Management - von den Besten lernen
erste und wichtigste Schritt muss deshalb sein, systematisch all jene Dinge abzuschaffen, die von Wirksamkeit und Effizienz abhalten. Geschieht das nicht regelmäßig und mit System, werden immer Ressourcen für Dinge verschwendet, die nicht länger getan zu werden bräuchten. Nicht selten sind es dann die besten Leute , die sich mit diesen überholten Dingen der Vergangenheit beschäftigen müssen, anstatt sich um jene Angelegenheiten zu kümmern, die Chancen für die Zukunft darstellen. Die darüber hinausgehende Verschwendung von Zeit , Geld und physischen Ressourcen macht sich in der Folge an den Stellen bemerkbar, an denen sie dringend für einen produktiven Beitrag gebraucht worden wären.
Der Prozess der Selbsterneuerung über systematisches Abschaffen und Innovationen ist notwendig, weil sich alle Produkte, Dienstleistungen, Prozesse, Systeme und Leitlinien früher oder später überlebt haben, ganz einfach deshalb, weil entweder die mit ihnen verbundenen Ziele bereits erreicht wurden oder weil andere Ziele an ihrer Stelle künftig erforderlich sind. Ganz abgesehen davon ist auch zu bedenken, dass es wesentlich vorteilhafter ist, den Prozess des systematischen Abschaffens selbst aktiv voranzutreiben, als erst dann zu reagieren, wenn die Konkurrenz einen zu diesem Schritt zwingt. Man ist in der aktiven Rolle einfach in der deutlich besseren Position. Organisationen und Menschen, die den Wandel anführen, gehen zwar ein gewisses Risiko ein, diesem Wandel aber nicht oder zu spät zu folgen wäre eindeutig das größere Risiko. Organisationen, die sich vielleicht sogar als Change-Leader profilieren möchten, kommen um einen rigorosen Prozess des systematischen Abschaffens ohnehin nicht herum.
2. Vorgehensweisen
Es gibt viele Wege, diesen Prozess zu etablieren, zwei bewährte sind die Stop-doing-Liste und die regelmäßige Sitzung zur systematischen Abschaffung (man könnte auch kurz Abschaffen-Sitzung sagen).
Die Stop-doing-Liste kann einen großen Beitrag zu Ihrer persönlichen Wirksamkeit leisten. Wirksame Führungskräfte führen in irgendeiner Form To-do-Listen , also Aufzeichnungen von Aufgaben, die sie noch erledigen wollen. Anstatt aber nur jene Dinge aufzuschreiben, die Sie tun wollen, sollten Sie auch notieren, was Sie künftig nicht mehr tun wollen. Durch die Beschäftigung mit Ihrer Stop-doing-Liste werden Sie nicht nur entdecken, was Sie nicht mehr tun sollten, Sie werden auch Chancen und Wege erkennen, wie Sie dies nicht mehr tun müssen.
Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass viele erfolgreiche Menschen Geld für Zeit eintauschen, wohingegen die große Mehrheit Zeit für Geld eintauscht. Selbst wenn Ihnen dieser Gedanke noch fern erscheint, behalten Sie ihn trotzdem im Hinterkopf. Denn Sie werden recht schnell Möglichkeiten finden, wie Sie sich Zeit gegen Geld erkaufen können, zunächst noch im eher kleinen Rahmen, mit der nötigen Konsequenz aber schon bald im großen Stil. Sie werden sehen, dass es sich dabei wie mit Zinsen verhält: Zinsen ergeben Zinseszinsen, die auch wieder verzinst werden, und so weiter. Je mehr Sie es sich leisten können, sich mit Geld Zeit zu erwerben, desto mehr werden Sie sich auf jene Dinge konzentrieren können, mit denen Sie eine deutlich höhere Wertschöpfung erzielen, was Ihnen wiederum Ressourcen verschafft. Dass Stop-doing-Listen nicht nur für Sie als Führungskraft hilfreich sind, sondern vor allem auch dabei helfen können, die Organisation wirksamer zu machen, liegt wohl auf der Hand.
Der zweiten Methode, der monatlichen Abschaffen-Sitzung , liegt eine Idee zugrunde, die so einfach wie einleuchtend ist: Definieren Sie in Ihrer Organisation einen festen Tag im Monat , an dem eine Sitzung stattfindet, in der konsequent nur über jene Dinge diskutiert wird, die man abschaffen sollte. In manchen Organisationen wird eine solche Sitzung einmal im Monat konsequent auf allen Managementebenen durchgeführt. In jeder dieser Sitzungen steht ein anderer Schwerpunktbereich des Unternehmens im Mittelpunkt der Diskussion, zum Beispiel Produkte, Dienstleistungen, Verwendungszwecke, Märkte, Kundengruppen, Vertriebswege, Prozesse, Regeln oder Richtlinien. Ziel ist es, innerhalb eines Jahres einmal die gesamte Organisation unter dem Gesichtspunkt des systematischen Abschaffens zu betrachten. Ganz allgemein muss dabei stets gefragt werden: Wollen wir das, was wir hier tun, weiterhin beibehalten? Was sollten wir zukünftig nicht mehr tun?
Jack Welch formulierte sein
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