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Management - von den Besten lernen

Management - von den Besten lernen

Titel: Management - von den Besten lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Arnold
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bemerkenswert ist aber auch seine nicht zu übersehende Fähigkeit zu konstruktivem Denken , bei dem es im Kern um die folgenden beiden Punkte geht:
Konzentrieren Sie sich auf Chancen statt auf Probleme .
Pflegen Sie eine konstruktive und positive Grundhaltung, auch wenn die Rückschläge noch so groß und die Probleme noch so unüberwindlich scheinen.
    Im Jahr 1975 wurde Niki Lauda Weltmeister in der Formel 1. In der darauffolgenden Saison verunglückte er bei einem Unfall auf dem Nürburgring schwer: Mit rund 220 Kilometern pro Stunde kam er von der Strecke ab, sein Ferrari fing Feuer. Seine Kollegen retteten ihn aus dem brennenden Wrack, fünf Tage lang rang er mit dem Tod. Nur sechs Wochen nach dem Inferno fuhr er sein nächstes Rennen und wurde in Monza Vierter. Spätestens jetzt war Niki Lauda weltberühmt. Zu einer wahren Legende wurde er dann, als er 1977 erneut Weltmeister wurde. Die Begründung, mit der er im September 1979 überraschend zurücktrat, hat fast schon Kultstatus: „ Ich habe genug vom Im-Kreis-Fahren. “ 141
    Im gleichen Jahr gründete er seine erste Fluglinie Lauda Air . Mit der festen Absicht, das staatliche Monopol der Austrian Airlines mit der eigenen Fluglinie zu brechen, begann er ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen. Trotz Unterstützung des damaligen österreichischen Kanzlers Bruno Kreisky gelang es nicht, die erforderlichen Konzessionen zu erlangen. Ohne seinen Traum von der eigenen Airline zu begraben, pausierte er mit dem Vorhaben und wandte sich wieder der Formel 1 zu: 1984 wurde er zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister. Noch immer hatte er die ersehnte Linienkonzession für Langstreckenflüge von der österreichischen Bundesregierung nicht erhalten, aber mit unendlicher Beharrlichkeit erlangte er sie schließlich doch. Später beteiligte er sich zudem an den Austrian Airlines, was er nachträglich allerdings als den größten Fehler seines Lebens bezeichnete und was ihm über die Jahre zunehmend Schwierigkeiten bereitete. Nicht zuletzt aufgrund großer kultureller Unterschiede zwischen den Unternehmen zog er sich Ende 2000 aus der Unternehmensleitung zurück und trennte sich zwei Jahre später von seinen letzten Anteilen. Viele sahen seinen Traum als Luftfahrtunternehmer als erledigt an.
    Richard Branson, Milliardär und Gründer der Virgin-Gruppe, soll sinngemäß einmal auf die Frage „ Wie wird man Millionär, Herr Branson? “ geantwortet haben, dass dies ganz einfach sei, man solle als Milliardär beginnen und eine Airline gründen. Ganz im Gegensatz dazu bewies Niki Lauda mit der Gründung seiner Fluglinie NIKI erneut, dass er es versteht, Chancen zu nutzen. Seit der Gründung im Jahr 2003 konnte das Unternehmen 2008 das fünfte Jahr in Folge einen Gewinn erwirtschaften. Die Airbus-Flotte sowie die Anzahl der angesteuerten Ziele wachsen kontinuierlich, in einer Umfrage wurde NIKI zur besten Low-Cost-Airline 2009 gekürt. 142 Aber damit nicht genug der gut genutzten Chancen: Mit Lauda-Motion gründete er ein weiteres Mobilitätsunternehmen. Die Autovermietung vermietet Kultautos wie Smart und Mini zu spektakulären Preisen: „ 1 Smart, 1 Tag, 1 Euro “. Die clevere Idee: Nicht am Mietwagenkunden wird das Geld verdient, sondern am Werbekunden, der die Autos mit seinen Botschaften beklebt. Obwohl er die offizielle Zielflagge der Formel 1 zum letzten Mal vor rund 25 Jahren sah, ist er heute in der Öffentlichkeit stärker präsent als die meisten aktiven Formel-1-Fahrer. Nur wenige ehemalige Profisportler konnten eine ähnliche Aufmerksamkeit aufrechterhalten.
    Falls Sie noch weitere Beispiele für die clevere Nutzung von Chancen und konstruktivem Denken suchen, sehen Sie sich Niki Laudas Markenzeichen an, die rote Kappe: Als Folge seines Unfalls auf dem Nürburgring war seine Kopfhaut schwer verbrannt, weswegen er begann, diese Kappe zum Schutz vor Blicken zu tragen. Warum daraus nicht gleichzeitig eine lukrative Werbefläche machen? Kürzlich sagte er in einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit : „ Als es anfing, bekam ich 100   000 im Jahr. Heute sind es 1,2 Millionen Euro im Jahr. “ 143
    Wie kaum ein Zweiter hat Niki Lauda mehrmals bewiesen, dass man sich auch von größten Rückschlägen erholen kann: der schwere Unfall, das jahrelange Ringen um die Linienkonzession für Langstreckenflüge und die Überwindung des schweren Imageschadens der Lauda Air durch den Absturz einer Linienmaschine 1991, für den sein Unternehmen selbst nichts konnte. Mit der

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