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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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du die Klappe hältst.« Mit einer ausho- lenden, dramatischen Geste legte er den Handrücken an die Lippen. »Schon besser.« Ich schwang die Beine von Ashley und sah zu Cassandra.
    »Woher kommen die Frühstückssachen?«, fragte ich, als ich neben einem Blech frisch gebackener Zimtrollen ge- rührte Eier entdeckte.
    Sie lächelte erwartungsfroh. »Jericho kommt vorbei.« Ich hätte es wissen müssen. Ihr Haare waren wie eine Krone um ihren Kopf geschlungen, sie sah also date- fertig aus. Außerdem hatte sie ihren besten Schmuck an- gelegt und trug ein eng anliegendes weißes Kleid mit roten Sprenkeln.
    »Weiß er das bereits?«, fragte ich.
    »Das wird er, sobald du ihn angerufen hast.«
    Ach ja, ich hatte Shao ja versprochen, dass ich heute Morgen mit ihm reden würde. Natürlich war das zu ei- nem Zeitpunkt gewesen, als ich noch große Hoffnungen gehabt hatte, Lung eliminieren und anschließend nach E. J.-Land zurückkehren zu können.
    »Habe ich seine Nummer?«
    Cassandra schob mein Handy und eine Visitenkarte über den Tresen. Ich wählte.
    »Hier Preston.«
    »Sergeant Preston, hier spricht Jaz Parks. Wie geht es Ihnen heute?«
    »Na ja, dank Ihrer Hilfe bin ich nicht durchgebraten.«
    »Ich kann Ihnen versichern, dass wir alle sehr erleich-
tert darüber sind, lebend aus diesem Schlamassel heraus- gekommen zu sein, und dass es einfach großartig war, wie Sie uns geholfen haben. Was auch der Grund ist, warum ich anrufe. Wir haben uns gefragt, ob Sie, na ja, bevor Sie mit Ihrem Sohn in den Zoo aufbrechen, zum Frühstück vorbeikommen könnten. Es gibt da ein paar Dinge, die wir gerne mit Ihnen besprechen würden.«
    »Sicher, ich bin gleich da.« Klick.
    Ich hielt das Telefon hoch und schaute Cassandra an. »Er hat aufgelegt. Ist das unhöflich, oder bin ich nur …?« Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Bergman schloss die Laptops, sprang hoch, schnappte sich das Laken, unter dem ich geschlafen hatte, und ver- hüllte damit den Tisch. Dann rannte er ins Schlafzimmer, um zu sehen, wessen Gesicht dort auf dem Monitor zu sehen war, während Cassandra zur Tür ging. Ich signa- lisierte ihr, noch einen Moment zu warten, während Cole und ich den Fernseher im Wohnbereich und das damit verbundene Equipment ausschalteten.
    »Wie sieht’s aus, Bergman?«, rief ich.
    »Alles klar«, sagte er, als er in die Küche zurückkam.
    Ich nickte Cassandra zu, damit sie die Tür öffnete. Auf unserer Fußmatte stand Preston und stützte die Hände in die Seiten. Er war nur leicht außer Atem.
    »Wo waren Sie denn?«, fragte Cassandra.
    »Ich habe gefischt.«
    »Ich sehe hier weder Rute noch Rolle.«
    »Nach Beweisen«, erklärte er. »Dieser durchgedrehte Kerl, der Sie gestern Abend angegriffen hat, ist verschwun- den. Ich schätze, mit Ihnen allen als Zeugen kann ich ihn für eine ganze Weile wegsperren, also habe ich mich ein wenig umgesehen und herauszufinden versucht, wohin er verschwunden sein könnte.«

    »Na, ist das nicht nett?«, fragte Cassandra und schenkte mir ein gequältes Lächeln. »Ist das nicht nett, Jaz?«
    »Und wie es das ist.« Wie viele Fäden hat der Kerl gezogen, um zu dieser Zeit an diesem Ort zu sein? »Mögen Sie Eier, Sergeant Preston?«
    »Bitte, nennen Sie mich Jericho.«
    Also nannten wir ihn Jericho, und er wurde Cole und Bergman offiziell vorgestellt. Danach aßen wir. Anschlie- ßend entschuldigte ich mich, um mich ein wenig frischzu- machen, da ich mich langsam vor mir selbst ekelte. Als ich zurückkam, hob Cole anerkennend eine Augenbraue, als er mein Outfit sah.
    Ich trug eine Neuerwerbung, eine kobaltblaue Bluse mit Dreiviertelärmeln und einem hohen, viktorianischen Kragen, der die Bissspuren verdecken würde, sollte es mal welche geben. Im Moment gab es keine. Aber man wusste ja nie. Bei unserer letzten Mission war ich gezwungen gewesen, Vayl meinen Hals anzubieten, als sein Blutvor- rat verseucht gewesen war. Außerdem trug ich eine graue Nadelstreifenhose und meine schwarze Lederjacke, unter der Kummer verborgen war. Und ich hatte meine übli- chen Notfallwaffen dabei, inklusive der Machete in mei- ner rechten Tasche. Ich steckte die Hand in die linke Ta- sche und berührte den Ring, der darin lag. Und zum ersten Mal dachte ich: Vielleicht muss er mich gar nicht an Matts Tod erinnern und daran, wie schrecklich ich ihn manchmal immer noch vermisse. Vielleicht kann er mir dabei helfen, mich an unser gemeinsames Leben davor zu erinnern. Gott, wir hatten eine

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