Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
Vom Netzwerk:
Personalien des Kerls, den wir heute Morgen festgenommen haben. Er heißt Pierino Poppeliani und stammt aus Florenz.“
    „Italien“, knurrte Sebastian, „steht auf Ponisegas Liste!“
    „Ja!“, stimmte Adrian zu.
    „Liste? Was für eine Liste?“
    „Sie haben doch sämtliche Dokumente aus Deutschland bekommen, oder nicht?“
    „Aber nicht auswendig gelernt“, gab Liasseg zurück.
    „Okay. Italien gehört zu den Ländern, wo Morde mit gravierten historischen Messern an Bankern verübt wurden“, erklärte Adrian.
    „Ach so. Ja, das habe ich gelesen. Wir werden herausfinden, ob Poppeliani etwas damit zu tun hat.“ Bevor Liasseg wieder nach oben ging, fragte er: „Wie weit sind Sie?“
    „Fast fertig. Vielleicht noch eine halbe Stunde.“
    „Gut.“
    Die Struktur der Bände ähnelte sich. Immer verwendeten die
    Archivare etwa eine Seite pro Kalenderjahr. Beim Lesen entstand der Eindruck, als wären die Ereignisse des ganzen Jahres in einem Zug niedergeschrieben worden.
    Nach der Lektüre schauten die beiden Männer sich mit geröteten Augen an und schüttelten enttäuscht den Kopf. Sollten sich in diesem geheimnisvollen Haus in Villanuovo wirklich keine Hinweise verbergen? An dem Ort, zu dem mehrere Quellen sie geführt hatten und der Menschen das Leben gekostet hatte?
    Als sie aus dem Haus traten, strahlte die Sonne und hauchte den düsteren Gesichtern der Deutschen wieder Leben ein.
    Sebastian überlegte laut: „Mir geistern Poppelianis Worte durch den Kopf, die er vorhin bei dem Verhör gestammelt hat. Kapelle , beschützen , alt . Das ist ein Hinweis auf …“ Plötzlich rannte er ins Haus zurück.
    „Was hat er denn jetzt wieder?“ Adrian folgte ihm.
    Sebastian wandte sich der Kellertreppe zu und stieg nach unten.
    „Überleg doch mal: Kirche, Oliven, Messer, Metall, Morde, Blut, Kiste, Folter … Was passt dabei überhaupt nicht ins Bild?“
    Eine tiefe Falte zeigte sich auf Adrians Stirn.
    „Volkskunst, Adrian, Volkskunst!“ Zielstrebig marschierte Adrians Freund zum Ende des Kellerraums und blieb vor der Wand stehen. Er betrachtete die laienhaften Werke, die dort hingen, überwiegend Landschaftsdarstellungen mit Motiven aus der Olivenernte. Die ältesten waren gut erhaltene Holzschnitte.
    Sebastian betrachtete jedes einzelne eingehend, betastete sie und fuhr mit den Fingern darüber. Dann nahm er sie von der Wand. Bis auf eines, das an der Wand befestigt zu sein schien. „Versuch mal, ob du es entfernen kannst“, sagte er zu Adrian.
    Dieser versuchte es, doch es ließ sich keinen Millimeter bewegen.
    Nun betrachteten sie das Kunstwerk genauer. Es hing genau in der Mitte der Wand. Die fünfzig mal siebzig Zentimeter große Holztafel zeigte einen nach oben geschwungenen Olivenzweig mit Früchten daran. Einige davon waren vom Künstler detailgetreu ausgearbeitet worden, andere lediglich durch eine tiefe Einkerbung angedeutet. Das verlieh dem Werk einen reliefartigen Charakter.
    „Drei“, sagte Sebastian in die Stille, drehte sich um und ging nach oben.
    Nachdenklich schaute sein Freund ihm hinterher, bevor er sich wieder dem Holzschnitt zuwandte, um zu verstehen, was Sebastian meinte. Adrian zählte achtzehn Früchte, acht kleine, sieben mittelgroße und drei große. Die Vertiefungen der großen Früchte erzeugten den dreidimensionalen Effekt. Plötzlich wusste er, was sein Freund meinte.
    Gleich darauf kam Sebastian mit der Kette mit den Metalloliven wieder zurück in den Keller. Wortlos stellte er sich vor den Holzschnitt. Er hielt die Kette mit den Metalloliven davor und sah, dass die Früchte an der Kette genauso groß waren wie die drei herausgeschnitzten. Sebastian drückte eine in das Gegenstück der Holztafel. Es passte.
    Sebastian wiederholte den Vorgang mit den anderen Oliven. Als sie die drei Früchte nacheinander in die Auskerbungen gedrückt hatten, starrten sie gespannt auf die Tafel. Doch nichts geschah.
    „Hilfst du mir?“, fragte nun Adrian seinen enttäuschten Freund.
    „Du nimmst die linke, ich die beiden anderen. Wir drücken sie jetzt gleichzeitig in die Öffnungen und halten die Oliven dabei fest.“
    Als sie gleichzeitig auf die Früchte drückten, klickte es. Die unbewegliche Holztafel schwang einen winzigen Spalt vor. Dann bemerkten sie ein Scharnier, das sich hinter der Befestigung versteckt hatte. Knisternde Anspannung erfasste die Freunde. Als sie die Klappe öffneten, zitterte Sebastian Krix vor Erregung. Ein Schwall von Staub quoll heraus.
    Der stickige

Weitere Kostenlose Bücher