Man lebt nur zweimal
Hause sind, Originelles antworten würden. Ich gestehe: Mir ist bislang noch keine wirklich überzeugende Antwort eingefallen.
Stattdessen habe ich beschlossen, dass Viktoria und ich uns zu diesem Thema einfach einmal selbst interviewen.
Hier also das Gespräch, das bei Latte Macchiato, Obst und Gebäck auf unserem Sofa im Wohnzimmer am Starnberger See geführt wurde. (Ich will noch vorausschicken, dass sich Viktoria nicht an meine ausdrückliche Vorgabe gehalten hat, ausschließlich in den höchsten Tönen von ihrem Mann zu sprechen. Ich habe das Gespräch im Nachhinein dann noch minimal zu meinen Gunsten geschönt – das Ergebnis ist auch so noch erschreckend genug.)
VIKTORIA: Worum soll es denn gehen?
HEINER: Es soll darum gehen, was das Geheimnis unserer glücklichen Ehe ist und wie wir privat so sind, also WIRKLICH sind. Du weißt, das interessiert die Leute.
VIKTORIA: Du bist immer sehr frech, das kann ich schon mal sagen.
HEINER: Und du bist bayerisch-libanesisch direkt.
VIKTORIA: Ach, rhetorisch habe ich gegen dich doch keine Chance.
HEINER: Gibt es denn etwas, das du mich immer schon mal fragen wolltest?
VIKTORIA: Wie wär’s mit: Wann habe ich Geburtstag?
HEINER: Am 12. August.
VIKTORIA: Wow! Nach zehn Jahren endlich mal – du weißt es!
HEINER: Na, das ist ja auch bald. Und die geschickte Frau fängt rechtzeitig an, daran zu erinnern.
VIKTORIA: Möchtest du mich denn auch was fragen?
HEINER: Ja, was wünschst du dir zum Geburtstag?
VIKTORIA: Ich hab doch alles.
HEINER: Ja, ich wollte es nicht sagen, aber schön, dass du das selbst auch so siehst. Dann hätte sich das ja schon mal geklärt.
VIKTORIA: Obwohl, so was Kleines …
HEINER: Ha, die kleinen Sachen! Das sind die gefährlichsten.
VIKTORIA: Du hast wirklich nie eine Ahnung, was du mir schenken sollst.
HEINER: Männer sind nur für gewisse Dinge gemacht. Die sie einfach besser können, Fußballspielen zum Beispiel. Frauen können dafür definitiv besser Geschenke aussuchen.
VIKTORIA: Deshalb kaufe ich mir die ja auch immer selber und sage: »Mein Mann kommt vorbei und holt es ab.«
HEINER: Das mache ich ja dann auch.
VIKTORIA: Das letzte Mal hast du einfach was anderes genommen.
HEINER: Du hast gesagt, du hast da was Schönes gesehen und das hat mir nicht gefallen. Da habe ich halt was anderes gekauft.
VIKTORIA: Das war dann ja auch ganz schön.
HEINER: Ursprünglich wollte ich sowieso eine Frau mit einer Gold- und Platinallergie. Die waren aber alle schon vergeben. Da habe ich dich genommen, Schnuffi. Und hab’ gleich so ein riesiges Glück gehabt!
VIKTORIA: Ich bin die ganze Zeit mit den Kindern zusammen. Da stört Schmuck sowieso.
HEINER: Ach deswegen trägst du deinen Ehering nie.
VIKTORIA: Wenn’s nach dir ginge, müsste ich ihn ständig tragen, ich weiß. Das ist für dich ganz wichtig. Ich sehe das aber anders. Ich bin ja symbolisch mit dir verbunden, ich muss das nicht jedem zeigen. Außerdem trägst du deinen Ehering auch nicht.
HEINER: Ich trage überhaupt keinen Schmuck, höchstens eine Uhr. Deshalb mache ich den Ring nur dran, wenn wir mal abends zusammen weggehen.
Aber Frauen, die eh Ringe tragen, da verstehe ich nicht, warum die dann nicht den Ehering tragen.
VIKTORIA: Weil das zu viel ist auf meiner kleinen Hand.
HEINER: Frauen haben kleinere Hände, damit sie beim Putzen besser in die Ecken kommen.
VIKTORIA: Der Witz ist alt.
HEINER: Ich mag ihn. Oder auch: »Putzen ist total gefährlich. Fast jeder Mann ist schon mindestens einmal über seine putzende Frau gestolpert.«
VIKTORIA: Ja, ja. Spiel dich jetzt ruhig auf. Gleich bist du wieder so klein mit Hut.
HEINER: Hüte trage ich auch nicht. Zumindest nicht zu Hause.
VIKTORIA: Aber du putzt nicht, stimmt schon. Zu Hause bist du wirklich faul.
HEINER: So ein Quatsch. Ich mache nicht wenig zu Hause.
VIKTORIA: Ach, was denn zum Beispiel?
HEINER: Allein schon wenn ich ins Bett gehe. Die ganzen Dekokissen vorher vom Bett zu räumen. Ich denke jedes Mal, ich stehe auf der Verladerampe.
VIKTORIA: Ich mach’s uns halt schön.
HEINER: Wenn du mich mal spielen solltest, wie ich so zu Hause bin – wie sähe das aus?
VIKTORIA: Also typisch Heiner ist: Wenn du Hunger hast, dann rufst du eines unserer Kinder und sagst: Geh mal zur Mami und sag, es knurrt hier so komisch.
HEINER: Ich hab nun mal einen empfindlichen Magen.
VIKTORIA: Dann kommen die Kinder in die Küche: »Mama, beim Papa knurrts im Zimmer.«
Typisch ist auch: »Wo ist eigentlich
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