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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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anzüglichen Grinsen. „Und dann kriege ich alles aus dir raus, was ich wissen will!“
    „Kein Ahnung, was Sie von mir wollen“, antwortete Violetta kühl. Sie hatte Angst.
    Bevor Gonzalez in die Calle del Capitán Cortés einbog, sah er im Rückspiegel den Helikopter über der Klinik kreisen und schwarze Mannschaftswagen vorfahren. So schnell es ging raste Gonzalez zur Stadtgrenze.
    „Ja, das Kommando ist gerade eingetroffen“, bestätigte Adrian von Zollern. Hauptabteilungsleiter Ponisega hörte seiner knappen Schilderung der Ereignisse am Telefon atemlos zu.
    „Erklären Sie dem Sondereinsatzkommando die Lage! Danach
    rufen Sie mich wieder an!“ Ponisega legte auf.
    Adrian von Zollern beschrieb dem Einsatzleiter Personen, Namen, Orte und die Ereignisse, so gut er konnte. Der Mann hörte zu, stellte einige Fragen. Dann ergingen seine Befehle an die Untergebenen. Sebastian wurde bereits ärztlich versorgt.
    Nach einer halben Stunde rief Adrian den Hauptabteilungsleiter zurück.
    „Kennen Sie einen Spanier namens Joel Moridóra?“, fragte Ponisega unvermittelt.
    „Nur den Vornamen.“
    Ponisega las die Personenbeschreibung vor.
    „Das ist der Kerl!“
    „Ihr Interviewpartner?“
    „Genau.“
    „Er ist tot.“
    „Doch nicht durch Sebastians Schlag?“
    „Nein. Der Gerichtsmediziner hat ihn gerade angeschaut. Diese Verletzung sei zwar ernst, aber nicht tödlich gewesen.“
    „Wer kann ihn getötet haben?“
    „Ich stehe in Verbindung mit dem spanischen Innenministerium. Sie fangen sofort mit der Obduktion an.“
    „Aber Joel befand sich in Polizeigewahrsam. Wie sollte ein Fremder an ihn herangekommen sein?“
    „Darüber mache ich mir ebenfalls Sorgen.“
    Adrian von Zollern schwieg einen Moment. „Vertrauen Sie Ihren spanischen Kollegen?“
    „Ja. Einige kenne ich schon seit Jahrzehnten.“
    „Wie machen wir weiter?“, fragte Adrian.
    „Ihr Verhalten ist den ausländischen Kollegen nicht vermittelbar.
    Damit es keine Verwicklungen gibt, halten Sie sich ab sofort an folgende Bedingungen …“
    Adrian von Zollern seufzte.
    „Erstens: Wir setzen uns mit den Spaniern in Verbindung wegen Frau Krix’ Befreiung. Zweitens: Sie übernachten heute in Gewahrsam des spanischen Geheimdienstes, der auch ein paar Fragen an Sie hat. Alle Fakten liegen dort bereits auf dem Tisch, also antworten Sie den Kollegen wahrheitsgemäß. Drittens wird Ihnen in Spanien ein Offizieller zur Seite gestellt.“

Russland, Anfang des 17. Jahrhunderts
    Während des langen Ritts nach Russland beobachtete Edoardo seinen Freund. Was in Čachtice begonnen hatte, bestätigte sich auf der Reise: Braulio veränderte sich.
    In den letzten zwei Wochen hatte er immer wieder festgestellt, dass die Anzeichen in Čachtice – schroffe Befehle, herrischer Ton, selbstherrliche Arroganz und der überflüssige Mord – keine Ausnahmen waren. Braulio verhielt sich wie ein Wüstling und beschimpfte sie wegen jeder Kleinigkeit aufs Übelste. Er verbreitete Missgunst in der Gruppe. Das gemeinsame Motiv für ihr Tun spielte in den Gesprächen eine immer untergeordnetere Rolle.
    Als Braulio Ostrogón während einer Rast einen der Männer aus nichtigem Grund schlug, war der Höhepunkt erreicht. Der Geschlagene beschimpfte Braulio und gemahnte an den Schwur und an die Chronik, an das alte Unrecht, auf denen ihr Handeln fußte. Dabei weinte der gestandene Mann. Und er forderte Braulio auf, sich bei ihm zu entschuldigen.
    Zunächst herrschte Schweigen.
    Augenblicke später schrie der Geschlagene gellend. Mit aufgerissenen Augen fiel er zu Boden. In seiner Brust steckte Braulios Dolch.
    Der Mörder drehte sich um und blickte in den Kreis der Männer. Seine rot unterlaufenen Augen ließen keinen aus, jedem schien er mit starrem Blick bedingungslose Treue abzuverlangen.
    Doch die Blicke der Männer sagten etwas anderes.
    Als der Mann röchelnd starb, schrie Braulio: „Unsere Mission erfordert Treue und Gehorsam! Bis in den Tod! Ihr macht, was ich sage! Wer daran Zweifel hat, sage mir das jetzt!“ Wieder starrte er sie an.
    Niemand meldete sich.
    „Gut. Zieht ihn aus, packt seine Sachen ein, und werft ihn da drüben ins Gebüsch!“
    Als das erledigt war, bestieg Braulio sein Pferd, und die Gruppe setzte sich in Marsch, als wäre nichts geschehen.
    Doch es war etwas geschehen. Edoardo beschloss, Braulio am Abend zur Rede zu stellen.
    Nachdem die Gruppe eine geeignete Lagerstätte für die Nacht gefunden und eingerichtet hatte, fand Edoardo

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