Management - von den Besten lernen
übermitteln sollte. Dies gelang ihm auch tatsächlich, sein Informationsdienst versorgte britische Zeitungen mit Nachrichten aus ganz Europa, und er erreichte sogar, dass „Reuters“ als Quelle unter jeder Nachricht erschien; damit war der Grundstein für Reuters als anerkannte Marke für Informationsdienstleistungen gelegt. Ein erneuter Durchbruch gelang, als Reuter im April 1865 unter Nutzung der damals besten Technologie und dank einem ausgeklügelten Übermittlungssystem die Nachricht von der Ermordung Abraham Lincolns als Erster an Zeitungen und Unternehmen weiterleiten konnte. Paul Julius Reuter hatte erkannt, welch großen Wert Informationen haben. Heute ist sein Name untrennbar mit Nachrichten verbunden.
Besehen wir uns nun die Rolle von Informationen im Management. Prinzipiell müssen Manager sowohl über Informationen zu dem verfügen, was innerhalb der Organisation vor sich geht, als auch darüber Kenntnis haben, was außerhalb des Unternehmens geschieht. Hinzu kommt die Notwendigkeit eines steten Nachrichtenflusses, das heißt, der Informationsaustausch zwischen den einzelnen Stellen im Unternehmen einerseits und zwischen der Organisation und ihren Partnern andererseits muss gewährleistet sein. In diesem Kapitel beschäftigen wir uns schwerpunktmäßig damit, wie effektiv mit Informationen innerhalb der Organisation und im Austausch mit ihren Partnern gearbeitet werden kann. Informationen über die Umwelt und über Aspekte außerhalb der Organisation hingegen interessieren uns im Kapitel mit James Wilson besonders.
Informationen machen den Wissensarbeiter wirksam, Informationen bringen die Organisation zum Funktionieren. Die Fragen sind folglich: „ Welche Informationen benötigt der Wissensarbeiter für seine Beiträge? “ und „ Welche Informationen benötigt die Organisation vom Wissensarbeiter für Beiträge anderer? “ Beginnt man mit der ersten Frage, so muss man feststellen, dass nur er selbst entscheiden kann, worüber er für die wirksame Erledigung seiner Aufgaben informiert sein muss. Daten müssen immer in Rücksprache mit dem Nutzer zur Verfügung gestellt werden, da nur er selbst entscheiden kann, welche der vielen verfügbaren Daten für ihn tatsächlich Informationen darstellen, wie er diese Informationen organisieren muss und was er aufgrund dieser Informationen in die Wege leiten muss, damit Resultate folgen. Grundsätzlich sind diese Richtlinien jedem klar, und doch hinterfragen längst nicht alle Organisationen regelmäßig den Inhalt, den Umfang und die Häufigkeit der verteilten Informationen, beispielsweise der vielen Berichte, die rein „aus Gewohnheit“ verfasst werden. Organisationen, die regelmäßig ihre Berichte, Korrespondenzen, Sitzungen, Klausurtagungen und andere Formen des Informationsaustausches in Inhalt und Form auf den Prüfstand stellen, steigern nicht nur massiv ihre Produktivität , sondern gleichzeitig auch ihre Wirksamkeit , da die richtigen Informationen verfügbar sind.
Die zweite Frage, die wir oben angesprochen hatten, welche Informationen nämlich die Organisation vom Einzelnen benötigt, um wirksam sein zu können, rückt die Aufgabe und die gemeinsame Arbeit in den Mittelpunkt und führt dazu, dass Kommunikation wirksam gestaltet wird. Man muss sich hierbei über den Rhythmus klar werden, mit dem die Informationen zur Verfügung gestellt werden sollen, über die Form , in der diese Informationen übermittelt werden, sowie über den Empfängerkreis .Darüber hinaus muss definiert werden, wer der Ersteller der Informationen ist und welche Personen ihrerseits dazu einen Beitrag zu leisten haben.
Da eine Organisation nur funktionieren kann, wenn alle Beteiligten zu einem kontinuierlichen Informationsfluss beitragen, ist es wichtig, dass den Menschen ihre individuelle Verantwortung für das Übermitteln und Einholen von Informationen bewusst ist. Sie müssen sich selbst die Disziplin abverlangen, diese Verantwortung einzulösen. Organisationen, in denen dies gelebt wird, gelangen nicht nur zu besseren Entscheidungen, sondern sie treffen sie auch noch wesentlich schneller. Dadurch erhalten sie etwas ganz Wesentliches: Funktionssicherheit . Das Risiko, dass Entscheidungen auf der Grundlage von fehlenden oder falschen Informationen gefällt werden, wird so zwar nicht eliminiert, aber doch wesentlich verringert.
Damit sichergestellt ist, dass die Sender die richtigen Informationen zur passenden Zeit und in adäquater Form übermitteln, gibt es einen
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