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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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beiden Freunde sie auf und schleppten sie weg.
    Darunter war nichts als fest gestampfter Mutterboden.
    Liasseg hob ein Loch aus. Nichts. Dann entfernten sie auch die angrenzenden Platten, doch sie fanden nichts. Schweigend legten sie die Steinplatten zurück.
    „Und wenn unsere Messung falsch ist?“
    Die Deutschen sahen Liasseg erwartungsvoll an.
    „Räume sind dreidimensional, wir haben nur zwei Dimensionen berücksichtigt“, fuhr der fort.
    Adrian schüttelte sofort den Kopf. „Schauen Sie doch nach oben. Die dritte Dimension ist vollkommen irrelevant, weil sich der Achsenschnittpunkt irgendwo dort in der Luft befindet.“
    „Okay. Aber was ist mit dem Dach?“, fragte der Spanier.
    „Aus drei Gründen macht das keinen Sinn“, erklärte Adrian. „Erstens würde das Kirchendach dem Gegenstand keinen Schutz bieten. Zweitens ist die Entdeckungsgefahr relativ hoch. Und drittens wäre es mathematisch falsch: Der Schnittpunkt der Raumachsen kann nicht auf der äußeren Begrenzungslinie liegen.“
    Liasseg warf ihm einen trotzigen Blick zu. „Ich steige trotzdem hoch!“
    Die zähen Ranken machten das Klettern zu einem Kinderspiel. Sie wucherten über die Steine und boten einen guten Halt. Oben angekommen, schätzte Liasseg die Lage des Mittelpunkts und untersuchte das Dach darum herum. Als er wieder hinuntergeklettert war, schüttelte er den Kopf.
    Adrian wählte Peter Kants Nummer.
    „Da verbinde ich Sie besser direkt mit dem Analysten“, schlug Ponisegas Stellvertreter vor.
    Eine Weile herrschte Stille. Adrian hörte zu und nickte.
    Als das Telefonat beendet war, rannte Adrian nach vorn zum Altar. „Er hat gesagt, dass der Altar im Mittelalter als edel oder das Edle bezeichnet wurde.“
    Sebastian gluckste. „Wir brauchen besseres Werkzeug, um den auseinanderzunehmen.“
    „Vielleicht irrst du dich, Sebastian. Alle Mann anfassen!“
    Adrian dirigierte sie auf die kürzere Seite des schmucklosen Altars. Gemeinsam drückten sie gegen den kalten Stein. Anfangs rührte sich der Sockel nicht, bis sie ihn weiter unten fassten und versuchten, ihn zu drehen. Nun bewegte er sich und gab schließlich eine schuhkartongroße Öffnung frei.
    „… im Mittelpunkt des Edlen“, flüsterte Sebastian.
    Staubiger Brodem entströmte dem Loch. Schweigend starrten die drei Männer hinunter. Dann ging Adrian in die Hocke, um das Versteck genauer anzusehen. Das Loch war ungefähr vierzig Zentimeter tief und mit Steinen ausgekleidet. Auf dem Boden lag ein bräunliches Bündel; sonst war das Versteck leer.
    Vorsichtig griff Adrian hinein und nahm das Bündel heraus. Ehrfürchtig löste er den einfachen Knoten der Schnur, die den Leinenstoff zusammenhielt. Dann entfernte er weitere schützende Leinenschichten und förderte den Inhalt zutage. Ein kleines Kästchen.
    Sofort sagte Liasseg: „Damaszenerstahl! Wunderbare Arbeit!“
    Die Deutschen nickten.
    Adrian klappte den Deckel des Kästchens auf. Darin befand sich ein Stein. Ursprünglich musste er beige gewesen sein. Doch über die Oberfläche hatte sich ein schwarzer Schleier gelegt. Außerdem enthielt es zwei Schriftstücke. Das erste war in deutscher Sprache abgefasst, während das zweite aus einer Folge von Buchstaben beziehungsweise Worten bestand, die auf den ersten Blick keinen Sinn ergaben.
    Als Erstes schaute sich Liasseg den Stein genauer an. „Poröser Sandstein“, sagte er und zerrieb etwas vom schwarzen Belag zwischen den Fingern. „Ruß. Das Ding lag im Feuer.“
    Dann prüfte Sebastian den Stein sorgfältig. Plötzlich rief er aufgeregt: „Ich fühle etwas!“
    „Was?“, rief Adrian.
    Sein Freund zeigte ihm die Stelle. Unter der dunklen Rußschicht zeichneten sich Vertiefungen ab, die man kaum erkennen konnte. Bei längerem Betrachten zeigte sich eine Wortkette in der Mitte des Steins.
    Liasseg riss zwei Blätter aus seinem Notizblock und sagte: „Hat jemand einen Bleistift?“
    Sie schüttelten den Kopf.
    Der Spanier sprang auf. Er ging hinaus und redete mit den Soldaten. Dann kehrte er mit einem ziemlich stumpfen Stift zu Adrian von Zollern und Sebastian Krix zurück.
    Liasseg drückte sein Notizpapier auf den Stein, und Adrian fuhr mit dem Stift darüber, bis sich die feinkörnige Maserung des Steins in der dunklen Bleifläche abzeichnete. Wie von Geisterhand erschienen schemenhaft einzelne Buchstaben und fügten sich zu Worten, schließlich zu einem Satz aus sechs Worten. Der Satz hob sich deutlich von dem Papier ab, und es wirkte, als leuchteten die

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