Man lebt nur zweimal

»Klaus ist und bleibt ein Romantiker.« Wann sehen wir uns wieder? Maria »Der Typ heißt Reiner Maria, Rufname Maria.« Wie gesagt, sehr einfallslos.
    Frauen-Sachen haben die unangenehme Eigenschaft, über unsichtbare Widerhaken zu verfügen, mit denen sie dann an allem hängen bleiben, was wir Männer mit uns führen. So markieren Frauen ihre Reviere. Das wird von denen, für die es bestimmt ist – den möglichen Konkurrentinnen –, natürlich sofort entdeckt. Nur wir naiven Männer, wir laufen arglos mit einem fremden Schlüpfer in der Jackentasche zum Hochzeitstag. Oder mit einer Haarspange im Hosenaufschlag zum heimischen Herd.
    Da kann man schon paranoid werden. Ein heilloser Stress.
    Das klingt jetzt vielleicht larmoyant, aber das Lügen hat mich tatsächlich belastet. Man hat ja das ganze Leben lang Geheimnisse. Vor den Eltern, ob man die Schulaufgaben gemacht hat. Vor den Lehrern, ob man sie allein gemacht hat. Vor den Freunden, den ersten Freundinnen, dem Arbeitgeber. Wenn man das irgendwann abschütteln kann, das ist, als hätte man in einem Rucksack sein Leben lang einen Zentner Beton mit sich herumgetragen und plötzlich lässt man ihn fallen. Dann meint man fast zu schweben, so leicht fühlt man sich.
    Misstrauen hat mich immer schon rasend gemacht. Das sagt natürlich jeder Lügner. Aber ernsthaft: Es sät so viel Gift zwischen den Menschen. Vertrauen, bestätigt die Sozialwissenschaft, ist die wichtigste Ressource in unserer Gesellschaft, mit Geld eigentlich nicht zu bezahlen. Wenn wir alle einander nicht doch ein wenig vertrauen würden, dann hätten wir einen Kontrollstaat, überall Zeugen und Überwachungskameras und jede Interaktion zwischen den Menschen wäre unendlich viel teurer und anstrengender. Und wenn man Vertrauen permanent missbraucht, indem man den anderen belügt, dann trägt man dazu bei, dass ein Mensch so misstrauisch wird. Deshalb hat es mir immer sehr leidgetan, dass ich nicht treu und daher nicht ehrlich sein konnte.
    Das hat mich früher jedoch nicht daran gehindert, mehr oder weniger auch damit zu prahlen, was ich doch für ein toller Hecht war. Zumindest in meinen pubertären Zeiten. (Ich habe für mich mal großzügig definiert, dass ich bis 35 in der Pubertät war.)
    Natürlich geht man nicht zu seinen Freunden und zeigt denen eine Strichliste her mit seinen Eroberungen, am besten gleich ein ganzes Din-A4-Blatt voller Einträge. Um nicht wie ein plumper Angeber dazustehen, sagt man am besten genau das Gegenteil von dem, was man eigentlich vermitteln möchte, oder versteckt zumindest die eigentliche Botschaft hinter einer Klage oder Randbemerkung. »Puh, ganz schön anstrengend mit den ganzen Frauen, langsam wird’s mir zu viel.« Oder: »Oh Mann, ich wollte eigentlich gar nicht, aber dieses finnische Supermodel ist mir so extrem hinterhergestiegen, da bin ich doch schon wieder schwach geworden!«
    TOP TWENTY DER IDIOTEN
    Es gibt wirklich ziemliche Idioten unter den Männern. Hier meine persönlichen Top Twenty.
    D IE H ARTNÄCKIGEN
    »Wollen wir morgen miteinander ausgehen?«
    »Morgen heirate ich.«
    »Und übermorgen?«
    D IE A NGEBER
    (wenn sie auf die Toilette müssen)
    »Ich geh mal kurz die Anakonda lüften.«
    D IE D ESTRUKTIVEN
    Sie: »Ach komm Schatz, auf jeden Topf passt doch ein Deckel.«
    Er: »Dann bist du ein Wok.«
    D IE EWIGEN J UNGGESELLEN
    Sie: »Ich glaube, ich leide am Einsamkeitssyndrom.«
    Er: »Ich glaube, ich leide am Zweisamkeitssyndrom.«
    D IE S EXSÜCHTIGEN
    »Ich bumse alles was einen Puls hat.«
    D IE S CHLEIMER
    »Ich wette mit dir um die Umhängetasche von Gucci.«
    D IE A NGSTHASEN
    »Wage bloß nicht, die Cola aufzumachen, bevor du aus der Spritzzone bist.«
    D IE P OETEN
    »Du machst, dass ich Gott für jeden Fehler danke, den ich beging, denn sie brachten mich auf den Weg, der zu dir führte.«
    D IE P RAGMATIKER
    »Frauen müssen sein wie der Mond. Abends aufgehen und morgens weg sein.«
    D IE L ABERER
    »Wenn das Schicksal dir ein Fenster schließt, werde ich dir eine Tür öffnen.«
    D IE W ITZBOLDE
    »Gib mir deinen Pass und ich sage dir, wie du heißt.«
    D IE O RIGINELLEN
    Sie: »Willst du mal heiraten?«
    Er: »Ich hab ’ne Reisallergie.«
    D IE U NZUFRIEDENEN
    »Ich bin bescheuert. Ich stand vor der Wahl. Entweder meine Frau oder alle anderen. Ich hab mich für meine Frau entschieden.«
    D IE P ROLETEN
    »Die Alte hat Brüste wie Luftballons, die man eine Woche nach der Party hinter der Couch findet.«
    D IE S