Man lebt nur zweimal
überhaupt keinen Sinn gemacht, dass wir uns weiter treffen.
Oft genug hatte ich auch schlicht Angst um dich. Wenn du dann ein paar Tage nicht nach Hause gekommen bist und ich wusste nicht, wo du steckst. Aber ich habe irgendwie daran geglaubt, dass es was wird. Heute habe ich unendliches Vertrauen in dich.
HEINER: Dann wurden erst mal nach und nach meine Freunde aussortiert.
VIKTORIA: Da waren aber auch wirklich ein paar Freunde darunter, von denen habe ich nicht viel gehalten. Klar, wenn die dann an der Tür geklingelt haben, habe ich schon mal den einen oder anderen wieder weggeschickt.
HEINER: »Der Heiner? Der wohnt hier nicht – tschühüß!«
VIKTORIA: Nein, die haben geklingelt und ich habe ganz freundlich gefragt: »Wer bist du denn und woher kennst du den Heiner?« Meistens hieß es dann: »Ich bin früher mit ihm um die Häuser gezogen.«
HEINER: Na, das war ja genau die falsche Ansage.
VIKTORIA: Und wenn ich’s dir dann ausgerichtet habe, hat dir der Name oft auch gar nichts mehr gesagt.
Stück für Stück hat sich das alles enorm verbessert. Und du hast angefangen, dich für andere Dinge zu interessieren, fürs Golf spielen und dann wolltest du dich ja auch ändern für die Kinder.
HEINER: Ja, und du hast das in deine fürsorglichen Hände genommen, Schnuffi.
VIKTORIA: Anfangs musste ich mich schon sehr daran gewöhnen, wie stark du in der Öffentlichkeit stehst. Auch dass da immer alles beobachtet wird, immer wurde geguckt: Was macht der, wohin geht der, was trinkt der, mit wem redet der … Ich wurde da ja einfach mit reingezogen.
HEINER: Das war schon ein Sprung ins kalte Wasser.
VIKTORIA: Ich kannte dich zwar vom Hörensagen, aber ich war einfach niemand, der so was wie Gala oder Bunte gelesen hat.
HEINER: Ich habe mir natürlich schon Gedanken gemacht, dass du da so mit reingezogen wurdest. Aber andererseits haben wir auch darüber gesprochen. Du wusstest ja, was auf dich zukommt.
VIKTORIA: Nein, am Anfang wusste ich das überhaupt nicht! Ich hatte ja gar keine Ahnung, wie die Medien funktionieren. Da kamen plötzlich Drohungen von Zeitungen: Wenn wir jetzt nichts dazu sagen, dann schreiben sie einfach, was sie wollen.
HEINER: Die haben ja auch eh einen Blödsinn geschrieben.
VIKTORIA: Ich sei Nacktmodell und ich wäre gekauft worden vom Escortservice. Zuerst war ich verletzt. Mit der Zeit weiß man aber, damit umzugehen. Ich find’s nur einfach blöd für die Eltern und Verwandten und Freunde, die lesen das ja auch.
HEINER: Was das für Ratten sind, oder? Schreiben wir einfach mal so rein: Die Begleitung von Heiner Lauterbach arbeitet bei einem Escort-Service und ist bezahlt.
VIKTORIA: Du durftest halt nicht ausgehen mit einer Frau, die die Zeitungen nicht kannten. Da mussten die sich sofort eine Story ausdenken.
HEINER: Ich habe ja noch nie ein sonderlich hysterisches Verhältnis zu meinem Privatleben gehabt. Und so haben wir es eben mit dir genauso gehalten.
VIKTORIA: Wir haben ja schon viel zusammen gemacht, von Fernsehshows bis Fotoshootings und Interviews und Talkshows – das war okay.
HEINER: Das machen wir ja auch mit den Kindern so – wenn man da übertrieben immer so Schirme drumhält, nur weil man mal zum Einkaufen geht – das wäre ja kontraproduktiv.
VIKTORIA: In Deutschland ist das ohnehin nicht so schlimm, da sind die Leute nicht so hysterisch wie in den USA .
HEINER: Man macht es dadurch ja auch nur wichtiger, als es ist. Mein Gott, dann haben sie einen halt mal geknipst – ist doch auch schon wurscht.
VIKTORIA: Wir können hier essen gehen und alles machen, was wir wollen. Wie jeder andere auch.
HEINER: Man muss seine Frau ja auch nicht verstecken.
Trotzdem würde ich sagen: Von hundert Angeboten, die wir bekommen, etwas zusammen zu machen, lehnen wir mindestens neunzig ab. Sonst sagen die Leute irgendwann auch: »Jetzt ist der ja schon wieder mit der Frau da …! Lässt die Alte ihn denn nie alleine?«
VIKTORIA: Ich finde auch, man muss da aufpassen. Du bist der Schauspieler. Die Glaubwürdigkeit würde darunter leiden, wenn ich jetzt als Frau permanent dabei wäre.
HEINER: Und ich finde es gut, dass du nicht selbst Schauspielerin bist oder Regisseurin oder sonst jemand aus der Branche. Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber mir ist das lieber so.
VIKTORIA: Ich glaube auch, dass es vieles einfacher macht. Wenn du von einer langen Reise nach Hause kommst, weißt du: Die Familie ist zu Hause.
HEINER: Es wäre nicht schön, wenn du dann auch
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