Management - von den Besten lernen
Gründung seiner Low-Cost-Airline NIKI und seiner Autovermietung Lauda-Motion hat er überdies bewiesen, dass man selbst unter härtesten Wettbewerbsbedingungen erfolgreich sein kann. Insbesondere die jungen Menschen in einer Gesellschaft brauchen solche Vorbilder erfolgreichen Unternehmertums.
Wie kommt man nun zu konstruktivem Denken und dem systematischen Nutzen von Chancen? Die meisten erfolgreichen Menschen haben sich konstruktives Denken schlichtweg angewöhnt . Es mag Naturtalente geben, die sich auch über Jahre durch nichts von ihrer positiven Grundhaltung abbringen lassen, aber die Mehrheit wird sich nach einigen Rückschlägen bewusst für konstruktives und positives Denken entscheiden und versuchen, sich diese Einstellung zu bewahren. Für einen wirklich langfristigen Erfolg wäre es auch etwas gewagt, sich nur auf sein „Naturell“ zu verlassen, da man ja nicht wissen kann, unter welchen Druck man eines Tages geraten und welchen Grenzsituationen man ausgesetzt sein kann. Selbst die optimistischsten Sportler würden nicht auf eine Methodik und das Training ihrer mentalen Einstellung verzichten. Einige nutzen autogenes Training oder sonstige Formen von Entspannung, andere nutzen mentales Training, wieder andere nutzen Notizzettel, die sie an die richtige Einstellung erinnern. Wie man sich diese konstruktive und positive Grundhaltung angewöhnt, ist unwichtig. Was zählt, ist, dass man sich diese Einstellung angewöhnt und sich so diszipliniert, dass man ihr stets treu bleibt.
Ähnlich verhält es sich mit dem systematischen Nutzen von Chancen . Führungskräfte müssen sich zwingen, ihren Blick und den der Mitglieder der Organisation auf die Chancen zu lenken, da hier die Ergebnisse zu holen sind. Selbstverständlich können wichtige Probleme nicht ignoriert werden, aber Organisationen, die vorrangig auf Probleme fokussiert sind, statt Chancen zu suchen, sind immer in der Defensive.
Wenn man auf das Handeln von Niki Lauda schaut, so liegt nahe, dass er sich selbst bei schwierigsten Problemen sinngemäß gefragt haben muss, welche Chance selbst in diesem Problem liegen kann. Wenn Sie sich oder Ihre Organisation auf Chancen ausrichten wollen, muss das Nutzen von Chancen einen hohen Stellenwert haben und Sie müssen die entsprechende Grundeinstellung von Ihren Mitarbeitern verlangen. Die Fragen müssen in etwa lauten: „ Wo liegen aktuell besondere Chancen? Und welche Chancen in meinem Verantwortungsbereich hätten die größte Wirkung auf unsere Leistung und unsere Ergebnisse, wenn wir sie nutzen würden? “ Im Laufe der Zeit wird es für Sie und Ihre Mitarbeiter zur reflexartigen Handlung, nach Chancen zu suchen. Verinnerlichen Sie dazu die folgende Grundregel: Denken Sie konstruktiv und seien Sie chancen- statt problemorientiert .
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Aufgaben und Denkanstöße:
Was können Sie tun, um eine konstruktive und positive Grundhaltung zu gewinnen beziehungsweise zu stärken?
Wo liegen aktuell besondere Chancen? Und welche Chancen in Ihrem Verantwortungsbereich würden den größten Beitrag zum Erfolg der Organisation leisten, wenn Sie diese nutzen würden?
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D er nach Hippokrates von Kos (460–370 v. Chr.) benannte hippokratische Eid , der bereits vor 2 400 Jahren formuliert worden war, war die grundlegende Selbstverpflichtung der Ärzte, ihren Beruf verantwortungsvoll und nach bestem Gewissen auszuüben. Sein zentraler Satz „ primum non nocere “ ( vor allem nicht schaden ) gilt dem Wesen nach für alle, die ihren Beruf verantwortungsvoll ausüben, so auch im Management. Kein Mediziner, Manager oder Jurist kann tatsächlich versprechen, dass er nur Gutes tun wird, er kann aber versprechen, nicht wissentlich zu schaden . Hierin sah Peter F. Drucker auch die grundlegende Regel beruflicher Ethik und öffentlicher Verantwortung.
Die Forderung nach seiner Einhaltung scheint sehr wenig, in Anbetracht der hehren Postulate zur Corporate Social Responsibility und der Diskussionen über Unternehmensethik und Verantwortung im Management. Aber als Ausgangspunkt benötigt man etwas ganz Einfaches, aber ganz Grundlegendes: eine persönliche Entscheidung . Es ist die persönliche Entscheidung, seinen Beruf verantwortungsvoll wahrzunehmen.
Um diese mit dem Beruf verbundene Verantwortung einzulösen, bedarf es vor allem, „ für das, was man tut – und gelegentlich auch für das, was man zu tun versäumt hat –, einzustehen “ 144 , wie es Fredmund Malik betont. Peter F. Drucker sah in vielen
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