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Man lebt nur ewig

Titel: Man lebt nur ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rardin Charlotte Lungstrass
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berühren. »Mann, alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Was zur Hölle war das?«, rief Tom Teller empört.
    »Ich glaube, sie wurden gerade von elektrischen Amei- sen gebissen«, erklärte ich ihm und rammte Cole den Ell- bogen in die Seite, als ich ein Kichern zu hören glaubte.
    »Wollen Sie mich verscheißern? Das hat sich eher wie ein verdammter elektrischer Stuhl angefühlt!«
    »Tja, wie sagt man so schön, in Texas ist alles größer«, erwiderte ich und schenkte ihm Lucilles süßestes falsches Lächeln.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Schätze, das habe ich auch schon mal gehört. Ähm, ich wollte nur wissen, ob Sie das neue Zelt an derselben Stelle ha- ben wollen wie das alte. Manche Leute sind ja abergläu- bisch. Sie wollen die neuen Sachen nicht da haben, wo aaAAAhhhh !«
    Wieder ein geladener Tanz. »Wow«, sagte ich. »Kein
Zweifel, wir werden einen Kammerjäger rufen müssen.« Ich sah hinauf zum Himmel, der so blau war, dass er jede Geschichte zu bestätigen schien, die ich je über den Him- mel gehört hatte. Okay, du hast gewonnen. Nach dem Anruf für Jericho und dem hier schulde ich dir definitiv etwas.
    Hinter mir explodierte der SWAT-Mann: »Was zur Hölle soll das heißen, der Fall ist abgeschlossen? Der Fall hat gerade erst angefangen! Gestern Abend wurde eine Frau angegriffen! Irgend so ein Eidechsengesicht hat ver- sucht, einen Polizisten zu ermorden!« Ein Moment Pau- se. »Es interessiert mich einen Scheißdreck, was der Gou- verneur …« Ich erkannte das Geräusch, das daraufhin folgte, denn ich hatte es selbst schon einige Male produ- ziert. Es war das Krachen eines Handys, das gegen eine Wand knallt.
    Wieder einmal rettete mich Lucille Robinson. Sie lä- chelte Tom Teller huldvoll an und sagte: »Wissen Sie, be- züglich des Zuschauerstroms war dieser Platz schon sehr günstig, ich denke also, wir bleiben dabei. Können Sie mir sagen, wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden?«
    Er trat von einem Fuß auf den anderen und wackelte mit dem Kopf, um einen Blick auf unseren wütenden Gast zu erhaschen. Cole drückte seine Lippen an mein Ohr und flüsterte: »Er sieht aus wie ein gestopfter Trut- hahn.«
    Mein Lächeln wurde mechanisch, als Tom Teller einen weiteren Batzen Schleim auf unsere fehlerhafte Matte spuckte. Verdammte Scheiße, dieser Kerl wird sich noch ins Koma schocken! Aber wieder wandte er sich nicht an mich.
    »Wir sollten bis um fünf mit allem fertig sein«, erklärte er Cole.

    »Hast du das gehört, Chefin?«, fragte der mich strah- lend. »Das Zelt wird um fünf aufgebaut sein!«
    Ich wollte nur noch, dass der Idiot von meiner Tür- matte verschwand, zur Hölle mit meinem verwundeten Stolz. »Wunderbar, vielen Dank.« Ich schlug ihm die Tür vor der Nase zu, und Cole und ich halfen uns gegenseitig zurück zum Sofa, wo wir verstörte Blicke mit Cassandra wechselten.
    Einerseits wollten wir lachen, bis uns die Tränen kamen. Andererseits fragten wir uns, wen Jericho als Ersten um- bringen würde.
    Bergman hatte die Einzelteile des Handys geborgen und mit zum abgedeckten Tisch genommen, wo er versuch- te, das Gerät wieder zusammenzusetzen. Jericho kämpfte gegen den Drang an, die Tür aus den Angeln zu reißen und jemandem den Schädel einzuschlagen, doch sein Blick war auf Cassandra gerichtet, und die schüttelte nur immer wieder den Kopf. Äh-äh. Heute Morgen keine Schädelbrüche, SWAT-Mann.
    »Cole«, fragte ich schließlich, »haben wir noch Limo im Kühlschrank?«
    »Ja, ich habe gestern erst ein Sixpack Orangenlimo ge- kauft.«
    »Perfekt.« Ich stand auf. »Komm mit, Jericho.«
     
    Zwanzig Minuten später brachte Cole dem Hau-den- Lukas-Betreiber den Hammer zurück, ich warf die letzte zerhauene Dose in den Müll, und Jericho ließ sich neben Cassandra in einen Liegestuhl fallen. Er wirkte wieder fast so ruhig wie zu dem Zeitpunkt, als er zur Tür herein- gekommen war. Nur Bergman war drinnen geblieben, um zu arbeiten und die Monitore zu überwachen.
    Cole brachte Eis für alle mit, das wir genauso schnell
in uns aufnahmen wie die nach Orangenlimonade duf- tende Luft.
    Jericho zeigte begeistert mit dem Finger auf mich. »Das war ein Geniestreich. Wo hast du die Idee her?«
    »Ich musste drei Wochen lang zu einem kranken Baby und zwei übermüdeten frischgebackenen Eltern nett sein. Zur Wahl standen entweder das«, ich deutete auf das zertrampelte, mit Limo getränkte Gras zu unseren Füßen, »oder ein Amoklauf in einem gediegenen Viertel von

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