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Man nehme: dich und mich

Man nehme: dich und mich

Titel: Man nehme: dich und mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Nate schien auf einmal jedes Interesse verloren zu haben.
    “Nate?”, fragte sie verstört.
    “Bei der Verhütung mache ich nie Ausnahmen”, erwiderte er rau.
    Als er sie wieder küsste, fühlte es sich anders an, als wäre er nicht mehr ganz bei der Sache.
    “Was ist denn?”
    Er rollte sich auf den Rücken und zog sie an sich, dabei streichelte er ruhelos ihre Schulter.
    “Rede doch mit mir”, drängte sie. “Es ist okay, ganz egal, was es ist.”
    Endlich sah er sie wieder an, und sie hatte das Gefühl, dass er versuchte, ihre Reaktion abzuschätzen.
    Schließlich sagte er: “Es tut mir leid, aber ich muss gehen.”
    Auf einmal fühlte sie sich nackt und ungeschützt, und sie zog die Bettdecke über sich. “Okay.”
    Ohne ein weiteres Wort stand er auf, sammelte seine Sachen ein und ging.

9. KAPITEL
    Achtlos warf Nate seine Sachen auf den Boden und ging aufgewühlt im Zimmer auf und ab. Erst das kleine Mädchen im Diner, und dann Frankies Vorschlag, ungeschützten Sex zu haben. Wie alt wäre sein Kind heute? Drei. Würde er denn nie darüber hinwegkommen? Den Kopf in den Händen vergraben, ließ er sich aufs Bett sinken.
    Es klopfte leise an der Tür.
    Nate zog sich Boxershorts über. “Ja.”
    “Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht”, sagte Frankie besorgt und trat ein.
    Beeindruckend. Er kannte nicht viele Frauen, die es so gleichmütig hinnahmen, mitten im Liebesspiel einfach sitzen gelassen zu werden.
    “Ist alles okay?”, flüsterte sie.
    Da er sie nicht anlügen wollte, sagte er gar nichts. Nein, es ging ihm nicht gut. Schon drei Jahre nicht, auch wenn er es normalerweise geschickt überspielte.
    “Wenn du reden willst …” Sie setzte sich neben ihn aufs Bett, und er sah, dass sie Jeans und ein T-Shirt übergezogen hatte.
    “Nein.” Es ging nicht, weil er den Tränen nahe war. Und weil er nicht gleich zweimal in einer Nacht vor ihr als Mann versagen wollte.
    “Schon gut.” Sie lachte leise. “Wie du selbst festgestellt hast, bin ich Expertin darin, alles mit mir selbst auszumachen. Mit Schweigen habe ich kein Problem.”
    Wortlos nahm er ihre Hand in seine und streichelte ihren Handrücken.
    “Weißt du was?”, fragte sie.
    “Hmmm?”
    “Wenn wir so weitermachen, werden wir womöglich doch noch Freunde.”
    Nun hob er den Kopf. Sie hatte die Brille nicht aufgesetzt, und ihre Augen waren so blau, dass er darin hätte versinken mögen.
    “Es tut mir leid, Frankie.”
    “Das muss es nicht. Es macht mir nichts aus, dass wir aufgehört haben. Na ja, schon. Aber ich will nicht mit dir schlafen, wenn du mich nicht wirklich willst.”
    Wie bitte? Sie nicht wollen? Er wollte sie so sehr, dass er beinah wirklich auf Schutz verzichtet hätte. Und genau da lag das Problem. Wie konnte ausgerechnet er alle Vernunft vergessen?
    “Kann ich noch ein bisschen hier bleiben?”, fragte sie. “Nur zum Kuscheln.”
    “Ja.”
    Nate lehnte sich zurück, und sie schmiegte sich an ihn, einen Arm locker über seine Hüfte gelegt. Ihr Atem strich warm und sanft über seine Brust. Es tat ihm gut, dass sie bei ihm war.
    “Jetzt weiß ich, wie schwer es ist”, sagte sie leise.
    “Was denn?”
    “Nicht helfen zu können.”
    Er küsste sie auf die Stirn. “Aber du hilfst mir doch.”
    Als Frankie aufwachte, spürte sie einen warmen Körper neben sich und war sofort hellwach. Nate.
    “Guten Morgen”, sagte er leise.
    “Hi.”
    Sie wollte immer noch wissen, was genau eigentlich geschehen war, aber noch einmal fragen würde sie nicht. Schließlich konnte sie es auch nicht leiden, wenn man sie ständig bedrängte. Als er weiter schwieg, schwang sie die Beine aus dem Bett.
    “Na, dann wollen wir mal. Es wird eine anstrengende Woche. Heute kommen neue Gäste an, eine Familie und ein Ehepaar und …”
    “Frankie?”, unterbrach er sie mitten im Satz. “Wegen letzter Nacht … es hatte nichts mit dir zu tun.”
    Sagten Männer das nicht immer?
    “Ist schon gut. Wirklich. Wahrscheinlich ist es sogar besser so. Wir sehen uns dann unten.”
    Damit ging sie hinaus.
    Viel Zeit hatten sie im Laufe des Tages nicht füreinander. Nate stand am Herd, sie hatte im Büro alle Hände voll zu tun. Aber wenigstens blickte er jedes Mal auf und nickte ihr zu, wenn sie durch die Küche ging.
    Am Nachmittag klingelte pausenlos das Telefon wegen Tischreservierungen, und sie schrieb zufrieden einen Namen nach dem anderen ins Buch. Ein Anrufer allerdings wollte Nate sprechen. Er meldete sich mit Spike, und als sie Nate

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