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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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eine ätzende Hautkrankheit entwickelt. Sein Schwanz peitschte wild hin und her. Er schlug mit seinen Krallen nach Vayl. Er grub sie in seinen Rücken, was tiefe Kratzer hinterlassen sollte, die sich zunächst mit Gift und dann mit Blut füllen mussten. Doch nichts davon geschah.
    Vayl ließ Lung los und sprang von ihm fort. Ich rappel- te mich auf die Füße, den Blick fest auf die Wunden ge- richtet. Ich konnte nicht glauben, was ich sah.
    »Vayl«, flüsterte ich. »Was passiert mit dir?«
    »Die Kraft, dir du mir heute Nacht mit deinem Blut gegeben hast«, sagte er triumphierend. »Erinnerst du dich noch, wie ich sagte, ich könnte eine Veränderung spü- ren?«
    »Ja.«
    »Es ist eine zweite cantrantia . Die Fähigkeit, die Kraft eines anderen Vampirs aufzunehmen und zu meiner eige- nen zu machen.«
    Ich näherte mich ihm weit genug, um die Risse in sei- nem Hemd zu berühren, durch die ich sah, was darunter war. »Eis«, stellte ich fest. »Du trägst eine Rüstung aus Eis.«
    Bergmans Stimme klang blechern und aus weiter Ferne in meinen Ohren: »Was passiert bei euch, Jaz? Was hast du gerade gesagt?«
    »Bergman, du hast doch gesagt, diese Rüstung sei … von Menschen erschaffen. Wie kann sie … Wie kann es …« Ich
war sprachlos, als ich beobachtete, wie Vayls restlicher Rü- cken, Hals, Kopf und Gesicht sich mit Schuppen über- zogen. Eisige weiße Schuppen, die ihm eine eigene, dicke Panzerung verschafften. Das Drachengesicht bekam er nicht. Er entwickelte weder massige Proportionen noch abgefahrene Krallen. Er sah einfach so aus, als hätte er in einem tückischen Schneesturm gestanden.
    Ich berührte seinen Rücken und zog hastig die Finger zurück, die vor Kälte brannten. Seine Kleidung machte sich auch nicht sonderlich gut. In den Hosenbeinen er- schienen Risse, und sein Hemd löste sich praktisch auf. Darunter - wunderschöne weiße Schuppen. Obwohl ich wusste, dass Vayl irgendwie die biologischen Anteile der Rüstung absorbiert und gemäß seiner eigenen Kräfte um- gestaltet hatte, sagte mein Gehirn Blödsinn , und mein Kopf schüttelte sich in absoluter Verneinung.
    Lung konnte es ebenfalls nicht glauben. »NEIN!«, schrie er. »Nicht der weiße Drache!«
    Stimmt ja. Er war hinter Cassandra her, damit sie nicht die Prophezeiung irgendeines toten Mönchs wiederholt. Irgendwas über - ich musterte Vayl und erstarrte vor sei- ner fremdartigen Schönheit - einen weißen Drachen. Nein, den sah ich hier nicht. Aber Lung befand sich ja nicht einmal in der Nähe der Realität. Wenn ich Vayl in irgendeine Prophezeiung hätte einfügen müssen, hätte ich einen weißen Ritter aus ihm gemacht. Und wir wissen ja alle, wie solche Geschichten ausgehen.
    Er schoss sich auf Lung ein wie ein Torpedo, und Lung senkte, da Flucht nun keine Option mehr war, den Kopf und stellte sich ihm.
    Sie prallten aufeinander wie ein Paar Elefantenbullen. Schuppen flogen und Blut floss. Der Boden unter ihren Füßen ächzte. Sie schlugen und schnappten, verloren das
Gleichgewicht und rollten den Abhang hinunter zum Wasser.
    Chien-Lungs großer Nachteil war die Griffigkeit. Er konnte an Vayls glatter Rüstung einfach keinen Halt fin- den. Seine Krallen kratzten harmlos über Vayls Seiten, Kopf und Rücken.
    Vayl, der noch nie in einer so harten Panzerung gekämpft hatte, bewegte sich wie ein Erstsemester beim Football, langsam und unkoordiniert, unsicher, was Winkel und sei- ne eigene Stärke betraf. Doch je länger er kämpfte, umso mehr Selbstvertrauen gewann er. Lungs verwundbare Stel- le immer vor Augen, griff er immer und immer wieder sein Gesicht an, bis dieses nur noch ein unkenntlicher Brei aus Blut und Schleim war.
    Doch im Laufe dieser Attacken löste er die Klinge. Lung stieß sofort seinen Feueratem aus. Der Schutz um Vayls Kopf und an seinem rechten Arm bekam Risse und sprang ab, wobei Splitter in alle Richtungen flogen. Ich duckte mich und hielt mir die Arme über den Kopf, als die töd- lich kalten Geschosse um mich herum einschlugen. Als ich wieder hochblickte, entdeckte ich, dass die Schlacht wei- terging, doch nun kämpfte Vayl darum, Lung von seiner verwundbaren rechten Seite fernzuhalten, die dieser mit Klauen, Schwanz und Zähnen attackierte. So weit, so gut, doch er hatte keine Möglichkeit, gegen die Flammen anzu- kommen.
    »Bergman!«, schrie ich. »Wie lange dauert es, bis das Feuer nachgeladen ist?«
    »Dreißig Sekunden!«
    Scheiße! Ich konnte nicht länger dastehen und den Zu- schauer spielen. Ein

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