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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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konnte.
    »Was feiern wir denn?«, fragte Cole.
    »Cassandras Vision hat sich heute Abend zusammen mit dem Zelt in Rauch aufgelöst«, erklärte ich ihm. »Was bedeutet, dass aus ihr und Preston doch noch etwas wer- den kann.«
    Sofort ging er vor ihr auf die Knie, presste beide Hände auf sein Herz und sagte: »Bitte, meine Schöne, sag mir, dass es nicht so ist. Hast du dein Herz einem anderen ge- schenkt?«
    »Du bist so ein Spinner«, sagte sie, doch sie lachte, als er sich wieder erhob.
    »Ich weiß ja nicht, wie es euch geht«, sagte er anschlie- ßend, »aber einen Brandanschlag zu überleben, macht ir- gendwie hungrig. Wie wäre es, wenn wir den Kühlschrank plündern? Du siehst so aus, als könntest du eine Kleinig- keit vertragen, Vayl.«
    Vayl nickte. »Aber erst einmal eine Dusche«, sagte er.
    »Nicht, wenn ich vor dir da bin«, widersprach Cole und
musterte ihn kritisch. »Und ich glaube, heute Nacht könnte ich das schaffen.«
    Ich mischte mich ein: »Wir müssen uns alle waschen, und ich wette, der Warmwassertank des Wohnmobils kommt mit so viel Verkehr nicht klar.« Ich dachte an den Hotelzimmerschlüssel, den ich in meinem Waffen- koffer versteckt hatte, und plötzlich hatte meine irre Aktion auch eine gute Seite. »Ich werde mir ein Hotel- zimmer nehmen. So kann ich mir eine lange, heiße Du- sche gönnen, während ihr Kerle eure Dreiminutenschich- ten durchzieht.«
    »Das klingt herrlich«, seufzte Cassandra. »Darf ich mit- kommen?«
    Ich zögerte. Jetzt würde ich ihr entweder meine selt- samen Aktionen enthüllen oder ein ausgedehntes Ab- lenkungsmanöver starten müssen, um ihr weiszumachen, ich würde ein Zimmer mieten, das ich bereits gebucht hatte. Aber wisst ihr was? Scheißegal. Die Frau muss- te mich ja nur kurz anfassen, und sie würde die ganze Geschichte kennen. »Aber klar. Lass uns unsere Sachen holen.«
    Cassandra zog mich auf die Füße. »Oh.« Ich blickte auf Vayl hinunter. »Kommst du für eine Stunde oder so zu- recht?«
    Er nickte mit einem seltsam fassungslosen Ausdruck im Gesicht. Als Cassandra und ich gingen, hörte ich noch, wie Cole fragte: »Was war das denn gerade?«
    Und Vayl erwiderte: »Sie haben uns reingelegt. Sei nur froh, dass sie auf unserer Seite stehen.«

19
    C assandra bestand darauf, dass ich als Erste duschen sollte, da es schließlich meine Idee, mein Zimmer und mein seltsamer Tagtraum gewesen sei, der überhaupt erst zu dem ganzen Arrangement geführt habe.
    »Dir ist schon klar, dass dieses ganze Problem mit dei- ner Beziehung zu Matt zu tun hat, oder?«, fragte sie, als ich ihr erklärt hatte, wie ich zu dem Zimmerschlüssel ge- kommen war.
    Ich nickte.
    »Ich wünschte nur, Gregory wäre nicht einfach ge- gangen. Ich bin mir sicher, dass er dir hätte helfen kön- nen. Vielleicht sollten wir ihn anrufen.« »Mir ist noch jemand anders eingefallen, mit dem ich reden kann«, sagte ich nur, und dabei beließen wir es dann.
    Mir macht Dreck nicht sonderlich viel aus, weil man nach der anschließenden Dusche immer dieses blitzblan- ke Sauberkeitsgefühl hat. Ich saß gerade auf dem Bett, zappte durch die Fernsehkanäle und fühlte mich, als könnte ich in einer Seifenwerbung mitspielen, als es an der Tür klopfte.
    Wahrscheinlich Cole mit seinem Hundeblick, der sich ein wenig Heißwasserzeit erbetteln will. Ich öffnete die Tür.
    Im Türrahmen stand David, in seinem dunkelblauen Schutzanzug. »Jasmine, sie kommen!«
»Wie haben sie uns gefunden?«, flüsterte ich, während ein kleiner Kerl auf einem schweißnassen Pferd durch meinen Verstand galoppierte und schrie: »Die Vampire kommen! Die Vampire kommen!«
    »Vielleicht hat Matt es ihnen verraten.«
    Ich schlug ihm gegen den Arm. Fest. »Matt würde uns niemals verraten.«
    Davids Blick machte deutlich, dass er anderer Meinung war, doch er war klug genug, die Klappe zu halten.
    Ich warf mir mein Schulterholster über und schnallte es fest, während ich mich prüfend im Gang umsah.
    Alles klar , signalisierte David.
    Vorsichtig schob ich mich neben ihn in den Gang hi- naus. Hellgelbe Wände. Burgunderroter Teppich mit großem Blumenmuster. Goldene Beschläge. Süßes Mit- telklassegefühl, das den Horror irgendwie noch verdrei- fachte. Jetzt brauchten wir nur noch den Soundtrack von Psycho, und wir könnten direkt ins Irrenhaus wan- dern.
    Dave versetzte mir einen Schlag gegen die Schulter. »Reiß dich zusammen!«, zischte er. Vertrau ruhig darauf, dass dein Zwillingsbruder es mitkriegt, wenn du kurz

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