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Man nehme: dich und mich

Man nehme: dich und mich

Titel: Man nehme: dich und mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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steckte noch mehr dahinter.
    “Du magst Kinder nicht besonders, was?”, fragte sie.
    Er überging die Frage einfach. “Zweitens: Wenn wir weiterhin so viele Gäste haben, würde ich gerne noch eine Hilfskraft einstellen. Sie muss nicht wahnsinnig viel können, also reicht es wohl, wenn wir eine Anzeige in der Lokalzeitung aufgeben. George macht sich ganz gut, aber man muss ihn ständig beaufsichtigen, und ich wage es nicht, ihn an den Herd zu lassen.”
    Faszinierend, wie geschickt er sich um eine Antwort gedrückt hat, dachte Frankie.
    “Und dann noch eins.” Nate trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. “Wenn ich bleibe, will ich mehr Zeit mit dir verbringen. Allein.”
    Entgeistert starrte sie ihn an. “Wie bitte?”
    “Du hast mich schon verstanden.”
    Nate wartete schweigend, während sie seine Worte verarbeitete. Er musste verrückt sein, sie so unter Druck zu setzen – aber was sollte er machen? Er hatte versucht, sie zu verführen, und war gescheitert. Er hatte versucht, ihr aus dem Weg zu gehen, und hatte fast den Verstand verloren. Vielleicht funktionierte es so.
    “Ich werde nicht mit dir schlafen, nur um mein Haus nicht zu verlieren”, sagte sie tonlos.
    Autsch
. So hatte er das ja gar nicht gemeint.
    “Herrgott, Frau, du weißt wirklich, wie man einen Mann beleidigt, was? Hast du von allen Männern eine so schlechte Meinung, oder bin ich der einzige?”
    “Na hör mal, was soll ich denn sonst denken? Erst betonst du, dass du an Freundschaft kein Interesse mehr hast, und dann willst du mit mir allein sein? Brauchst du jemanden zum Kartenspielen oder was?”
    Hm. Treffer. Dabei hatte er das mit der Freundschaft nur erwähnt, damit sie keine Fragen nach seiner Vergangenheit mehr stellte. Wie konnte eine einfache Sache nur so kompliziert sein?
    “Ich will doch nur mal wieder mit dir ausgehen”, erklärte er. “Nichts Ausgefallenes. Nur zum Essen. Oder ins Kino. Kein Sex.”
    Obwohl, wenn sich natürlich die Gelegenheit ergab …
    “Und wozu soll das gut sein?”
    “Ist doch egal. Ich will es einfach so. Oder muss ich dich daran erinnern, dass du mich brauchst?”
    Grimmig starrte sie ihn an. “Im Moment kann ich dich nicht besonders gut leiden, weißt du.”
    “Ist schon recht. Wie lautet deine Antwort?”
    Sie schaute auf ihre verschränkten Hände. “Wie oft?”
    “Jeden Dienstagabend.”
    “Aber das verstehe ich nicht!”, brach es aus ihr heraus. “Warum um alles in der Welt willst du …”
    Er streckte die Arme aus, zog sie an sich und küsste sie. Und als sie sich nicht wehrte, stöhnte er leise auf und schob seine Zungenspitze sanft zwischen ihre weichen Lippen. Sie öffnete den Mund und erwiderte den Kuss, und heißes Verlangen schoss durch seinen Körper.
    Als er sie schließlich freigab, sagte er rau: “Deshalb. Wir müssen nicht miteinander schlafen. Aber wenn ich dich nicht mal berühren kann, verliere ich noch den Verstand.”
    Sie hob die Hand, und er rechnete schon mit einer Ohrfeige – doch dann legte sie ihm nur den Arm um den Nacken und zog ihn zu sich hinunter. Sie wollte noch einen Kuss, und er gehorchte nur zu gerne. Von dieser Frau konnte er nie genug bekommen. Er küsste sie leidenschaftlich und tief, und als sie ihn schließlich wegschob, versuchte er, seine Enttäuschung zu verbergen.
    “Bring mich nach Hause, Nate”, sagte sie mit zitternder Stimme.
    Ach, verdammt. Er war wieder zu schnell gewesen, hatte zu viel auf einmal gewollt.
    Es war nicht weit bis zum
White Caps
, und sie schwiegen den ganzen Weg. Als sie die Küche durch die Hintertür betraten, ging Frankie sofort zur Treppe, und er beschloss, sie nicht aufzuhalten und ihr einen guten Vorsprung zu lassen. Die Vorstellung, dass sie sich im Zimmer gegenüber auszog, war schwer zu ertragen.
    “Nate? Kommst du nicht mit nach oben?”
    Er schüttelte den Kopf. “Es ist wohl besser, wenn ich noch eine Weile hier unten bleibe.” Vielleicht sollte er sogar in der Scheune schlafen.
    Frankie wurde rot. “Oh. Ich glaube nicht, dass das besser ist.”
    Hatte er richtig gehört? Wollte sie wirklich …?
    “Ich dachte, wir könnten … äh … zusammen nach oben gehen”, fügte sie hinzu.
    Ohne Zögern setzte er sich in Bewegung, nahm sie bei der Hand und zog sie die Treppe hinauf.
    In ihrem Zimmer legte er ihr die Hände ums Gesicht und küsste sie zärtlich. Am liebsten hätte er sie gefragt, warum sie gerade heute ihre Meinung geändert hatte, aber er ahnte schon, dass ihm die Antwort nicht gefallen

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