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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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großartige Zeit zusammen.
    Jericho und Cassandra hatten sich gegenüber von Cole, der schon wieder die Füße hochgelegt hatte, auf Mary- Kate niedergelassen. Cole sah aus, als wollte er auf eine Beachparty gehen, mit kurzen Jeans und einem grünen
Hawaiihemd, auf dem große Palmwedel zu sehen waren. Bergman, der eine braune Arbeitshose und ein T-Shirt trug, auf dem METEORITEN AN DIE MACHT stand, hatte den Beifahrersitz umgedreht und darauf Platz ge- nommen, also nahm ich den Fahrersitz, der ebenfalls zum Wohnbereich umgedreht war.
    Vayl und ich hatten nicht über eine solche Situation gesprochen, also wusste ich nicht, wie viel unserer Mis- sion er Jericho enthüllen würde. Deshalb hielt ich es für eine gute Idee, selbst ein wenig fischen zu gehen, bevor ich unsere schicken Geheimnisse preisgab.
    »Was genau machst du denn so beim SWAT-Team?«, fragte ich.
    »Das hängt von der Situation ab«, meinte Jericho. »Wenn wir zum Beispiel ein Gebäude stürmen, um einen bekannten Drogendealer oder einen schwarzmagischen Händler hochzunehmen, bin ich normalerweise der Kerl am Rammbock. Wenn es eine Pattsituation oder eine Gei- selnahme ist, bin ich bei den Scharfschützen.«
    Mir kam eine so großartige Idee in den Sinn, dass ich mich am liebsten auf Bergman gestürzt und ihn damit erwürgt hätte. Doch Jerichos Anwesenheit zwang mich dazu, still sitzen zu bleiben und zu hoffen, dass irgend- jemand in der Nähe eine Bank überfiel. Würde man dafür nicht das Sondereinsatzkommando rufen?
    In diesem Moment klingelte Jerichos Telefon, was ich klar für ein Gotteszeichen hielt. Sollte es das wirklich sein, würde ich bereitwillig zumindest einmal in diesem Jahr in die Kirche gehen. Fast zeitgleich klopfte es an der Tür. Cole ging hin, um nachzusehen. Er sprach mit unse- rem Besucher, den ich aus meiner Position nicht sehen konnte, und schaute dann verwirrt zu mir. »Der Typ fragt, wo sie unser neues Zelt aufstellen sollen?«

    Diese Frage brachte mich in einen echten Konflikt, denn Jericho hatte angefangen, in sein Telefon zu schrei- en, was bedeutete, dass ich Bergman meinen neuen Plan mitteilen könnte. Doch mir tat nicht nur derjenige leid, der den Ärger des SWAT-Polizisten auf sich gezogen hat- te, ich wollte auch unbedingt hören, was er sagte. Zum Glück lauschten Cassandra und Bergman schamlos, wes- halb ich meine brillante Idee für später aufbewahrte und zu Cole an die Tür ging.
    Ein kleiner, dicker Mann in weißem Overall und Stet- son nickte mir höflich zu. Er sprach um einen dicken Brocken Kautabak herum, der bei jedem Wort aus seinem Mund zu springen drohte.
    »Guten Morgen, kleine Lady«, sagte er zu mir. »Sie müssen sich nicht mit diesem Chaos rumschlagen. Ihr Mann hier wird sich darum kümmern.«
    Cole legte mir einen Arm um die Schulter - nach außen hin eine freundliche Geste, aber eigentlich war es eine Warnung. Nein, Jaz, nicht den Möchtegern-Elvis erwürgen. Ich musterte die abgewetzten weißen Cowboystiefel des Mannes. Sie befanden sich mitten auf Bergmans Stromstoßmatte. Der Pffft -Knopf schien mich aus seiner Kontrollbox fröhlich anzublinken, die keine zwei Meter von mir entfernt stand. Es wäre so einfach …
    Komm schon, Lucille, unternimm etwas. Jaz steht schon fast der Schaum vor dem Mund. »Tut mir leid, wie waren doch gleich Ihr Name und der Name Ihrer Firma?«, frag- te ich liebenswürdig.
    »Tom Teller, von Tom Tellers Zelte und Planen.« Oh je, ihm lief eine schmale Spur Tabaksaft über das Kinn. Er wischte ihn mit dem Ärmel ab, lehnte sich zur Seite, und spuckte. Das Problem war nur, er lehnte sich nicht weit genug zur Seite. Eine Batzen halbfeste Masse traf
die Stromstoßmatte, die - schließlich war sie ein Berg- man’scher Prototyp - ein wenig empfindlicher auf Flüs- sigkeiten reagierte als beabsichtigt.
    Tom Teller zog das Auftragsformular auf seinem Clip- board zurate und sagte dann zu Cole: »Chin Lang Acro- batics hat uns angeheuert, um die Überreste des Feuers von gestern zu beseitigen und ein neues Showzelt zu er- rich… aaaAAAaaahh !«
    Tom Teller stand plötzlich auf den Zehenspitzen und streckte die Hände gen Himmel, womit er eine bemer- kenswerte Imitation der Ballerina ablieferte, die, als ich acht war, jedes Mal eine Pirouette gedreht hatte, wenn ich mein Schmuckkästchen öffnete. Cole zeigte erstaunliche Selbstbeherrschung, indem er nicht anfing zu lachen, und streckte eine Hand nach Tom aus, wobei er allerdings da- rauf achtete, unseren Besucher nicht zu

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