MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)
Gonzalez’ Tod angekommen war, kündigte mächtiges Dröhnen einen Hubschrauber an. Über den Baumwipfeln verharrte er. Nacheinander glitten zwölf Soldaten aus dessen Bauch herunter.
Liasseg übernahm das Kommando, gab den Soldaten Anweisungen und informierte die Polizei. Und er forderte neue Akkus für die Handys an. Vor nicht einmal fünfzehn Minuten waren sie zu dem Hochsitz gekommen waren, doch der Spanier hatte bereits alles unter Kontrolle.
Schließlich ging er mit drei Soldaten und den Deutschen zurück zu dem SUV. Adrian fuhr den Wagen bis zur Kurve vor dem Haus des Dorfarchivars. Die Elitekämpfer schwärmten aus und begannen mit der Durchsuchung. Kurz darauf trat einer der Männer vor die Tür und senkte den Daumen. Liasseg und die Deutschen rückten vor.
Jetzt durchsuchten die Soldaten auch die Baustellen auf der Rückseite. Schließlich kehrten sie zurück und erstatteten Bericht.
„Der andere Helfer, von dem Sie gesprochen haben, ist nicht auf dem Grundstück. Wo könnte der sich verkrochen haben?“, fragte Liasseg.
Adrian überlegte. „Die Fahrzeuge stehen noch hier. Also ist er zu Fuß unterwegs und wahrscheinlich noch in der Nähe.“
„Okay“, meinte Liasseg knapp und wählte eine Nummer. Kurz darauf schwoll das Helikopterdröhnen wieder an. Augenblicke später kreiste er über dem Anwesen und suchte die Gegend ab. Dann verharrte der Hubschrauber dröhnend an einer Stelle.
Der Pilot erstattete Liasseg Bericht.
„Unter ihm befindet sich ein altes Gemäuer. Davor haben sie einen einzelnen Mann mit einer Waffe entdeckt und schnappen ihn gleich“, sagte Liasseg.
Soldaten seilten sich von dem Helikopter ab und wurden anschließend mit dem Gefangenen wieder nach oben gezogen. Augenblicke später landete der Hubschrauber bei dem Haus des Quellenhüters.
Das Verhör des Mannes, der sich als Pierino aus Florenz ausgab, war schnell beendet. Er gab an, dass er nichts wusste. Liasseg wurde unwirsch, und man sah ihm an, dass er den Mann am liebsten schütteln wollte. „Und warum stehen Sie mit einem Gewehr vor dem alten Gebäude dahinten herum?“, brüllte er plötzlich.
Der Mann fuhr erschrocken zusammen. Dem anschließenden Gestammel entnahmen die Zuhörer drei Worte: alt, Kapelle, beschützen. Danach sagte Pierino nichts mehr und wurde von der Polizei abgeführt.
Liasseg ordnete die Bewachung des Grundstücks und des Gebäudes an.
Nachdem ein Polizist Adrian von Zollern einen neuen Akku gegeben hatte, rief er Karl-Werner Ponisega gegen acht Uhr in dessen Büro an. Als Adrian von Zollern an diesem Morgen die Stimme des Hauptabteilungsleiters hörte, erinnerte ihn der Klang an eine alte Schallplatte: müde und angeschlagen.
„Sie haben uns heute Nacht ganz schön in Atem gehalten!“
Adrian lachte. „Uns war auch nicht langweilig.“
Dann berichtete Adrian, was seit dem letzten Gespräch geschehen war.
„Ich habe Ihnen die Suppe eingebrockt, als ich darauf bestanden habe, dass ein spanischer Agent Sie begleitet“, stellte Ponisega fest.
„Niemand kann Ihnen etwas vorwerfen, wenn der spanische Geheimdienst mir ein faules Ei zuweist.“
Nun wurde Ponisegas Stimme bestimmter. „Aber Frau Krix nehmen Sie sofort aus den Ermittlungen.“
„In Ordnung“, versprach Adrian von Zollern.
„Wie wollen Sie weiter vorgehen?“
„Jetzt steht die Untersuchung in Villanuovo an.“
„Gut. Und sprechen Sie Liasseg auf Solano an. Er ist vom Radar der spanischen Kollegen verschwunden. Ich möchte mehr darüber wissen.“
Nach dem Gespräch ging Adrian zu Violetta und legte ihr den Arm um die Schultern. „Jetzt müssen wir uns trennen; Berlin besteht darauf. Und ehrlich gesagt, ich auch.“
Violetta schüttelte heftig den Kopf. „Nein!“
Adrian und Sebastian redeten ihr zu, und schließlich gab sie nach. Ein Arzt behandelte ihre schweren Verletzungen an den beiden Fingern, und gab ihr ein Schmerzmittel.
Dann wandte Violetta sich den Tränen nahe wieder an Adrian. „Es waren … außergewöhnliche und spannende Tage mit dir.“
Adrian merkte, dass Violetta zu lächeln versuchte. Obwohl sie Schmerzen hatte, zeigte sie ihm ihren unwiderstehlichen Augenaufschlag und sagte: „Und es war gefährlich eng in dieser Kiste.“ Schluchzend fügte sie dann hinzu: „Du sagst mir, wie es weitergeht?“
Mit einem Kloß im Hals antwortete Adrian: „Klar.“
Sebastian umarmte seine Schwester und verabschiedete sich von ihr. Bevor der Polizist sie nach Albacete zu ihrem Geländewagen brachte,
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