Man Down
Typ sagte: „Falls du irgendwelchen Blödsinn vorhast – ich sag’s dir gleich: Du bist in der Tiefgarage von Überwachungskameras gefilmt worden.“
„Danke für das Vertrauen.“
„Die Polizei hätte dich in wenigen Tagen ausgeforscht.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Ich brauche Geld, das ist alles. Ich bin nicht mal ne Schwuchtel.“
„Schwuchtel?“
„Tunte?“
„Tunte?“
„Wie soll ich dich nennen?“
„Komm mir bloß nicht blöd, du“, sagte er, aber er meinte es nicht böse. „Wenn du nicht schwul bist, warum machst du das denn?“
„Ich will wissen, wie’s ist.“
„N bisschen bi also?“
„Nein. Ich will wissen, wie es ist, zu ficken ohne zu lieben. Ficken und dafür bezahlt werden. Ficken, weil man anders das Geld nicht verdienen kann.“
Er öffnete seine Hose und holte seinen Schwanz heraus. „Dann leg los, Süßer. Zeig mir, ob du das Geld wert bist.“
„Wasch ihn zuerst“, sagte ich.
„Ich soll mich waschen?“, lachte er und riss sich ein wenig zu heftig die Krawatte vom Hals. „Du stinkst nach Alk und Rauch und trägst verdreckte Kleider und willst, dass ich mich wasche?“
„Wasch ihn oder ich hau wieder ab.“
„Schon gut“, sagte er. „Wollte sowieso noch duschen. Setz dich ins Wohnzimmer.“
Er verschwand hinter einer Tür, stieß sie dann aber nochmals auf. „Das mit der Überwachungskamera stimmt.“
„Dass ich nicht schwul bin auch.“
Während der Typ duschte, soff ich im Wohnzimmer seinen Cognac. Ich hatte Schiss, nüchtern zu werden. Ich wusste, das Schlimmste würde sein, wenn er mir dabei zusah. Wenn seine Augen auf mich gerichtet waren. Auf mich. Nicht auf dich. Nicht auf ihn. Nicht auf sie. Nein! Auf mich. Er würde sehen, wie ich seinen Schwanz lutschte. Er würde nen kleinen, billigen Stricher sehen.
Er kam zurück, ein Handtuch um die Hüften gebunden. Er stellte sich vor mich, ich lag auf der Couch. Er hatte einen Ständer, der am liebsten ein Loch durch den Stoff gebohrt hätte, so scharf war er auf meinen Mund. Ich war froh, dass ich keine Erektion bekam. Ich war keine Schwuchtel. Ich war nicht mal bi. Aber im Grunde war es doch scheißegal, was ich war. Ich wollte nur Marion sein. Wollte fühlen, was sie gefühlt hatte. All die Wochen. Ich wollte Marion verstehen, verdammt! Wollte genauso gedemütigt werden.
Ich löste das Handtuch, sein Scheißding klatschte mir ins Gesicht. Ich machte es, wie Marion es bei mir gemacht hatte. Ich küsste ihn erst, dann leckte ich ihn von oben bis unten, lutschte ihn, spielte mit den Eiern, und am Ende wichste ich ihn hart und schnell vor offenem Mund. Ich war bereit, das Zeug zu schlucken, denn ich war viel zu betrunken, um irgendwas zu schmecken. Das viele Bier, der Wodka und der Cognac hatten meinen Mund betäubt.
„Hey, hey“, sagte er, knapp vor dem Abspritzen. „Ich möchte deinen Schwanz lutschen, bevor ich komme.“
„Vergiss es.“
„Ich leg noch was drauf, hörst du? Ich leg noch was drauf. Ich leg nochmals 100 drauf!“
„Nein.“
„150!“
Ich zuckte mit den Schultern, ich zog mich aus, legte mich auf den Tisch, winkelte die Beine an, ich schloss die Augen, damit ich sein Gesicht nicht sehen musst, er machte den Schwanz hart und lutschte ihn, küsste meine Eier, er hechelte wie ein Hund und wichste sich, er spritzte mich voll, es war mir egal. Ich wollte nur, dass es schnell vorbeiging.
In der Nacht träumte ich, dass ich in Shanes Wohnung wäre, ich saß in seinem Sessel, übersät von Brandflecken, und Shane lag auf der Couch. Wir sahen in die Glotze, auf einmal sprang Shane auf, stellte den Ton leiser und sagte: „Fuck. Jetzt ist es aus.“ Mir fiel der Joint aus der Hand und ich fragte, was denn los sei, aber er meinte nur, dass wir jetzt alle sterben müssten. „Hörst du nicht die Schreie draußen? Hörst du die Menschen nicht schreien?“ Ich fragte warum und wieso, ich bekam Panik, aber Shane antwortete nicht. Er war auf die Couch zurückgesunken. Da hörte ich die Schreie auch, und ich packte Shane am Arm, da löste sich der Arm von Shanes Körper und ich hielt den blutigen Stumpf in der Hand. Ich rief noch seinen Namen, aber er konnte mich nicht mehr hören. Er war schon tot.
***
Als ich am Morgen auf der Wohnzimmercouch aufwachte, hatte ich das Gefühl, die ganze Welt würde über mir einstürzen. Die Wände, die Decke, der Himmel, alles krachte auf mich. Ich wollte aufstehen, aber der Schmerz in meinem Schädel ließ mich zusammenfahren. Ich war nackt,
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