Management - von den Besten lernen
Sie es sich hier nicht leicht, indem Sie die scheinbarselbstverständlichen Annahmen und Antworten zu schnell übernehmen. Hinterfragen Sie sie. Erwarten Sie nicht gleich Zustimmung für Ihre Position und Meinung, sondern bemühen Sie sich darum, dass man sie nachvollzieht und versteht. Sie werden dann wahrscheinlich immer mal wieder sehr unbequem für Ihre Kollegen, Mitarbeiter und Chefs sein, aber Sie kommen zu besseren Lösungen – und das wird man respektieren.
Denken Sie nochmals an Kopernikus. Er konnte das geozentrische Weltbild nachvollziehen, er teilte es aber nicht und entwickelte eine andere Auffassung. Die katholische Kirche ihrerseits ließ sein Werk im Jahr 1616 verbieten, weil es der Bibel widersprach, ob sie es nicht nachvollziehen wollte oder ob sie es nicht nachvollziehen konnte, ist eine andere Frage.
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Aufgaben und Denkanstöße:
Hinterfragen Sie generell alles.
Bei welchem aktuellen Problem sollten Sie nochmals über die angeblich feststehenden Fakten nachdenken?
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S ie ist die erfolgreichste und einflussreichste Musikerin aller Zeiten. Niemand hat sich im Pop-Geschäft öfter erfolgreich neu erfunden und immer wieder neue Trends begründet, kein anderer Künstler war in einer der schnelllebigsten Branchen der Welt so lange und so konstant so erfolgreich.
Im Jahr 1983 brachte Madonna (*1958) ihr Debütalbum heraus, schon kurz darauf landete sie mit der Single Holiday in den Dance-Charts ihren ersten Nummer-eins-Hit. Im Folgejahr gelang ihr mit dem Album Like a Virgin der weltweite Durchbruch, als sich das Album in vielen Ländern der Welt auf Platz eins der Album-Charts positionierte. Der daraufhin einsetzende Madonna-Kult wurde begleitet von einer bis dahin beispiellosen Vermarktungsstrategie, die auch modische Outfits und Accessoires umfasste. Auf dem Höhepunkt des „Virgin“-Kults vollzog sie 1986 mit ihrem Folgealbum True Blue zum ersten Mal einen radikalen Imagewandel. Und genau dies sollte während der folgenden Jahrzehnte eines ihrer Markenzeichen bleiben.
Die Alben Like a Prayer , Ray of Light , Music , American Life , Confessions on a Dance Floor und Hard Candy sowie die Filmmusik zu Evita waren nicht nur allesamt in vielen Ländern auf Platz eins, sie bewiesen auch wiederholt Madonnas Wandlungsfähigkeit; mehrere Alben begründeten sogar neue musikalische Trends. 2008 wurde Madonna in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, eine der bedeutendsten Auszeichnungen, die ein Musiker erhalten kann. Voraussetzung dafür ist, dass ein Künstler mindestens 25 Jahre im Geschäft ist.
Aus Managementsicht ist vor allem ihr Markenzeichen, die Wandlungsfähigkeit, bemerkenswert. Über Jahrzehnte hat Madonna bewiesen, dass sie ein echter Change Leader ist. Daher lohnt es sich, an diesem Beispiel zu ergründen, auf welche Aspekte man bei Wandel achten sollte.
Der stetige Wandel ist heute die Norm. Der wirksamste Weg, Wandel erfolgreich zu meistern, ist, ihn selbst herbeizuführen. Und hierin liegt eine der zentralen Managementaufgaben. Anstatt zu warten, bis der Wandel von außen erzwungen wird, initiiert ihn der Change Leader selbst, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem gerade die Außenwelt dies für noch überhaupt nicht erforderlich hält. Genau so ging auch Madonna beim radikalen Bruch zwischen ihren ersten Alben vor: Ihr Image, das sie durch Like a Virgin geprägt hatte, war auf dem absoluten Höhepunkt, und genau zu diesem Zeitpunkt brachte sie eine maßgebliche Innovation für ihr Auftreten: Ihr Stil beim Album True Blue war radikal verändert.
In Zeiten schnellen Wandels muss man die harte Arbeit und das Risiko, die Wandel immer mit sich bringt, auf sich nehmen, bevor man unter Zugzwang steht. Wer nämlich zu lange wartet, wird nicht überleben, weil andere die Chance bereits genutzt haben. Change Leader – Menschen oder Organisationen, die den Wandel anführen – begreifen Wandel als Chance . Auch Madonna hat den Wandel nicht als reinen Selbstzweck betrieben, sie hat immer wieder neue Trends für die gesamte Musikindustrie gesetzt, und nicht zuletzt hat sie sich auch als Künstlerin beeindruckend weiterentwickelt.
Diese Aussagen über den Wandel gelten natürlich keineswegs nur für die Unterhaltungsindustrie. So lautet ein Wortspiel von Jack Welch, dem langjährigen CEO von General Electric: „ If the rate of change on the outside exceeds the rate of change inside – the end is in sight .“ Und Helmut Maucher, der Nestlé fast zwei Jahrzehnte lang leitete,
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