro zuerst durch einen Schuss ins Bein zu Fall. Mit einem weiteren Schuss traf er die Halsschlagader. Aus Álvaros Hals schoss eine Blutfontäne, und das Leben floss aus ihm heraus.
Der andere Helfer des Quellenhüters floh, während er wild um sich schoss. Der Elitekämpfer nutzte den Moment, als Gonzalez nachladen musste, und machte der Flucht des Helfers nach wenigen Schritten mit einem gezielten Schuss ein Ende.
Adrian sah, wie der Soldat nun mit schnellen Schritten zu Gonzalez rannte. Plötzlich sprang ihm der völlig verschreckte Hund zwischen die Beine. Der Soldat stolperte und fiel hin. Gonzalez hatte seine Waffe nachgeladen, zielte und schoss in dem Augenblick auf den Elitekämpfer, als der sich gerade wieder aufgerappelt hatte. Adrian sah, wie das Geschoss das Visier des Helms durchschlug. Der Soldat sackte wieder zu Boden und rührte sich nicht mehr.
Gonzalez kroch schnell ins Dickicht zurück.
Von oben beobachtete Violetta die Szenerie. Sie sah, dass Adrian gerade die Verfolgung aufnehmen wollte, als Sebastian und ein Mann, den sie nicht kannte, zwischen den Bäumen hervortraten. Sie sah, wie der Fremde Adrian kurz zunickte, seine Pistole mit beiden Händen umfasste und dann in dieselbe Richtung verschwand, in die sich Gonzalez vor wenigen Augenblicken zurückgezogen hatte.
Gonzalez, der auf dem Waldboden saß, den Rücken an einen Baum gelehnt, rieb sich mit einer Hand den blutenden Schenkel. Verflucht, tut das weh, dachte er. Doch er wusste, dass er trotz der Schmerzen besonders wachsam sein musste.
Als Liasseg sich ein paar Meter durch das Gebüsch gepirscht hatte, blickte er plötzlich in den Lauf einer Flinte. Der Mann, den er verfolgt hatte, betrachtete voller Wut die auf ihn gerichtete Pistole und zögerte, abzudrücken.
Die beiden Männer starrten einander in die Augen.
Für die nur wenige Schritte entfernten Freunde dehnten sich diese Sekunden zu einer Ewigkeit. Dann fielen zwei Schüsse.
„Adrian, bleib hier!“, schrie Sebastian, als sein Freund die Halbautomatik nahm und Liasseg zu Hilfe eilen wollte.
Doch Adrian ließ sich nicht aufhalten. Er lief in die Richtung, aus der er die Schüsse gehört hatte. Zuerst sah er Liasseg, dessen Pistole nach unten gerichtet auf den toten Gonzalez zeigte. Der saß mit dem Rücken an einen Baumstamm gelehnt, als wäre sein Kopf von dem Projektil festgenagelt worden. Liassegs Kugel hatte einen Krater in Gonzalez’ rechte Stirnhälfte geschlagen. Von dort rannen Blut und Gehirnmasse zum Mund. Es sah aus, als verzehrte der Tote sein eigenes Gehirn.
Liasseg rieb sich den Arm, und blickte ungläubig auf das bizarre Bild.
Adrian zog ihn zu den Wartenden, und sie setzten sich zu Violetta und Sebastian an den Fuß des Hochsitzes.
Liasseg überließ die Deutschen zunächst ihrer Wiedersehensfreude.
„Bevor ich die Polizei verständige, habe ich eine Bitte an Sie“, sagte er schließlich.
Sechs Augen richteten sich auf ihn.
„Ich brauche von jedem eine genaue Beschreibung, was seit gestern Nachmittag passiert ist. Natürlich mit Ausnahme von Herrn Krix, mit dem ich schon gesprochen habe. Und zwar wirklich alles.“ Mit ernstem Gesicht fuhr er fort: „Auch Details zu Mails, Telefonaten und so weiter.“
Adrian starrte Liasseg irritiert an. „Haben Sie denn nicht längst alles vom BND bekommen?“
„Ja schon, aber niemand ist so dicht am Geschehen wie Sie.“
„Der da hinten …“, angewidert deutete Violetta auf Gonzalez, „… war eine große Nummer in der Organisation. Er hat gesagt, dass siebzehn Männern und Frauen in spanischen Behörden für dieses Verbrechersyndikat arbeiten. Siebzehn!“
Liasseg starrte sie ungläubig an.
„Wartet mal!“, sagte Adrian plötzlich. „Es gab noch einen weiteren Helfer, den Sie verhören müssen.“
„Erst möchte ich mit Ihnen beiden sprechen.“
Als Violetta mit ihrer Schilderung bei
Weitere Kostenlose Bücher