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Man tut, was man kann (German Edition)

Man tut, was man kann (German Edition)

Titel: Man tut, was man kann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rath
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Handy hervor, erspare mir, Frau Hoffmann zu erklären, dass in solchen Momenten Mobiltelefone durchaus praktisch sind, und wähle.
    Frau Hoffmann lächelt unsicher. «Da wird schon nichts passiert sein. Ich will nur sichergehen …»
    Ich hebe eine Hand, sie verstummt, die Verbindung wird hergestellt. Ich gehe ein paar Schritte, weil der Empfang nicht gut ist.
    Eine Minute später weiß ich, der Fall der Fälle ist eingetreten. Der Transporter mit meinem Themenbüfett «Orient trifft Okzident» liegt in irgendeinem Fluss, der Wagen ist in einen Unfall mit einem Reisebus verwickelt worden. Glücklicherweise ist niemand verletzt, leider hat aber mein Themenbüfett das Zeitliche gesegnet, Teile davon werden wohl bald das Meer erreichen.
    «Was ist passiert?», fragt Frau Hoffmann, die mein leicht erschrockenes Gesicht sieht. Ich erzähle ihr von der Katastrophe.
    Sie ist ebenso fassungslos wie ich. «Und jetzt?»
    Ich zucke mit den Schultern. Keine Ahnung.
    Schamski scheint gar nicht zugehört zu haben.
    «Hast du vielleicht eine Idee?», frage ich ihn.
    «Weiß ich noch nicht. Vielleicht.» Schamski raucht und fixiert dabei ein Ziel auf der anderen Straßenseite. Ich folge seinem Blick und sehe ein hellerleuchtetes, aber leeres Restaurant, in dem ein Mann aufgeregt umhergeht, ein Handy am Ohr. Einige Kellner stehen etwas verloren in der Gegend herum. Sie machen einen ziemlich betretenen Eindruck. Schließlich drückt der Mann das Gespräch weg und lässt sich frustriert auf einen Stuhl sinken.
    Schamski sieht mich an.
    Keine Ahnung, was er von mir will.
    «Ist doch einen Versuch wert», sagt er dann. «Frag nach, ob der Reisebus eine Gesellschaft transportiert, die ein Büfett im Petit France bestellt hat.»
    Ich kann nicht glauben, dass es so einen Zufall geben soll, drücke aber dennoch die Wahlwiederholung und tue, um was Schamski mich gebeten hat.
    «Und?», will der nach dem Gespräch wissen.
    Ich grinse. «Eine Hochzeitsgesellschaft.»
    Schamski muss nun auch grinsen. Er tritt seine Zigarette aus. «Also dann. Er hat ein Büfett, wir brauchen eins. Wir müssen uns nur noch einigen.»
    Keine zehn Minuten später tragen die Kellner des Petit France Köstlichkeiten aus allen Regionen Frankreichs über die Straße und ins Pan Tao. Das Büfett war für eine Industriellenhochzeit bestellt worden, unter normalen Umständen hätte ich es sicher nicht bezahlen können, Schamski hat den Inhaber jedoch deutlich unter den Preis für «Orient trifft Okzident» drücken können.
    Da Günther jedem erzählt, dass das Büfett mein Hochzeitsgeschenk ist, ernte ich einerseits viel Lob für die exorbitanten Speisen und werde andererseits für märchenhaft reich gehalten.
    Nach dem Essen sind die Menschen entspannt und in Plauderstimmung. Ich bin geneigt, momentan den Dingen einfach ihren Lauf zu lassen, habe dabei aber die Rechnung ohne Frau Hoffmann gemacht. «Schnäpse, oder?», konstatiert sie glasklar, und ich muss zugeben, es macht hunderprozentig Sinn, die Menge ab sofort mit Edelbränden abzufüllen.
    Drei Stunden später weiß ich, warum. Es ist nämlich nicht zu weiteren Tumulten gekommen, außerdem haben sich alle Gäste blendend unterhalten. Ich vermute, die Edelbrände waren obendrein der Familienzusammenführung zuträglich und haben nebenbei eine neue Liebe gestiftet, denn Lin und Ken sind seit einer Weile überfällig.
    Viele Verwandte haben sich bereits verabschiedet, momentan ist auch der sturzbesoffene Konrad im Aufbruch begriffen. Er findet es rasend witzig, zum Abschied sein Toupet wie einen Hut zu lupfen, was er nun schon an die hunderttausend Mal gemacht hat.
    Eine weitere Stunde später hat Konrads Frau Sybille ihren Mann endlich in ein Taxi verfrachten können. Ihrer Laune nach zu urteilen, würde sie mit Konrad wohl jetzt gern in ein abgelegenes Waldstück fahren, um ihn dort lebendig zu begraben.
    Lin und Ken tauchen irgendwann wieder auf, die Iren beginnen, irische Volkslieder zu singen, und begleiten damit das Brautpaar zu einem altersschwachen Kombi, mit dem die beiden ein paar Tage ans Meer fahren wollen. Tausende von Küssen und Umarmungen später klappern die Blechdosen über den Asphalt, und der Wagen verschwindet in der Dunkelheit.
    Noch später sieht es im Pan Tao ungefähr so aus wie in meiner Küche in den frühen Morgenstunden. Schamski und ich sind übrig geblieben, Bronko fährt gerade die letzten Gäste heim, Sandra hat ihm den Schlüssel gegeben, er soll einfach abschließen, wenn alle

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